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Veröffentlicht am 23.03.2025

Spannende Kurzgeschichte

Broken House - Düstere Ahnung
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Nachdem ich erst kürzlich das großartige "Gone Girl" von Gillian Flynn gelesen habe, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen und somit bin ich auch auf ihre Kurzgeschichte "Broken House: Düstere ...

Nachdem ich erst kürzlich das großartige "Gone Girl" von Gillian Flynn gelesen habe, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen und somit bin ich auch auf ihre Kurzgeschichte "Broken House: Düstere Ahnung" gestoßen. Da es bislang fast nur positive Bewertungen zu der Geschichte gibt und diese teilweise sogar als eine der besten Kurzgeschichten überhaupt genannt wird, waren meine Erwartungen hoch und ich habe mich auf eine spannende Geschichte gefreut und wurde tatsächlich nicht enttäuscht.

Obwohl das Ebook gerade einmal 64 Seiten inne hat, wird auf den wenigen Seiten eine interessante, spannende und ereignisreiche Geschichte, bei der man bis zum Schluss nicht genau wusste, womit es die junge Nerdy genau zu tun hat. Die Figuren lernt man für die Kürze ausreichend kennen, man versteht zum Großteil ihre Beweggründe und auch Carterhook Manor, das Haus, in dem die Handlung zum Großteil spielt, wird hier sehr gut beschrieben.

Nerdy hat in der Gesellschaft keinen leichten Stand. Sie arbeitet in Hinterzimmern, in denen sie sexuelle Dienstleistungen anbietet und wird zudem von ihrer Chefin zur Wahrsagerin befördert. Dort soll sie, ohne eine Affinität zur Wahrsagerei zu besitzen, den Kund*innen genau das erzählen, was sie scheinbar hören wollen. Dabei trifft sie auf Susan Burke, eine verunsicherte Frau, die die Befürchtung hat, dass ein Geist den Körper ihres Stiefsohnes übernommen hat und alle Menschen in dem Haus terrorisiert und mit dem Tode droht. Nerdy hat Mitleid mit der verängstigten Frau und möchte sich dem Problem annehmen und schaut sich das Haus genauer an. Dabei zeigt sich jedoch, dass sich manche Dinge nicht mit Geistern oder Dämonen erklären lassen.

"Broken House: Düstere Ahnung" ist sicherlich nicht die beste Kurzgeschichte, die ich jemals gelesen habe, allerdings ist sie doch nah dran an einem Meisterwerk, denn bis zum Schluss war nicht klar, was es mit dem Haus und den Figuren auf sich hat. Immer dann, wenn man denkt, man hat das Rätsel um Carterhook Manor gelöst, steht man vor einem weiteren Twist, sodass es bis zum Schluss spannend bleibt. Tatsächlich hätte das Buch auch dann funktioniert, wenn die Geschichte noch gut und gerne hundert weitere Seiten gehabt hätte, um noch mehr über die Familie und Nerdy zu erfahren.

Somit ist "Broken House: Düstere Ahnung" insgesamt eine sehr gute und spannende Kurzgeschichte, die ein düsteres Setting und interessante Figuren mit sich bringt. Bitte mehr davon.

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Veröffentlicht am 22.12.2024

An sich gut, aber vollkommen überladen

Nachtfahrt
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"Nachtfahrt" von Annika Strauss fällt nicht nur durch sein wunderschönes Cover auf, sondern konnte mich auch von der Kurzbeschreibung her voll und ganz ansprechen, sodass ich dem Thriller nur allzu gerne ...

"Nachtfahrt" von Annika Strauss fällt nicht nur durch sein wunderschönes Cover auf, sondern konnte mich auch von der Kurzbeschreibung her voll und ganz ansprechen, sodass ich dem Thriller nur allzu gerne eine Chance gegeben habe. Meine Erwartungen waren sehr hoch, was wohl ein Fehler war, denn letztendlich fand ich den Thriller zwar ganz in Ordnung, aber das erhoffte Highlight blieb aus.

Annika Strauss hat hier zwar eine insgesamt gute Geschichte geschaffen, die sich spannend und flüssig liest, allerdings gab es bereits auf den ersten vierzig Seiten so viele Hinweise von der Autorin, dass man direkt wusste, wer sich hinter den Taten im Buch versteckt. Ob dies bewusst oder unbewusst war, sei mal dahingestellt, aber somit war für mich teilweise die Spannung direkt raus.

Dennoch hat "Nachtfahrt" eine gewisse Faszination auf mich, die ich nichtmal wirklich begründen kann, denn an den Charakteren, die zum Großteil unsympathisch und ohne Tiefe sind, kann es nicht gelegen haben. Besonders mit Katharina, aus deren Sicht die Geschichte die meiste Zeit über erzählt wird, wurde ich nicht warm. Sie wirkt auf mich aalglatt und teilweise auch kalt, was nicht gerade dazu geführt hat, dass ich mit ihr mitfiebern konnte. Das Buch wird allerdings auch aus anderen Perspektiven erzählt, die dagegen schon spannender sind, allerdings findet man auch hier keine besonders sympathischen Figuren vor, was jedoch in diesem Fall vollkommen in Ordnung ist.

"Nachtfahrt" ist insgesamt schnell erzählt: Katharina lebt in der Großstadt weit weg von ihrer Kleinstadt entfernt und möchte nur ungern in die Stadt zurück, nachdem sie in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen machen musste. Nachdem jedoch ihr Vater plötzlich verstorben ist, muss sie zurück in die Heimat und dort nicht nur die Fahrschule ihres Vaters übernommen, sondern sich vor allem auch um ihre 13-jährige Nichte Ronja kümmern, deren Eltern ebenfalls verstorben sind und diese zuletzt bei ihrem Großvater gelebt hat. Katharina ist vollkommen überfordert und muss sich dabei nicht nur mit ihrer neuen Situation anfreunden, sondern vor allem auch tief in die Vergangenheit eintauchen als klar wird, dass der Tod ihres Vaters kein Unfall war und es so einige Familiengeheimnisse gibt, die dringend aufgedeckt werden müssen, um nicht noch das eigene Leben zu gefährden.

Die Geschichte besitzt grundsätzlich einen roten Faden und vieles, was passiert, ist zum Teil auch unvorhersehbar, dennoch hat die Geschichte für mich im Laufe der Zeit an Spannung verloren, da mir alles zu konstruiert ist und ich mich immer wieder dabei ertappt habe, wie ich nur noch sarkastisch "Ach, was für ein Zufall" gedacht habe. Ein paar weniger Zufälle hätten der Geschichte durchaus gut getan, doch hier wollte man immer wieder einen draufsetzen, was zwar gut funktionieren kann, für mich aber zu überladen wirkte.

Dennoch ist "Nachtfahrt" insgesamt ein ganz netter Thriller für zwischendurch, der durchaus spannend ist, wenn man sich trotz der genannten Schwächen drauf einlassen kann.

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Veröffentlicht am 22.12.2024

Spannender Thriller

Die Frau des Serienkillers
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"Die Frau des Serienkillers" von Alice Hunter gehört zu den Büchern, auf die ich in diesem Jahr mit am meisten gespannt war und es schon Monate im Voraus vorbestellt habe. Meine Erwartungen an Beth und ...

"Die Frau des Serienkillers" von Alice Hunter gehört zu den Büchern, auf die ich in diesem Jahr mit am meisten gespannt war und es schon Monate im Voraus vorbestellt habe. Meine Erwartungen an Beth und ihre Familie waren somit enorm hoch und ich muss sagen, dass ich das Buch trotz einiger Schwächen doch insgesamt ganz gut fand.

Der Schreibstil ist insgesamt ganz angenehm, bietet viele spannende, aber auch ruhigere Momente und wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben Beth, die man hier am besten kennen lernt, kommen auch ihr Ehemann Tom zu Wort, aber auch seine Opfer, die man in ihren letzten Minuten begleitet. Die Gedanken und Gefühle sämtlicher Figuren, die man hier kennen lernt, kann man gut nachvollziehen und sie sind meistens auch sehr authentisch. Die Dialoge, besonders die zwischen Beth und Adam sind zwar sehr oft sehr holprig, aber insgesamt zieht sich hier der rote Faden gut durch die Geschichte und man kann dieser gut folgen.

"Die Frau des Serienkillers" ist dabei schnell erzählt: Tom zieht mit seiner Frau Beth und seiner Tochter Poppy von der stressigen Großstadt in ein kleines Dorf, um dort neu anzufangen und um ein ruhigeres Leben zu führen. Dies scheint der Familie auch gut zu gelingen, bis Tom wegen Mordverdachts an seine Ex-Freundin verhaftet wird. Diese wird seit Jahren vermisst und es gibt keinerlei Anzeichen, dass die junge Frau überhaupt noch leben könnte. Mit Toms Verhaftung kommt alles ins Rollen und sorgt nicht nur für viel Gerede im Dorf, sondern bringt auch Beth und ihre Tochter an ihre Grenzen. Dabei hat auch Beth ihre ganz eigenen Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte nach und nach aufgedeckt werden.

So gut die Geschichte insgesamt auch ist, so muss ich leider auch zugeben, dass die Geschichte stellenweise sehr vorhersehbar ist und auch Beth' Geheimnisse für mich immer ersichtlicher waren, was ein wenig schade ist. Schuld daran ist für mich auch teilweise die Kurzbeschreibung, denn besonders der letzte Satz hat meiner Meinung nach bereits viel zu viel gespoilert, was vollkommen unnötig ist. Dennoch hat mich "Die Frau des Serienkillers" in ihrem Bann ziehen können, denn der gesamte Aufklärungsprozess ist gut gelungen und wirkte sehr authentisch und gut durchdacht.

Somit ist "Die Frau des Serienkillers" insgesamt ein guter und spannender Thriller, der zwar hier und da seine Schwächen hat, aber mich durchaus insgesamt begeistern konnte. Ich freue mich bereits auf den zweiten "Serienkiller"-Band "Die Tochter des Serienkillers", der bald erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Spannender Lesespaß

Sikander gegen die Götter, Band 2 - Der Zorn der Drachengöttin
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Ich habe den ersten von "Sikander gegen die Götter" sehr gemocht und somit habe ich mich gefreut, dass so schnell zeitnah der zweite Band "Der Zorn der Drachengöttin" erschienen ist.

Der zweite Band ...

Ich habe den ersten von "Sikander gegen die Götter" sehr gemocht und somit habe ich mich gefreut, dass so schnell zeitnah der zweite Band "Der Zorn der Drachengöttin" erschienen ist.

Der zweite Band beginnt fast nahtlos dort, wo der erste Band endete und somit bekommt man weiterhin einen guten Einblick in das Leben von Sikander, Rabisu, Belet und Daoud. Die Figuren haben sich enorm gesteigert und besonders Sikander wirkt nach den Ereignissen im ersten Band reifer und ausgeglicher und er hat auch immer mehr seine Schüchternheit abgelegt.

Sein Wunsch, dass sein verstorbener Bruder Mohammed wieder zum Leben erwacht, wird tatsächlich war, allerdings hat er nicht mit den Konsequenzen gerechnet, denn auf einmal möchte eine Drachengöttin Rache für das Zurückbringen des Bruders und somit lastet eine große Verantwortung aus Sikander und Co, denn nur sie können die Drachengöttin stoppen.

Das Buch wird sehr flüssig und lebhaft erzählt, die Dialoge passen sich dem Alter der Figuren an und sind mal salopp, aber immer unterhaltsam. Die Figuren steigern sich konsequent und somit nimmt die Geschichte einen rasanten und spannenden Verlauf.

Veröffentlicht am 10.12.2024

Abgebrochen: Belanglos und unsympathisch

Die kleinen Lügen der Ivy Lin
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Auf "Die kleinen Lügen der Ivy Lin" von Susi Yang habe ich mich anfänglich sehr gefreut, da das Buch u.a. für Fans von der Autorin Rebecca F. Kuang empfohlen wurde. Da auch die Kurzbeschreibung interessant ...

Auf "Die kleinen Lügen der Ivy Lin" von Susi Yang habe ich mich anfänglich sehr gefreut, da das Buch u.a. für Fans von der Autorin Rebecca F. Kuang empfohlen wurde. Da auch die Kurzbeschreibung interessant klang, ahtte ich hohe Erwartungen an das Buch und wurde so sehr enttäuscht, dass ich das Buch nach etwas mehr als der Hälfte abgebrochen habe.

Schuld daran war neben den Figuren vor allem der Schreibstil, denn die seitenlangen Erklärungen der Autorin zogen sich teilweise wie Kaugummi und ich hatte oft das Gefühl, dass die Autorin trotz vieler Erklärungen gar nicht wirklich zum Punkt gekommen ist. Auch die Figuren konnten mich nicht überzeugen, denn diese waren durch die Bank weg unsympathisch und nicht besonders tiefgründig. Von einer "fesselnden Charakterstudie", wie z.B. The Washington Post schreibt, konnte ich leider nichts vorfinden.

Ivy stammt aus China und ist gemeinsam mit ihrer Familie in die USA eingewandert, um dort den amerikanischen Traum zu Leben. Ihre Eltern sind streng, empathielos und wollen nur, dass ihre Tochter später möglichst erfolgreich wird und viel Geld verdient. Disziplin ist das Wichtigste für ihre Eltern und Ivy, die mehr oder weniger auf gar nichts Lust hat, möchte aus dieser Atmosphäre ausbrechen und entscheidet sich für ein anderes Leben. So möchte sie unbedingt die Ehefrau von Gideon werden. Gideon ist attraktiv und reich und verkörpert alles, was Ivy begehrt: Geld und Macht. Um an ihr Ziel zu kommen, verstrickt sie sich immer mehr in Lügen und stellt für andere Menschen ein Leben dar, dass es gar nicht gibt. Doch als jemand aus ihrer Vergangenheit wieder in ihr Leben tritt, drohr ihr komplettes vorgetäuschtes Leben sich in Luft aufzulösen.

An sich wäre das wirklich interessant, wenn man sich nicht immer wieder so sehr an Ivys Kindheit klammern und immer und immer wieder die selben Gespräche, Forderungen und Erziehungsmaßnahmen durchkauen würde. Ständig erinnert einen die Autorin daran, dass Ivy keine einfache Kindheit hatte und ihre Eltern immer nur Strenge gezeigt haben. Man dreht sich permament im Kreis und kommt nur selten mal schneller zum Punkt, was mich sehr genervt hat.

Somit hat es mich auch irgendwann nicht mehr interessiert, wie Ivy ihr weiteres Leben für sich gestalten möchte und wer am ende der Mann an ihrer Seite wird.

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