Cover-Bild Licht und Glut
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 02.07.2018
  • ISBN: 9783426305942
Jennifer Haigh

Licht und Glut

Roman
Juliane Gräbener-Müller (Übersetzer)

Ein gefeierter amerikanischer Gesellschafts-Roman von PEN/Hemingway-Preisträgerin Jennifer Haigh - in der Tradition von Richard Ford, Jonathan Franzen - und Juli Zehs "Unterleuten".

Die Kleinstadt Bakerton im ländlichen Pennsylvania hat schon bessere Zeiten gesehen. Die einst blühende Region ist durch den wirtschaftlichen Niedergang schwer gezeichnet. Ist es da Segen oder Fluch, dass ein Energiekonzern den verarmten Landbesitzern plötzlich das große Geld verspricht? Naivität und Gier, Hysterie und blinder Aktivismus, Ehekrisen und unverhoffte neue Allianzen – der Erdgas-Boom bringt die kleine eingeschworene Gemeinschaft aus den Fugen.
Mit großer Zuneigung zu ihren Figuren zeichnet Jennifer Haigh das Ringen ganz normaler Menschen um Wohlstand und moralische Verantwortung – und gleichzeitig ein großartiges Porträt der amerikanischen Gesellschaft im 21. Jahrhundert.

"Haigh gelingt es, ein fast liebevolles Bild jenes Amerika zu zeichnen, über das wir seit der Wahl von Donald Trump so viel wissen möchten." Deutschlandfunk Kultur

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2018

ein großartiger Gesellschaftsroman

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Der vorliegende Roman ist ein großartiger Gesellschaftsroman, der in den ländlichen Gegenden der USA, genauer gesagt in Pennsylvania spielt.

Haigh hat sich eines Themas angenommen, das ich ansonsten nur ...

Der vorliegende Roman ist ein großartiger Gesellschaftsroman, der in den ländlichen Gegenden der USA, genauer gesagt in Pennsylvania spielt.

Haigh hat sich eines Themas angenommen, das ich ansonsten nur von T. C. Boyle erwarte. Sie beschäftigt sich mit aktuellen gesellschaftlichen Prozessen. Dabei bedient sie sich der Problematik der Gas-Energiegewinnung mittels Fracking.
Die Kleinstadt Bakerton hatte schon bessere Zeiten erlebt, es gab mal sehr viel Bergbau. Der Bergbau hatte die Menschen dieser Gegend ernährt und für Wohlstand gesorgt. Doch dann wurde er eingestellt und es ging bergab. Die hier lebenden Menschen wurden ärmer und ärmer. Da taucht plötzlich ein texanischer Energiegigant auf und verspricht den Landbesitzern eine riesige Menge Geld. Sie müssten ihr Land nicht einmal verkaufen, sondern lediglich die Bohrrechte übertragen und kassieren daraufhin an den geförderten Gasmengen auf ihrem Land. Für viele hört sich das sehr lukrativ an, außerdem würden auch wieder Arbeitsplätze geschaffen. Doch viele Nachbarn zweifeln auch daran, dass so schnell Geld gemacht werden kann. Als dann die Bohrtrupps anmarschieren, wird die Naivität und Gier eines großen Teils der Bevölkerung sichtbar. Das Grundwasser wird kontaminiert, die Arbeiten werden von texanischen "Gastarbeitern" durchgeführt.

Haigh erzählt die Geschichte anhand ihrer Figuren. Langsam und bedächtig präsentiert sie dem Leser eine Figur nach der anderen. Dabei stehen die einzelnen Familien für die einzelnen Stränge in der Handlung. In der gegenwärtigen Handlung bekommt man die Probleme des Fracking aus verschiedenen Perspektiven (Gegner, Befürworter und Neutrale) geschildert. Damit man versteht, warum jemand gegen oder für das Fracking ist, welche Gründe dazu führten, werden immer wieder Rückblenden auf das Geschehen in diesen Familien geboten. Man lernt so viele verschiedene Menschen kennen, und man erfährt als Leser, dass es schwer wird, sich auf eine Seite zu stellen.

Der Roman fesselt durch die Schilderung eines Themas, welches beispielhaft für so viele Probleme in der heutigen Gesellschaft steht.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2018