Kitschig, klischeehaft und vorhersehbar
Ehrlich gesagt hatte ich schon gar keine hohen Erwartungen an dieses Buch, denn wer nennt seine Protagonistin "Maya Jasmine Morgentau"? Das schreit ja förmlich nach einer kitschigen und kindischen Liebesgeschichte ...
Ehrlich gesagt hatte ich schon gar keine hohen Erwartungen an dieses Buch, denn wer nennt seine Protagonistin "Maya Jasmine Morgentau"? Das schreit ja förmlich nach einer kitschigen und kindischen Liebesgeschichte - und doch habe ich mich von den zahlreichen positiven Rezensionen auf Amazon täuschen lassen. "Das Buch hat ja nur knapp 300 Seiten", dachte ich mir, aber mittlerweile bereue ich es, dem Buch selbst diese Zeit, und sei sie noch so kurz gewesen, gewidmet zu haben. Für kurz mal Zwischendurch mag die Geschichte ja ganz unterhaltend sein, aber sobald man gründlicher über das Gelesene nachdenkt, erkennt man, dass Jennifer Wolf hier nicht wirklich gute Arbeit geleistet hat.
Mein Problem fing schon bei der Ausdrucksweise der Hauptprotagonisten an, die für mich viel zu plump und unhöflich wirkte. Maya wurde ihr ganzes Leben lang in Anstand und Höflichkeit erzogen, wird dann tatsächlich von der Mutter aller Dinge erwählt, aber nutzt trotzdem Wörter wie "betrunken" oder "gucken". Für mich hat das einfach nicht zur Atmosphäre gepasst, ja, hat die durchaus lobenswerte Atmosphäre sogar teilweise wieder zerstört. Auch die vier Götter - den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter - habe ich mir zu Beginn irgendwie anmutiger und nicht so normal, fast schon klischeehaft, vorgestellt. Außerdem empfand ich die Dialoge als sehr gekünstelt, übertrieben, manchmal sogar surreal und voller Fremdschäm-Momente.
Die Wahl des Bräutigams selbst ist sehr vorhersehbar, was für die Geschichte aber nicht ganz so schlimm war, wie ich anfangs dachte. Nach ca. 30 Seiten wusste ich, in welche Jahreszeit sich Maya verlieben wird, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es allen anderen Lesern genauso geht, außer sie sind absolut neu in dieser Genre. Tatsächlich geht die Handlung aber noch lange über den Zeitpunkt der Wahl hinaus, und nimmt eine wirklich unerwartete Wendung. Am Ende gibt es einige Überraschungen, daher gebe ich 2,5 von 5 Sternen.