Vom Tod in der Steillage zum Leben und Arbeiten in der Steillage
Während eines Geocaching-Ausflugs von vier befreundeten Studenten findet eine von ihnen die in einen blauen Müllsack verpackte Leiche einer jungen Frau. Es handelt sich um eine Aromaforscherin aus Frankreich, ...
Während eines Geocaching-Ausflugs von vier befreundeten Studenten findet eine von ihnen die in einen blauen Müllsack verpackte Leiche einer jungen Frau. Es handelt sich um eine Aromaforscherin aus Frankreich, die geschäftlich in Köln zu tun hatte und bei der RAF (Rheinische Aromafabrik) zu tun hatte.
Kommissar Bäumler von der Kripo Köln wird mit dem Fall betraut und merkt relativ schnell, dass er sich eher mit der Aromafabrik beschäftigen sollte, als mit den Studenten. Dennoch begeht kurz danach die Studentin, die die Leiche gefunden hatte Selbstmord.
Dr. Jaspal Wöhler, Aromaforscher und in leitender Position bei der RAF tätig, steht unter Mordverdacht. Er war einer der letzten, die die junge Französin lebend gesehen haben und mehrere Personen berichten von einem hitzigen Wortgefecht der beiden. Unter anderem auch seine Kollegen aus dem Vorstand. Hier scheint ein Hauen und Stechen zu herrschen. Aber Wöhler hat das Angebot eines Künstlers vorliegen, sich mit ihm im Bopparder Hamm mit einem Weingut selbstständig zu machen. Das erscheint ihm zunächst vollkommen abwegig, aber je mehr er sich mit dem Gedanken beschäftigt und je mehr die Schwierigkeiten am Arbeitsplatz in Köln zunehmen, desto mehr freundet er sich damit an und kündigt seinen Job, trennt sich von seiner untreuen Frau und geht nach Boppard.
Aber die Verbrechen folgen ihm und so rückt er immer mehr ins Visier der Ermittler.
Das Buch ist durchaus spannend geschrieben und die Nähe zum Wein tut ihm gut. Hier zeigt sich immer wieder, dass der Autor etwas vom Thema Wein versteht. Und seine Nähe zur Chemie kann er auch nicht verleugnen, was ihm aber auch eine Alleinstellung gibt.
Dennoch gibt es Kritikpunkte, die den Gesamteindruck sehr beeinträchtigen. Das Buch ist als book on demand gedruckt worden, es ist schlecht formatiert, Einrückungen sind nicht da, wo sie sein sollten. Da, wo Absätze sein sollten, geht der Text direkt weiter. Auch falsche Worttrennungen verwirren zumindest. Hier hätte ein Lektor gutgetan.
Gegen alle Kritik ist das Titelbild gut gelungen, es passt zum Thema Wein.
Manches ist auch fachlich anzuzweifeln. Kann man als Polizist aus NRW einfach so in Rheinland-Pfalz ermitteln? Polizei ist Ländersache und für jegliche Ermittlung in Rheinland-Pfalz hätte Kommissar Bäumler zumindest einen rheinland-pfälzischen Counterpart benötigt. Frau Bächle aus Koblenz tritt aber nur ein einziges Mal auf und selbst bei der letzten Ermittlung auf rheinland-pfälzischem Boden ist es der Kölner Ermittler, der die Täter zur Strecke bringt.
Ich hatte Band 3 der Reihe gelesen und war davon angetan. Ich nehme an, die Kritikpunkte zur Formatierung hat der Autor auch schon öfter gehört. Auch bei Band 3 war noch nicht alles in Ordnung, da kam aber vorab eine Erklärung, dass das Buch noch
äußerliche Verbesserungen erfahren würde.
So entscheide ich mich für 3.5 Punkte und wende mich nun noch Band 2 der Reihe zu.