Cover-Bild Die kanadische Nacht
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 13.02.2021
  • ISBN: 9783608984033
Jörg Magenau

Die kanadische Nacht

Roman

Shortlist Buch des Jahres des Jahres 2021 Belletristik-Couch.de

»Jörg Magenau hat einen modernen, einen klugen Künstlerroman geschrieben, einen Roman einer unruhigen Biografie in einer unruhigen Familie.« Saša Stanišic

Ein tief berührendes Buch über Abschiede und den Trost des Neubeginns. In seinem ersten Roman blickt Jörg Magenau auf das Leben eines Mannes, der erzählend zu sich selbst reist. Aus einer inneren Enge in ein weites, wildes Land.

In Kanada liegt der Vater im Sterben. Die Nachricht trifft seinen Sohn in einer Krise. Hinter ihm liegt ein gescheitertes Buchprojekt. Seit Jahrzehnten hat er den fernen Vater nicht gesehen, nun überquert er Atlantik und Rocky Mountains, um ihn hoffentlich noch lebend anzutreffen. Doch was ist überhaupt ein Leben? Was weiß man von einem fremd gebliebenen Vater, von der Liebe der anderen und der eigenen? Und wie schreibt man darüber? Die Fahrt durch die kanadische Nacht führt den Erzähler immer tiefer in die eigene Herkunft und hinaus ins Offene. Als er den Vater erreicht, geht etwas zu Ende, aber etwas Neues beginnt auch: die Suche nach dem, was trotz aller Vergänglichkeit bleibt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Anna625 in einem Regal.
  • Anna625 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2021

Die kanadische Nacht ist lang

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Als er den Anruf erhält, dass sein Vater im Sterben liegt, macht sich der Sohn auf den Weg nach Kanada, wo der Vater seit langer Zeit im selbstgewählten Exil lebt. Jahrzehntelang hatten sie über gelegentliche ...

Als er den Anruf erhält, dass sein Vater im Sterben liegt, macht sich der Sohn auf den Weg nach Kanada, wo der Vater seit langer Zeit im selbstgewählten Exil lebt. Jahrzehntelang hatten sie über gelegentliche Emails hinaus keinerlei Kontakt, und so haben sie sich mit der Zeit auseinandergelebt. Während der mehrstündugen Autofahrt vom Flughafen aus bis zum Krankenhaus denkt der Sohn zurück an sein Leben und an das seines Vaters, aber auch an das eines Dichters und einer Malerin, über die er kürzlich ein Buch verfasst hat. Dieses wird nun jedoch wahrscheinlich nicht veröffentlicht, und so erscheint die Arbeit der letzen zwei Jahre vergeblich.

Ich hatte meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Es enthält zweifellos viele interessante Gedanken zu Themen wie Leben und Tod, die oft auch schön ausgeführt werden. Insbesondere Hölderlin hat es dem Autor wohl angetan, ich habe bald aufgehört mitzuzählen, wie oft Vergleiche zum Leben dieses Dichters gezogen werden, wie oft er zitiert oder auf seine Werke und seine Philosophie angespielt wird. Beinahe war mir das schon etwas zu viel, aber es bietet auf jeden Fall auch einen schönen Wiedererkennungseffekt, falls man sich schonmal mit Hölderlin beschäftigt hat.

Insbesondere die erste Hälfte des Buches hat sich für mich phasenweise extrem in die Länge gezogen und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass noch etwas geschieht. Aber ein Großteil des Buches beschäftigt sich tatsächlich lediglich mit Rückblicken auf die Leben der drei Männer. Das des Vaters fand ich dabei noch am interessantesten; warum die Lebensgeschichte des Dichters, von dem das Buch des Sohnes handelt, nacherzählt wurde, hat sich mir nicht gänzlich erschlossen. In der zweiten Hälfte des Buches wurde es dann etwas besser, die Fahrt des Sohnes, die Reise zu seinem sterbenden Vater und auch zu sich selbst neigt sich dem Ende zu.

Fazit: Ich schätze die philosophischen Überlegungen, die der Sohn anstellt, während er durch die kanadische Nacht reist. Mir hatte das Buch aber zu viele Längen und ich hatte mir irgendwie mehr erhofft.