Cover-Bild X-World
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Brendow
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 536
  • Ersterscheinung: 24.02.2016
  • ISBN: 9783865068446
Jörg Arndt

X-World

Roman
„Wie wäre es, wenn man noch einmal neu anfangen könnte, wenn die Menschen, die sich zu Tausenden in den Asphaltwüsten unserer Städte drängen und einander nur mit Misstrauen begegnen, plötzlich in eine paradiesische Welt versetzt würden?“ Gerade, als sein Leben komplett aus den Fugen zu geraten scheint, bekommt der junge Programmierer Roy die Chance seines Lebens: Er soll für einen neu entwickelten 3D-Helm eine künstliche Welt erschaffen. Euphorisch programmiert Ronein wahres Paradies. Bis ins Letzte ausgeklügelt, soll es das perfekte Gegenstück zur Realität werden. Doch genau die droht einzubrechen, als es seinem Gegenspieler Lutz gelingt, die Macht in X-World an sich zu reißen. Um seine Idee zu retten, bleibt Ron nur eine einzige Möglichkeit …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

AUCH SPIELE HABEN IHRE GRENZEN

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AUCH SPIELE HABEN IHRE GRENZEN

„Wie wäre es, wenn man noch einmal neu anfangen könnte, wenn die Menschen, die sich zu Tausenden in den Asphaltwüsten unserer Städte drängen und einander nur mit Misstrauen ...

AUCH SPIELE HABEN IHRE GRENZEN

„Wie wäre es, wenn man noch einmal neu anfangen könnte, wenn die Menschen, die sich zu Tausenden in den Asphaltwüsten unserer Städte drängen und einander nur mit Misstrauen begegnen, plötzlich in eine paradiesische Welt versetzt würden? Ein einfaches Leben, umgeben von intakter Natur, ein freundliches Miteinander, das wäre doch Balsam für die vielen Gestressten in unserer Zeit. Und wahrscheinlich würde es ihr Leben verändern, solche Erfahrungen zu machen. Davon träume ich. X-World ist mehr als ein Spiel, es ist eine Philosophie, ein Lebensstil, eine andere Welt eben.“

Der geniale genialer Softwareingenieur Ronald Schäfer hat eine Vision. Er glaubt, dass er mit seinem Computerspiel „X-World“ eine Welt erschaffen kann, in der jeder für den anderen da ist und sich dafür einsetzt, dass es seinen Mitmenschen gut geht. Er möchte das Gute im Menschen wecken. Doch mit der Erschaffung einer paradiesischen virtuellen Welt alleine ist es nicht getan. Ron benötigt darüber hinaus eine möglichst lebensecht wirkende Tier- und Pflanzenwelt, damit seine „Spieler“ sich darin wohl fühlen. Der aufstrebende Programmierer steckt seine ganze Kreativität und sein gesamtes Know-How in die Entwicklung dieses neuen Spieles. Für ein Privatleben hat er schon lange keine Zeit mehr. Er lebt von seiner attraktiven Ehefrau Lisa getrennt, seinen kleinen Sohn Jonte sieht er nur an Wochenenden.
Ein junger Mann namens Yannick Adams steht Ron als Entwicklungsassistent und Testspieler zur Seite, während Rons ehemaliger Assistent Lutz auf Rache sinnt. Lutz Singer führt eine Hackerkneipe und zeigt einen deutlichen Hang zur Kriminalität. Er stellt nicht nur für X-World, sondern auch für Ron eine Bedrohung dar… und letztendlich stellt sich die Frage: „Wird das Gute über das Böse siegen?“

Der Autor entführt seine Leser gleich zu Beginn in die Wunder der virtuellen Welt und lässt keine Sekunde Langeweile aufkommen. Er informiert über die Lebensumstände seines Protagonisten und dessen Familie und erzählt von Rons Visionen. Eine Schlüsselrolle in diesem Roman hat Yannick Adams inne, der durch den Gewinn der aktuellen eGames Rons Aufmerksamkeit auf sich zieht. Yannik wird als anfänglicher Testspieler im Anschluss immer tiefer in die Geschichte involviert. Der böse Antagonist wird durch die Person des Lutz Singer verkörpert. Ihm ist es zu verdanken, dass der Roman immer mehr an Tempo zunimmt und der Spannungsbogen konstant hoch gehalten wird. Die Handlungen und Motive der Protagonisten waren zwar recht überzeugend dargestellt, ich entwickelte jedoch für keinen der handelnden Personen wirkliche Sympathie. Zudem hätte ich gerne ein klein wenig mehr über einige Nebenfiguren und deren Umfeld erfahren.

Die Umsetzung der Grundidee hat mir gut gefallen. In einer Parallelwelt zum realen Leben wird durch die Erschaffung von „X-World“ die Schöpfungsgeschichte der Bibel imitiert. Unzählige Bibelstellen werden zwar ein wenig „angepasst“, man erkennt sie jedoch sofort wieder. Jörg Arndt erstellt hierbei stets einen Bezug zur künstlichen Welt und ermöglicht es seiner Leserschaft, die Erschaffung der Welt „Revue passieren zu lassen“. Interessant wird es, als darüber hinaus auch das Neue Testament zu einem wichtigen Bestandteil der Geschichte von X-World wird.

Der Schreibstil ist der jugendlichen Zielgruppe angepasst. Man erhält Einblicke in die Welt der Software-Entwickler und einen Eindruck vom langen, mühevollen Weg bis zur Entstehung eines Computerspiels. Die Spielsucht und die Verlagerung sozialer Kontakte bei Jugendlichen ins Internet, soziale Plattformen und der Kampf „Gut gegen Böse“ sind gewichtige Themen und nehmen viel Raum in diesem Buch ein.

Hinsichtlich des Unterhaltungswertes und des hohen Spannungsfaktors hat dieses Buch sicherlich die Höchstwertung verdient. Mich persönlich haben jedoch abgesehen von einigen anderen Kleinigkeiten vor allem die großzügige Verwendung des Fäkaljargons und die Beschreibung sexueller Erregung des minderjährigen Jonte irritiert bzw. gestört. Dies hätte ich dem Bereich der erotischen Literatur bzw. des „Groschenromans“ zugeschrieben, niemals aber von einem Christlichen Verlag erwartet.

Die optische Aufmachung des Buchcovers ist vortrefflich gelungen. Der Augenausdruck des Mannes auf der Titelseite verdeutlicht dessen brennende Ungeduld, tief in künstliche Welt von „X-World“ einzutauchen und ein Paralleldasein zum realen Leben zu führen... im Fokus dabei symbolisch der Baum im Garten Eden.

Fazit: „X-World“ stellt für jugendliche Leser einen interessanten Ausflug in die Welt der Bibel dar, glänzt mit einem hohen Spannungsbogen und gibt großzügige Einblicke in die virtuelle Welt mit all ihren Vor- und Nachteilen.