Cover-Bild Die Macht des Zweifels
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.05.2009
  • ISBN: 9783492263153
Jodi Picoult

Die Macht des Zweifels

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Die erfolgreiche Staatsanwältin Nina Frost hat über 200 Fälle von Kindesmissbrauch verhandelt. Dennoch gerät sie völlig aus der Fassung, als sie erfährt, dass ihr eigener Sohn, Nathaniel, missbraucht worden ist. Als es zum Prozess kommt, geschieht ein tödliches Unglück – und das bisherige Leben von Nina Frost und ihrer Familie droht für immer vorüber zu sein …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2022

Lässt die moralischen Werte hinterfragen

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Beschreibung
„Die Macht des Zweifels“ von Jodi Picoult ist ein eigenständiger Band der Autorin mit neuen Charakteren und einem ebenso neuen und gleichzeitig hochinteressantem Thema. Dies war tatsächlich ...


Beschreibung
„Die Macht des Zweifels“ von Jodi Picoult ist ein eigenständiger Band der Autorin mit neuen Charakteren und einem ebenso neuen und gleichzeitig hochinteressantem Thema. Dies war tatsächlich nicht mein erstes Buch der Autorin, ihre bisherigen Geschichten konnten mich stets alle von sich überzeugen. Dies liegt vor allem daran, dass Jodi Picoult wichtige und spannende Themen miteinander verknüpft, die nicht nur die Lesenden, sondern auch die Charaktere in der Handlung vor moralische Dilemmata stellen und die Werte und Normen der Gesellschaft hinterfragen. Darüber hinaus stecken auch immer wieder ein paar Gesellschaftskritische Aspekte in ihren Büchern, die ihre Handlung unheimlich spannend machen. Die Bücher der Autorin werden durch authentische Charaktere, die Menschen sind wie du und ich, und Handlungen die exakt so ablaufen könnten so ganz besonderen Geschichten, die einen auch nicht loslassen, wenn man sie aus der Hand legt. Zugegeben, es handelt sich auch bei diesem Buch um keine leichte Kost. Mich hat die Handlung sehr beschäftigt.

Der Schreibstil der Autorin war wie immer grandios. Es handelt sich um eine Kombination aus Leichtigkeit und dennoch einer gewissen Tragik und Schwere, die mit den geschilderten Thematiken einher geht. An einigen Stellen schreibt Jodi Picoult relativ sachlich, was sich allerdings mit Einschüben der Emotionalität die Waage hält. Mittels der Handlung und des Schreibstils merkt man, dass die Autorin in ihrem Element ist und sich tief in die Thematik eingearbeitet hat.

Mit den Charakteren der Geschichte konnte ich tatsächlich nicht gänzlich sympathisieren. Das lag sicherlich daran, dass ich mir bis zum Ende der Handlung nie ganz sicher war, ob sie nicht etwas zu verbergen hatten. Und genau so ist es natürlich auch oftmals im realen Leben. Müsste ich da in die Rolle der Geschworenen schlüpfen, so würde man hier sicherlich dasselbe Gefühlschaos erleben, wie mit unseren Protagonisten im Buch. Ständig stand ich zwischen Sympathie und Antipathie, zwischen Gerechtigkeit und Unrechtmäßigkeit. Natürlich habe ich stets gehofft, dass sich alles zum Guten wendet. Dennoch fand ich die Handlungen so erschreckend, dass für Gerechtigkeit plädiert habe. Jodi Picoult hat mit ihrem Buch als geschickt dafür gesorgt, dass sich die Lesenden ein eigenes Bild von dem Fall machen können und auf ihre Werte und ihre Moral zurückgreifen.

Nathaniel kam mir im Buch teilweise etwas zu kurz. Ich hätte mir noch mehr gewünscht hinsichtlich seines Allgemeinwohls. Er kam mir auch sehr erwachsen vor und nicht wie ein 5-jähriger. Gleichzeitig habe ich mich auch gefragt, wie seine Zukunft aussehen mag mit einer Mutter, die so präsent in den Medien war aufgrund einer erschreckenden Tat. Ich kann mir schon vorstellen, dass er es auch in der Schule nicht leicht haben wir, sobald die Eltern und dann ihre Kinder spitz kriegen, wer da bei ihnen in der Klasse ist.

Der Gerichtsprozess wirkte auf mich sehr authentisch und ich konnte mir vorstellen, dass alles genau so oder ähnlich ablaufen könnte. Auch die Rechtfertigung von Ninas Tat wirkte aufgrund ihres Jobs nicht weit hergeholt, sondern passend für ihre Situation. Dennoch hat der Prozess mir leider zu viel Raum eingenommen. Das ist bei den Büchern von Jodi Picoult (leider) sehr häufig so, dass die Gerichtsprozesse im Zentrum einer Handlung stehen.

Fazit
Für mich war „Die Macht des Zweifels“ ein interessantes Buch mit einer Thematik, von der ich so bislang noch nicht gelesen haben. Jodi Picoult hat mit überraschenden Wendungen für Spannung gesorgt und anhand der sorgfältig recherchierten Sachverhalte für einen authentischen Handlungsverlauf und für mich als Leserin eine glaubenswürdige und realistische Gerichtsverhandlung geschildert. Dennoch hatte das Buch leider einige Längen. Denn so interessant die Gerichtsverhandlung auch ist und damit die Zukunft unserer Protagonistin, so langwierig fand ich diese allerdings auch. Ich hätte mir stattdessen etwas mehr Spannung gewünscht und eventuell noch den einen oder anderen Plot Twist. Das Ende war zwar nochmal etwas überraschend, hatte aber keine weiteren Auswirkungen auf den Ausgang der Handlung. Ich gebe dem Buch daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Macht des Zweifels

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Bisher habe ich noch nichts von Jodi Picoult gelesen gehabt, habe aber immer gutes von ihr gehört. Als mir dann das Buch „Die Macht des Zweifels“ in die Hände fiel, habe ich es sofort mitgenommen und gelesen. ...

Bisher habe ich noch nichts von Jodi Picoult gelesen gehabt, habe aber immer gutes von ihr gehört. Als mir dann das Buch „Die Macht des Zweifels“ in die Hände fiel, habe ich es sofort mitgenommen und gelesen. Ich muss sagen ich bin begeistert. Bis auf ein paar längere Stellen die den Prozess betreffen war das Buch wirklich toll. Dies ist kein Buch was man mal eben so nebenbei lesen kann. Es hat wirklich Tiefgang. Es bringt einem zum Lachen und zum Weinen, aber vor allem zum Nachdenken.

Nina Frost ist Staatsanwältin, sie ist gut in ihrem Job und sie liebt ihn. Sie verhandelt Fälle in denen es um Kanzelmissbrauch geht. Doch plötzlich bricht ihre Welt zusammen. Ihr Sohn Nathaniel spricht nicht mehr. Bei den verschiedensten Untersuchungen kommt raus dass der 5 jährige Junge sexuell missbraucht wurde. Als raus kommt wer der Täter ist kommt es bei dem Prozess zu einem tödlichen Vorfall.

Jodi Picoult schafft es einem zu fesseln. Man leidet mit den Personen mit, man entwickelt eine Empathie mit jedem einzelnen Protagonisten. Was ich sehr schön fand ist das die Autorin einen nicht richtig oder falsch vorlegt. Sie lässt den Leser selbst entscheiden. Die Tat wird nicht heruntergespielt, es finden keine Schuldzuweisungen statt, jeder kann sich selbst ein Bild der Selbstjustiz machen. Ich glaube auch, dass sich niemand ein Urteil darüber erlauben kann, wenn er nicht selbst in so einer Situation steckt.

Bis auf ein paar Details (das auf und ab der Beziehung; die zu geringe Betreuung von Nathaniel; zulange Ausfrührungen bei Gericht) die mich am Buch letztendlich gestört haben, bin ich begeistert. Jodi Picoult ist eine Autorin die ich mir merken werde. Dies war bestimmt nicht mein letztes Buch von ihr.