Ein toller Roman voll von Akzeptanz
Marina ist an einem guten Punkt in ihrem Leben angekommen. Sie wirkt zufrieden und mit sich selbst im Reinen, nur mit der Liebe will es irgendwie nicht so recht klappen. Sebastian tritt wieder in ihr Leben ...
Marina ist an einem guten Punkt in ihrem Leben angekommen. Sie wirkt zufrieden und mit sich selbst im Reinen, nur mit der Liebe will es irgendwie nicht so recht klappen. Sebastian tritt wieder in ihr Leben und sofort verfällt sie in alte Muster. Auch wenn sie sich vorgenommen hat, zu sein, wie sie nun mal ist, verurteilt sie sich im Nachgang dafür und gibt sich die Schuld am Scheitern. Bis irgendwann die Einsicht kommt, dass ein Ende nicht zwangsweise etwas Schlimmes ist und dass ein Scheitern immer an beiden Parteien liegt und manchmal auch einfach die Tatsache dazu führt, dass man eben einfach nicht zusammenpasst oder nicht das gleiche will.
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Ich war super gespannt, wie es mit Marina weitergeht. Im Gegensatz zu Teil 1 bemerkt man eine schöne, positive Entwicklung bei ihr. Sie ist sehr reflektiert was ihre Gefühle anbelangt und hat keine Angst davor diese zu fühlen und auch auszudrücken.
„𝘐𝘤𝘩 𝘩𝘢𝘣𝘦 𝘫𝘢𝘩𝘳𝘦𝘭𝘢𝘯𝘨 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘶𝘤𝘩𝘵 𝘢𝘯𝘻𝘶𝘬𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯, 𝘢𝘮 𝘭𝘪𝘦𝘣𝘴𝘵𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘪 𝘫𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘈𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘮, 𝘶𝘯𝘥 𝘯𝘶𝘯 𝘣𝘪𝘯 𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘯𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘬𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘪 𝘮𝘪𝘳.“ (𝘚.229)
Neben Liebe und Selbstliebe, Mitgefühl und Selbsmitgefühl, geht es in erster Linie um Akzeptanz. Zum einen die Akzeptanz von sich selbst, zum anderen auch die Akzeptanz, dass man auf andere keinen Einfluss hat, dass man manche Dinge oder Gegebenheiten einfach hinnehmen muss, um dann für sich zu entscheiden, passt das so oder muss ich etwas dagegen tun? Und es geht auch darum, zu verstehen, was Akzeptanz eigentlich ist.
„ …, 𝘸𝘦𝘪𝘭 𝘪𝘤𝘩 𝘶𝘯𝘴𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳 𝘣𝘪𝘯, 𝘰𝘣 𝘴𝘪𝘦 𝘯𝘶𝘯 𝘸𝘪𝘳𝘬𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘬𝘻𝘦𝘱𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘦 ‚𝘈𝘬𝘻𝘦𝘱𝘵𝘢𝘯𝘻‘ 𝘯𝘶𝘳 𝘣𝘦𝘯𝘶𝘵𝘻𝘵, 𝘶𝘮 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘻𝘶 𝘭𝘦𝘪𝘥𝘦𝘯, …“ (𝘚.349)
Diesen Aspekt fand ich super spannend, da er auch mich dazu gebracht hat zu hinterfragen. Ebenso wie Marina, bin ich ein Mensch, der sehr viel (und manchmal zu viel) Verständnis für andere aufbringt, der versucht, das Verhalten zu analysieren, Antworten zu finden, die mir helfen zu verstehen und letztendlich Gegebenheiten zu akzeptieren. Durch Marinas Geschichte habe ich verstanden, dass Akzeptanz zwar etwas Gutes ist, aber auch dazu führen kann, dass man es als Ausrede benutzt, dass man sich den eigentlichen Problemen nicht stellt und ich bin sehr dankbar für diese Erkenntnis.
Besonders gelungen fand ich die verschiedenen Dynamiken in der Geschichte. Jenni lässt ab und an auch ihre Sicht als Therapeutin einfließen, was super interessant ist. Auch ihr Podcast und IG-Feed spielen immer wieder eine Rolle und ich fand es toll die Beiträge, die ich im letzten Jahr regelmäßig gelesen habe, hier nochmal wiederzufinden und auch Marinas Sicht dazu zu lesen.
Schön dargestellt fand ich die innere Zerissenheit der Protagonistin, zwischen Selbstliebe und „Ich versuch es anderen recht zu machen und habe Angst mich selbst wieder zu verlieren“, zeigt es doch, dass trotz Selbsreflektion und Selbstakzeptanz, ein Rückfall in alte Gewohnheiten und Denkmuster wahnsinnig schnell passieren kann.
„𝘑𝘢, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘥𝘢𝘴 𝘏𝘦𝘳𝘻 𝘥𝘦𝘯𝘬𝘵, 𝘥𝘢𝘯𝘯 𝘸𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘩𝘰𝘧𝘧𝘦𝘯, 𝘥𝘢𝘯𝘯 𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳, 𝘦𝘯𝘵𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘙𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯𝘢𝘭𝘪𝘵𝘢̈𝘵, 𝘢𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘐𝘭𝘭𝘶𝘴𝘪𝘰𝘯 𝘧𝘦𝘴𝘵, 𝘥𝘪𝘦 𝘶𝘯𝘴 𝘨𝘶𝘵 𝘵𝘶𝘵.“ (𝘚.190)
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„Wenn das Herz denkt“ ist ein Roman, aber nicht nur das. Es ist eine tolle Geschichte, getragen von dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, es ist ein bisschen Selbshilferatgeber, ein bisschen Psychologie-Sachbuch und es ist einfach ein Wohlfühlbuch. 😊
Ich bin schon jetzt gespannt auf den letzten Teil, da es wieder einen kleinen gemeinen Clivehanger gab 🙈