Das Cover ist sehr schlicht in blau - weiß Tönen gehalten.Nur der Titel in groß und Blätter mit Ästen ziert das Cover. Für mich sind die Blätter ein Symbol für die Thematik weil sie wie Lungenäste aussehen und durch den Wind erst lebendig werden. Den Wind setzte ich mit der Luft gleich, die immens wichtig für Muko Patienten ist.
Die Hauptprotagonistin Jamie ist junge 15 Jahre alt und leidet an der chronischen Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Sie geht locker und provozierend mit ihrer Erkrankung um und schützt sich so vor dem Umfeld. Ich finde es sehr gut das die Erkrankung und die Therapie aus Jamie´s Sicht erzählt wird weil es Jugendgerecht und locker rüber. Jamie will ein normales Leben und kämpft auch sehr dafür. Meiner Meinung nach doch etwas egoistisch gegenüber ihren Bezugspersonen aber ich kann so eine schwere Erkrankung nicht nachvollziehen und mir deshalb kein Urteil bilden. Ihre Eltern vor allem die Mutter behütet sie sehr und engt sie in ihrem Leben ein.
Das sieht man leider häufig bei Eltern, die ein krankes Kind haben aber man sieht auch wie sehr die Eltern Jamie lieben. Ihr Vater versucht alles um seinen einzigen Kind das alles zu ermöglichen aber trotzdem kommt auch die unendliche Sorge und liebe durch. Jamie selbst ist aber so stur, das sie alles selbst machen möchte und ihre Eltern oft vor dem Kopf stößt.Sie setzt sich sehr für sich selbst ein und will all das machen was andere Jugendliche in ihrem Leben machen. Deshalb finde ich den zweiten Schwerpunkt das Fußball spielen immens wichtig um aufzuzeigen das zwar in maßen aber eben auch Sport möglich ist.
Ines die beste Freundin von Jamie ist schon lange an ihrer Seite und unterstützt sie wo sie nur kann. Durch sie kommt sie zum Fußball und lernt Needa,Patty und Melissa kennen. Sie werden unzertrennlich und Jamie kommt einem normalen Leben so immer näher. Sie vertritt immer wieder den Standpunkt das sie nicht anders behandelt werden möchte und das sie zu ihrer Erkrankung steht aber man merkt sehr bald das es doch nicht so ist. Vor allem als sie Jannik den 16 jährigen Langzeitpatienten in der Klinik kennen lernt. Er sucht sehr aufdringlich den Kontakt zu Jamie und sie ist aber zu Beginn abgeschreckt, den Jannik verkörpert ihre Angst vordem Tod.
Sie gibt sich dann einen Ruck und versöhnt sich mit Jannik auf ihre Art. In der Zeit lernt sie auch Nissa eine weitere Patientin kennen, die aber sehr schnell wieder im Buch verschwindet, was ich doch sehr schade finde. Für Jamie gibt es eben das Leben im Krankenhaus und das Leben außerhalb das sie strikt trennt. Am wichtigsten ist ihr das Leben außerhalb im normalen Umfeld mit Nicht kranken. Deshalb war es gar nicht überraschend das sie alles tut um normal leben zu können und somit ihre wichtigen Therapien verkürzt bis sie, sie letztendlich ganz abbricht. Nur ihre beste Freundin Ines weiß davon aber die beiden zerstreiten sich und Jamie bekommt die Konsequenzen zu spüren.
Nicht nur ihre Eltern und der Arzt reden ihr ins Gewissen sondern auch Jannik versucht ihr aufzuzeigen wie gut es ihr eigentlich geht. Dadurch kommen sich die beiden näher und es entsteht eine innige Freundschaft. Sie reden über alles und man spürt richtig wie gut sich die beiden gegenseitig tun. Vor allem Jamie kommt reifer rüber und entwickelt eine positive Beziehung zu ihrer Erkrankung. Als sie wieder ihr normales Leben antritt vermisst sie sehr schnell Jannik und hat Angst ihn an die Krankheit zu verlieren. Sie hat sich davor quasi selbst abgeschottet um solche Gefühle erst gar nicht aufkommen zu lassen und jetzt wird sie damit konfrontiert.
Durch die Versöhnung mit Ines geht es Jamie wieder etwas besser und als sie erfährt das Jannik eine neue Lunge bekommt ist alles perfekt für sie. Nur leider meint es das Leben nicht gut und Jamie muss einen zerbrochenen Jannik auffangen. Das stärkt ihr Band nur noch mehr und sie freut jedes Mal auf den Jungen mit dem Mundschutz. Im Endeffekt wird ihre Beziehung noch intensiver aber durch einen Zwischenfall darf Jamie Jannik nicht mehr sehen. Sie merkt wie sehr sie sich in ihn verliebt hat und auch Jannik kann seine Gefühle nicht leugnen. Für beide beginnt eine junge zarte Liebe die leider nicht lange anhielt. Es kommt zu einem Ereignis das ich irgendwie im Gefühl hatte und das mir das Herz gebrochen hat. Ich habe noch nie soviel geweint bei einem Ende wie bei so lange wir atmen.
So lange wir atmen war ein Buch das mir sprichwörtlich den Atem genommen hat. Die Autorin hat soviel Liebe und Bemühungen vor allem in die Recherche reingesteckt, das es authentisch rüber kam. Die Auswahl von Jamie und Jannik, die unterschiedlicher nicht sein können aber trotzdem gleich sind, hat die Thematik noch gestärkt. Mein Bild zu Mukoviszidose hat sich in vielen Punkten geändert und ich habe noch mehr erfahren, das ich davor nicht wusste.
Vor allem das es umso wichtiger ist das die Menschen aufgeklärt werden und einen Organspende-ausweiß haben. Das Ende hat mich komplett umgehauen und ich habe noch nie soviel bei einem Buch geweint wie bei diesem. Ich war erstmal gefühlt für 1 Stunde komplett am Ende. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf und ich dachte mir nur immer wieder Warum? Mich hat noch nie ein Buch so sehr beschäftigt wie dieses. Ich kann nur ein riesen Lob an die Autorin aussprechen und hoffe das dieses Buch noch so viele Menschen erreicht.