Cover-Bild Die Psychofalle
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Psychologie
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.01.2016
  • ISBN: 9783596186204
Jörg Blech

Die Psychofalle

Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht
Müde und ausgebrannt?
Anstrengende und aggressive Kinder?
Zerstreut und vergesslich?
Lassen Sie sich nicht irre machen – Gefühle und Wünsche sind keine Krankheiten.

Immer mehr Menschen mit Alltagsproblemen werden als psychisch krank abgestempelt – zu Unrecht!
Immer öfter werden gesellschaftliche Probleme wie Arbeitsbedingungen oder das Schulsystem zu Psychomacken Einzelner gemacht – zu Unrecht!
Hier ist ein Buch, das sich wehrt!
Der Bestsellerautor Jörg Blech enthüllt, wie die Grenze zwischen psychisch gesund und gestört von Ärzten, Psychologen und Pharmafirmen zunehmend verschoben wird, und zeigt einen Ausweg aus der Psychofalle.
Diagnose: unbedingt lesenswert.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Psychofalle

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In diesem Buch zeigt der Autor auf, dass viele Menschen zu Unrecht als psychisch krank gelten und dann auch mit Medikamenten behandelt werden. Die Ursachen werden oft gar nicht mehr gesucht. Der Begriff ...

In diesem Buch zeigt der Autor auf, dass viele Menschen zu Unrecht als psychisch krank gelten und dann auch mit Medikamenten behandelt werden. Die Ursachen werden oft gar nicht mehr gesucht. Der Begriff "Normal" wird immer enger, dadurch steigt natürlich auch die Anzahl der psychisch Kranken, ganz nach dem Grundsatz "was früher normal war, ist heute krank". Da diese nicht immer in eine bereits vorhandene "Schublade" passen, werden immer neue psychische Störungen "entdeckt". Daneben mischen auch viele Pharmafirmen bei der Medikamentenwahl mit. Sie beeinflussen Psychiater und Psychologen, die dann oft die Medikamente einer bestimmten Firma vorziehen.

Dieses "Krankheitserfinden" kannte ich bisher noch nicht. Eigentlich ist klar, dass irgend jemand die Punkte festlegt, die zutreffen müssen, dass man zu einer bestimmten Diagnose kommt. Doch ich habe mir bisher noch nie überlegt, wie dies eigentlich geschieht. Dass die Beteiligten dann auch meist noch Verbindungen zu Pharmafirmen haben, ist schon harter Tobak. Aber auch, dass die Pharmafirmen die Ärzte mit Geschenken umwerben, sollte sofort verboten werden. Man spielt hier mit der Gesundheit der Menschen.

Dass die wirklich psychisch Kranken hierbei ebenfalls verlieren, zeigt der Autor auch auf. Für sie haben die Ärzte durch die irrtümlich als psychisch krank diagnostizierten Menschen nicht mehr ausreichend Zeit.

Fazit:

Ein interessantes Buch, das aufzeigt, dass man manche Dinge bzw. Diagnosen lieber hinterfragen sollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erkennbar gute Absichten, etwas viel Polemik

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In Kurzform:
Kürzer wäre besser gewesen. Leicht lesbarer Überblick - mit (für mich zu) viel Polemik trotz etlicher guter Ansätze.
Mittellang:
Jörg Blech wechselt zwischen Polemik, fast selbstreflexiven ...

In Kurzform:
Kürzer wäre besser gewesen. Leicht lesbarer Überblick - mit (für mich zu) viel Polemik trotz etlicher guter Ansätze.
Mittellang:
Jörg Blech wechselt zwischen Polemik, fast selbstreflexiven Beweisen, teils einer Deutung von Quellen für seine Bedürfnisse – und erkennbar guten Absichten gegen Überdiagnostizierung bzw. schlechte Behandlung. Teilweise (besonders in der zweiten Hälfte) gelingt es ihm, letzteres sogar richtig gut umzusetzen.
Mit Beispielen:
S. 11, die erste Seite nach dem Inhaltsverzeichnis „…bereits 5 Prozent aller Menschen in Deutschland schlucken Tabletten gegen Antidepressionen“.
Sowohl Internet-Suchmaschine als auch Fußnoten-Quelle belegen, dass laut OECD-Studie 2010 in Deutschland je 1000 Menschen 50 Tagesdosen Antidepressiva verbraucht wurden.
50 von 1000 = 5 % denke ich – aber:
„Tagesdosis“ ist eine rechnerische Größe in der Arzneimittelforschung – wieviel der einzelne nimmt, deutlich mehr oder weniger, ist damit nicht geklärt. Theoretisch könnten ja auch 10% nur die halbe übliche Dosis nehmen – oder 2,5% die doppelte. Im Schnitt passt’s?!
S. 22 „[Einer der wenigen deutschsprachigen Experten im Gremium für die Klassifizierung als seelische Krankheit]…leerte…viele Schachteln „Lord Extra“ an seinem Schreibtisch.“ – dieser Satz ist doch reine Polemik. Ob jemand raucht, wäre vielleicht interessant, wenn es um die Tabaklobby, Lungenkrebs oder ähnliches ginge, was soll das hier an Erkenntnissen bringen?
Immerhin folgende Erkenntnisse: Schwere Krankheiten gibt es über die Jahre nicht häufiger, leichte Beschwerden werden gerne von den Ärzten finanziell ausgebeutet. Patienten mit schweren Beschwerden warten zu lange, andere wollen mit leichten Beschwerden einfach ernst genommen werden. Dafür wäre weniger mehr gewesen.
Das Buch ist dabei gut lesbar, als „Zwischendurch“-Buch in Episoden geeignet.