Die Faszination der Wölfe
Ein Buch über Wölfe erschien mir zuerst nicht sehr interessant. Als ich jedoch angefangen habe zu lesen, war ich auf den ersten Seiten gleich vom Autor gebannt. Lu Jiamin schrieb es unter dem Pseudonym ...
Ein Buch über Wölfe erschien mir zuerst nicht sehr interessant. Als ich jedoch angefangen habe zu lesen, war ich auf den ersten Seiten gleich vom Autor gebannt. Lu Jiamin schrieb es unter dem Pseudonym Jiang Rong, da es 2004 zu riskant war, unter dem eigenen Namen dieses Buch zu schreiben, denn er hatte bereits mehrere Jahre als politischer Gefangener in Haft gesessen.
Dieses Buch spielt in den 60er Jahren und handelt von einem Studenten, der in die Mongolei reist, um das Leben der Viehzüchter kennen zu lernen. Es ist eine spektuläre Erzählung, über das karge Leben und das Zusammenspiel mit den Wölfen, wie es sie einst in großer Zahl in der Mongolei gab.
Zum einem gab es heftige Schneestürme, aber auch brütende Hitze. Das Gleichgewicht in der Natur war im Takt. Die Wölfe sorgten für einen gesunden Anteil von Tieren, wie Hasen, Pferde, Hirsche und Rehe. Sie jagten und töteten zwar viele Tiere, aber meist nur die Schwachen in der Herde. Man erfährt ein sehr soziales Verhalten unter den Wölfen und einen starken familiären Zusammenhalt. Leider wird durch den blinden Fortschrittseifer und der Profitgier das Land stark verändert und gerodet. Das Unheil nimmt seinen Lauf und der Bestand der Wölfe wird dramatisch dezimiert.
Der Autor selber nennt sein Buch "Eine Lektion für die Welt". Wie wahr, es ist erschreckend, wie der Mensch in die Natur eingreift und zerstört.