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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.08.2012
  • ISBN: 9783492274845
Jodi Picoult

Schuldig

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer), Dustin Weaver (Illustrator)

Die Liebe eines jungen Mannes, die plötzlich in Gewalt umschlägt, die Ohnmacht seines Opfers und die Macht längst vergessener Ereignisse – präzise, berührend und mit beeindruckender Menschenkenntnis erzählt Weltbestsellerautorin Jodi Picoult die dramatische Geschichte eines jungen Mädchens, dessen Vater eine schwere Entscheidung zu treffen hat …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2022

Über Schuld, Verrat und Missverständnis

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"The tenth circle" ... leider mal wieder von einem deutschen Verlag anmassend umbenannt in einen nichtssagenden Titel. "Der zehnte Kreis", den es in Dantes Inferno nicht gibt, die schlimmste Bestrafung ...

"The tenth circle" ... leider mal wieder von einem deutschen Verlag anmassend umbenannt in einen nichtssagenden Titel. "Der zehnte Kreis", den es in Dantes Inferno nicht gibt, die schlimmste Bestrafung für eine Schuld, die nicht einmal Dante einfiel?
Trixie, die 14 jährige Tochter von Laura und Daniel wurde vermeintlich vergewaltigt, von Jason - ihrer großen unerfüllten Liebe.
Die Anklage zerstört Jasons Leben, aber auch das der Familiie Trixies.
Ein Tatbestand, der nicht eindeutig klärbar ist und viele Fragen aufwirft, noch mehr als die Situation schliesslich eskaliert.

Ich muss zugeben, dass ich ein wenig gebraucht habe um in die Geschichte reinzufinden, bin aber sehr froh, dass ich weitergelesen habe.
Picoult schafft es auch in diesem Roman wieder, menschliche Verhaltensweisen aufzuzeigen, die nicht immer schwarz oder weiß sind. Es sind die Grauzonen, die diese Geschichte so realistisch machen.
Das Finale der Erzählung wartet mit einem Sahnehäubchen auf, in dem wir einen kurzen Einblick in eine Gemeinde von Eskimos in Alaska erhalten... und auch hier bleibt sie ernüchternd realistisch.
Ein tolles Buch, bei dem man sich oft dabei ertappt über das Gelesene zu reflektieren.

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Veröffentlicht am 13.01.2017

Wenn die Suche nach dem Schuldigen zur Zerreißprobe wird.

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In »Schuldig« beschäftigt sich die Autorin mit Themen wie Vergewaltigung, selbstzerstörendem Verhalten, Selbstmord, Flucht und mit den verschiedensten persönlichen inneren Dämonen.
Die Hauptfiguren in ...

In »Schuldig« beschäftigt sich die Autorin mit Themen wie Vergewaltigung, selbstzerstörendem Verhalten, Selbstmord, Flucht und mit den verschiedensten persönlichen inneren Dämonen.
Die Hauptfiguren in dieser Geschichte sind Daniel und seine Tochter Trixie, aber auch Laura (Daniels Frau und Trixies Mutter), Zephyr (beste Freundin von Trixie) und Jason (Exfreund von Trixie) nehmen einen erheblichen Teil in diesem Buch ein. Jeder dieser Protagonisten erzählt abwechselnd aus seiner Perspektive rund um das Geschehen, das dazu geführt hat, dass Trixie versucht, sich aus dem Leben zu flüchten und schlussendlich sogar Reißaus nimmt, um so weit weg wie möglich von all den Menschen in ihrem Umfeld zu kommen.

~ Den meisten Laien war häufig nicht klar, dass beide, ein Vergewaltigungsopfer und das Opfer eines tödlichen Autounfalls gleichermaßen unwiederbringlich verloren waren. Mit einem Unterschied: Das Vergewaltigungsopfer musste fortan so tun, als lebte es noch. ~
(S. 100)

Für mich war dies nun schon mein sechstes Buch von Jodi Picoult und ich habe mich, da ich das letzte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, nicht besonders grandios fand und deswegen voller Hoffnung war, mal wieder ein besseres Werk zu entdecken, schon sehr auf diese Lektüre gefreut. Mein Gesamteindruck hier ist sodann recht positiv ausgefallen, auf jeden Fall besser als bei »Die Wahrheit meines Vaters«.

Aufgepeppt wird das Ganze durch eine Comicgeschichte, die Daniel gezeichnet hat und die meist jeweils am Ende eines Kapitels ein paar Seiten Platz bekommen hat. In dem Comic geht es um Duncan, einen Vater, der seine Tochter Tracy aus den Fängen des Bösen aus der Hölle befreien/retten will. Interessant daran ist, dass der Comic einen Bezug zur Geschichte im eigentlichen Buch hat, deswegen also echt gut dazu passt. Was mir an diesem Comic allerdings nicht getaugt hat, war, dass er erstens sehr dunkel und nur schwarzweiß gehalten war (ich konnte darauf nicht alles so gut erkennen bzw. auseinanderhalten) und er zweitens sehr monsterlastig, also irgendwie grausig war. Und das ist eben nicht das, was ich bevorzugt voller Freude lese oder mir gerne ansehe.

~ Zu sehen, wie die Menschen verletzt werden, die man liebt, war offenbar nicht die Hölle; nein, die Hölle war, es nicht mehr verhindern zu können, weil es zu spät war. ~
(S. 186)

Die große Frage in diesem Buch lautet: Wann ist ein Nein rechtskräftig? - Muss es verbal ausgesprochen werden, oder genügt es, wenn Mimik und Gestik ein deutliches Nein signalisieren? Hier kommt diese Frage anhand einer Vergewaltigung auf und zum Teil fand ich es wirklich schwierig, mir an Trixies Fall ein Urteil zu bilden, weil es die Autorin gut geschafft hat, mich immer mal wieder umdenken zu lassen. Gefördert wurde das zusätzlich durch die ständig wechselnden Erzählperspektiven. Es war also gar nicht so einfach, sich eine endgültige Meinung über die Schuldfrage zu bilden, da hat es schon das Ende gebraucht, um Gewissheit zu erlangen.

Einen der Schauplätze des Buches fand ich diesmal sehr aufregend: Alaska. Daniel hat seine Vergangenheit dort verbracht und ist im jungen Erwachsenenalter aus "der weißen Hölle" geflohen, aber seine eigenen inneren Dämonen hat er leider nicht zurücklassen können. Wäre ja auch zu schön, wenn man mit einem Fortgang aus dem gewohnten Umfeld alles Negative und Belastende mit ablegen könnte ...

~ Wer wusste besser als Daniel, dass jeder eine Bestie in sich trägt, die manchmal aus ihrem Versteck kam? ~
(S. 321)

Jedenfalls leben in Alaska halt die Yupik-Eskimos und von diesen Menschen und ihrem Leben wusste ich bisher noch kaum etwas. Nun bin ich glücklicherweise um einige wissenswerte Fakten über ihr Denken und ihre Traditionen und Gewohnheiten reicher.
(Nicht nur) deswegen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich hatte (bis auf die paar Comicseiten) echt meine Freude beim Lesen. Wer sich nicht nur rein unterhalten lassen möchte, sondern auch ein wenig brisanten Input zum Nachdenken in Büchern schätzt, dem kann ich »Schuldig« wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider nicht von der typischen Picoult-Qualität

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Trixie ist ein Papa-Kind schlechthin! Ihr Vater Daniel liebt sie abgöttisch und zeichnet Comics, durch die seine Liebe deutlich wird. Die Mutter Laura arbeitet an einer Universität. Die drei scheinen eine ...

Trixie ist ein Papa-Kind schlechthin! Ihr Vater Daniel liebt sie abgöttisch und zeichnet Comics, durch die seine Liebe deutlich wird. Die Mutter Laura arbeitet an einer Universität. Die drei scheinen eine glückliche Familie zu sein - bis Trixie von ihrem Freund missbraucht wird. Das Glück der Familie steht spätestens dann auf dem Prüfstand, als der Junge kurze Zeit darauf unter misteriösen Umständen ums Leben kommt. Trixie flieht nach Alaska und ihr Vater setzt alles daran, sie zurückzuholen. Doch er hat ein Geheimnis, das er erst einmal seiner Frau Laura beichten muss...

Ich bin ein riesiger Fan von Jodi Picoult. Ihr Schreibstil und ihre Art, Themen anzusprechen und zu thematisieren, über die die Welt sonst schweigt, sucht meiner Meinung nach ihresgleichen. Leider war ich von diesem Buch aber enttäuscht! Die Thematik fand ich recht mainstream, ganz unüblich für die Autorin.

Die Personen sind trotz allem umfassend gezeichnet, trotzdem kommen sie in der Geschichte meiner Meinung nach nicht richtig zum Tragen. Auch ihr Schreibstil wirkt hier eher nicht so fesselnd...

Was ich ganz nett finde und was ein Beweis für Picoults umfassende (Recherche-) Arbeit ist, die sie in ihre Bücher steckt, sind die Comic-Einlagen im Buch. Sie sind der Ausdruck unglaublicher Liebe Daniels für Trixie.

Zusammenfassend leider nicht Jodi Picoults gelungenstes Werk. Da der Handlung der gewisse Pfiff fehlt, können auch die restlichen Elemente das Buch nicht retten. Schade...