Cover-Bild Kalt genug für Schnee
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 121
  • Ersterscheinung: 10.10.2022
  • ISBN: 9783518430736
Jessica Au

Kalt genug für Schnee

Roman | Ein filigraner und berührender Japanroman
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Eine Mutter und eine Tochter reisen – die eine aus Hongkong, die andere aus Melbourne – nach Tokio. Einfühlsam stellt die Tochter ein Programm für die beiden zusammen, das über die Annäherung an Kunst und Natur auch zu einer neuerlichen Annäherung der beiden führen soll. Sie flanieren entlang der Kanäle, essen in dampfenden Garküchen, besichtigen Galerien, Gärten und Tempelanlagen. Doch die ersehnte Vertrautheit will sich nicht einstellen, scheint ihnen immer wieder zu entwischen, und die Ungewissheit überwiegt: Wer spricht hier wirklich – nicht vielleicht doch nur die Tochter? Was verbirgt sich hinter all dem Unausgesprochenen dieser sonderbar entrückten Reise?

In einer fremden Stadt wollen eine Tochter und eine Mutter sich einander nähern und suchen nach einer gemeinsamen Sprache. Mit Kalt genug für Schnee ist Jessica Au ein strahlend schöner, ein eleganter und eindringlicher Roman über die Betrachtung von Welt, über versuchte Nähe und Unzulänglichkeit gelungen.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Eine Tochter, eine Mutter, eine gemeinsame Reise und die Frage, was Herkunft mit uns macht

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Die namenlose Ich-Erzählerin hat mit ihrer Mutter eine gemeinsame Reise nach und durch Japan geplant. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, dass die Beziehung besonders ist, keine Innigkeit, die ...

Die namenlose Ich-Erzählerin hat mit ihrer Mutter eine gemeinsame Reise nach und durch Japan geplant. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, dass die Beziehung besonders ist, keine Innigkeit, die uns begegnet, stattdessen eine seltsame Distanz, die aus den Zeilen spricht. Während der Reise begleiten wir die Tochter nicht nur bei ihren Gedanken über die Beziehung zu ihrer Mutter, sondern daraus abgeleitet viel grundsätzlicheren Fragen darüber was Herkunft mit uns macht, wie wir uns abgrenzen, was wir uns aneignen.

Immer wieder werden dabei auch Klassengrenzen aufgezeigt, die feinen Unterschiede im Habitus, die die Autorin an ihrer Mutter vor dem Hintergrund ihrer Lebenserfahrung, aber auch bei sich selbst herausarbeitet.

Dafür findet die Autorin immer wieder treffende Bilder und Beispiele, wie etwa, wenn sie Bildung als Form einer Fremdsprache herausarbeitet, deren Zugang sich bestimmte Klassen hart erarbeiten müssen, während andere diese mit einer Selbstverständlichkeit über Erziehung und Sozialisation internalisieren.

Die Sprache der Autorin ist von einer Zärtlichkeit durchzogen, obgleich die Reflexion oft fast sachlich anmutet.

Etwas schwer zugänglich fand ich die in einander fließenden Wechsel zwischen Gegenwart und Erinnerungen der Autorin. Hier hätte ich mir stilistisch oder vielleicht auch lediglich im Textlayout eine andere Umsetzung gewünscht.

Kalt genug für Schnee ist eine zärtliche Erzählung einer Mutter/Tochter Beziehung, zwischen Aneignung und Abgrenzung, über Herkunft, Prägung, Klassenaufstieg und Habitus. Jessica Au werde ich mir als Autorin auf jeden Fall merken und gespannt auf weitere Werke von ihr blicken.

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