Jens Sparschuh unternimmt in seinem neuen Roman eine faszinierende Abenteuerreise ins Zwischenreich von Realität, Erinnerung und Imagination und begibt sich auf die Spuren einesvergessenen Philosophen: Hans Vaihinger.
»Die Wahrheit ist nur der zweckmäßigste Irrtum.« So behauptete es Vaihinger in seinem Hauptwerk »Die Philosophie des Als ob«. Hundert Jahre später fragt sich Dr. Anton Lichtenau, Privatdozent für Philosophie, aus wie vielen zweckmäßigen Irrtümern sein eigenes Leben bestanden hat. Ein unvorhergesehenes Ereignis auf dem Weg zur Vorlesung hat ihn völlig durcheinandergebracht. Während die Studierenden sich in der Abschlussklausur an einer Interpretation von Vaihingers Thesen versuchen, richtet er den Blick zurück. War es Zufall, dass er wegen mangelnder Russischkenntnisse nicht in Leningrad, wie es vorgesehen war, studierte, sondern in Berlin? In diesem anderen, seinem nicht gelebten Leben, hätte er Claudia nicht kennengelernt, die ihn dann auch nicht hätte verlassen können, und ... Je tiefer Lichtenau ins Labyrinth seiner Was-wäre-gewesen-wenn-Erwägungen eindringt, desto mehr verliert er den festen Boden bisheriger Gewissheiten unter den Füßen.
Ein ebenso erhellender wie federleichter Roman über eine Grundformel menschlichen Denkens und die Kraft von Fiktionen.
In dem Buch geht es um den Philosophen Hans Vaihinger. Fr mich war diese inspirierende Persönlichkeit nicht bekannt. So war das Buch interessant und informativ für mich. Das Buch war aber zugleich unterhaltsam ...
In dem Buch geht es um den Philosophen Hans Vaihinger. Fr mich war diese inspirierende Persönlichkeit nicht bekannt. So war das Buch interessant und informativ für mich. Das Buch war aber zugleich unterhaltsam und auch spannend. Das Cover passt sehr gut dazu. Ich empfehle es gerne weiter.
Der Buchtitel Nicht wirklich spiegelt ein inhaltliches Missverständnis zwischen Privatdozent für Philosophie Dr. Anton Lichtenau und seinem Gönner Herrn Wittgenstein auf S. 46 wieder, handelt es sich hier ...
Der Buchtitel Nicht wirklich spiegelt ein inhaltliches Missverständnis zwischen Privatdozent für Philosophie Dr. Anton Lichtenau und seinem Gönner Herrn Wittgenstein auf S. 46 wieder, handelt es sich hier nämlich nicht um den Titel eines lange geplanten Fachbuches der Hauptfigur. Diese nämlich doziert in seiner Abschlussvorlesung über das Hauptwerk des Philosophen Vaihinger und dessen Philosophie des Als Ob und seiner Lehre von der wissenschaftlichen Fiktion: Die Wahrheit ist nur der zweckmäßigste Irrtum. Während der Dauer der Abschlussklausur seiner Studenten sinnt er über gewisse unvorhergesehene Zufälle, über sein nicht gelebtes Leben nach. Dabei ist der Schreibstil humorvoll, teils ironisch, sarkastisch, äußerst treffend in der Wortwahl sowohl in seinen Rückbesinnungen z.B. der politischen (Kehrt.) -Wende, bei Gedankenmodellen wie z.B. Herrn Pohl auf Kurts Trauerfeier oder in der Realität im Zusammenleben mit der Lektorin Isabell Uphaus. Seine Charaktere werden grössenteils menschlich, sympathisch dargestellt. Mit einem Schmunzeln liest man über Eigenheiten von Studenten und Dozenten, erfährt mehr über den verbissenen Hochschulbetrieb bis zu einem Cliffhänger. Was wäre, wenn...?
Interessante, gedanklich erhellende Streifzüge ins Reich der Philosophie.