Der zweite Frühling, oder was einem sonst noch im Alter blüht
Peggy, 79, ist nach dem plötzliche Tod ihres Mannes, mit ihrem Hund, in eine Seniorenresidenz gezogen.
Dort geht das Leben aber auch irgendwann ohne größere Aufregungen weiter, bis ihre Jugendfreundin ...
Peggy, 79, ist nach dem plötzliche Tod ihres Mannes, mit ihrem Hund, in eine Seniorenresidenz gezogen.
Dort geht das Leben aber auch irgendwann ohne größere Aufregungen weiter, bis ihre Jugendfreundin Angie auftaucht. Sie ist schick, sehr mondän und schlau. Alles das was Peggy an ihr bewundert, aber auch eigentlich hasst. Angie mischt die Seniorentruppe ordentlich auf und macht auch vor ihrer alten Freundin Peggy nicht halt. Diese wird aufgetrimt. Neue Klamotten, neue Frisur, neuer Stil, neue Freunde, neue Hobbys, fast ein neues Leben. Sehr zum Verdruss von Peggys Kindern, die der Wesensveränderung ihrer Mutter ängstlich entgegen sehen und sie schon für dement halten.
Das Cover ist sinnbildlich für Peggy, die im Alter nochmal alles auf eine Karte setzt um dem Käfig zu entfliehen. Sie hebt sich aus dem Alltagsgrau ab. Mir hat das Cover gut gefallen, auch wenn ich zu Beginn noch nicht wusste was es mit den Papageien im Käfig zu tun hatte.
Peggy ist eine rüstige Rentnerin, mit allen Problemen die im Alter so auftauchen und natürlich mit einer großen Angst von ihren Kindern bevormundet zu werden. An vielen Stellen kann man sich selbst entdecken. Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein. Sicherlich weil viele wissen das ihre Kinder dann anfangen sonderlich zu werden und versuchen alles in die Wege zu leiten das man in Watte gepackt wird, damit einem nur ja nichts passiert. Aber was soll solch ein Leben im Alter dann noch bringen ? Man sitzt in der Wartehalle des Todes, spielt Bingo oder wenn man noch fit ist Bridge und geht zu den allwöchentlichen Singnachmittagen im Seniorenheim. Keine schöne Vorstellung. Und schon gar nicht wenn man das Verfallsdatum schon bald erreicht hat.
Die Dialoge mit Angie fand ich einfach göttlich. Ich habe mich fast weggeschmissen vor lachen als Angie mit Peggy über Sex im Alter sprach und ob sie denn nicht den Wunsch verspüre nackte Haut auf nackter Haut zu erleben. Daraufhin meinte Peggy völlig emotionslos sie würde alle 4 Wochen zur Fußpflege gehen.
Tja, da trifft natürlich auch nackte Haut auf nackte Haut
Solche szenen gab es viele und Peggy war mir so sympatisch. So möchte ich im Alter auch mal sein. Seine Probleme realistisch sehen, sich aber nicht davon beherrschen zu lassen, denn wir können nicht ändern das wir älter werden, aber wir können dafür sorgen das wir Spaß dabei haben.
In diesem Sinne, führt euch dieses Buch zu Gemüte.