Krimi auf Platt - Leseempfehlung für Plattsnacker
Klappentext:
Die Heimatdichter Theodor Storm und Klaus Groth geraten im Sommer 1869 zufällig in die Geschehnisse zweier Morde, die an Edelprostituierten begangen wurden, und sie beginnen damit, den Behörden ...
Klappentext:
Die Heimatdichter Theodor Storm und Klaus Groth geraten im Sommer 1869 zufällig in die Geschehnisse zweier Morde, die an Edelprostituierten begangen wurden, und sie beginnen damit, den Behörden ins Handwerk zu pfuschen und eigene Ermittlungen anzustellen. Zudem möchte Theodor Storm die sozialen und familiären Hintergründe der Frauen kennenlernen, um zu verstehen, warum sie in die Situation kamen, diesem Gewerbe nachzugehen. Die beiden Dichter beginnen damit, die Familienangehörigen aufzusuchen. Dazu reisen sie mehrere Tage lang quer durch Schleswig-Holstein. Als sie einen guten Freund der beiden Ermordeten ausfindig gemacht haben, reden Storm und Groth auch mit ihm. Während er ihnen mitteilen will, warum die Frauen wahrscheinlich getötet wurden, wird er vor ihren Augen aus dem Hinterhalt erschossen...
Quelle: Quickborn Verlag
Meine Meinung zum Buch
Cover
Das Cover ist in Brauntönen gehalten und zeigt eine dunkle Gasse in Kiel. Das schummrige Licht vermittelt sofort den Gedanken an kriminelle Machenschaften. Ein wirklich sehr schönes Cover und absolut passend zur Geschichte.
Inhalt
Klaus Groth und Theodor Storm stolpern in die Geschehnisse rund um die Ermordung von zwei Prostituierten in Kiel. Da sich die Behörden eher schwerfällig geben, machen sich die beiden Dichter selbst an die Aufklärung der Morde. Sie reisen quer durch Schleswig-Holstein um die Herkunft der Damen zu beleuchten und kommen so einem Geheimnis auf die Spur, dass sie selbst zum Ziel des Mörders? machen.
Schreibstil
Ich liebe Jörg Rönnau auf Hochdeutsch und ich liebe ihn auf platt. Als er mir anbot seinen plattdeutschen Krimi zu lesen habe ich sofort zugesagt. Obwohl ich selbst kein Plattdeutsch spreche - ich trau mich nicht - bin ich mit der Ursprache der Schleswig-Holsteiner aufgewachsen. Mein Großvater und auch mein Vater waren Plattsnacker und so war es für mich kein Problem den plattdeutschen Krimi zu genießen. Die Handlung ist eingängig und es macht Spaß mit Klaus und Theodor auf Reisen zu gehen. Sehr schön ist es zu lesen, wie lang im Jahr 1869 eine Reise dauerte. Heute springen wir mal schnell ins Auto und sind nullkommnix in Preetz oder Hamburg. Die beiden Ermittler sind da schon einige Tage mit dem Zug oder der Kutsche unterwegs. Sehr schön, dass diese Reisegeschwindigkeit von den Protagonisten als gefährlich schnell und auf Dauer als ungesund eingestuft wird. Auch toll ist der Geschichtsunterreicht, der einem während der Lektüre des gut aufgebauten Krimis zuteil wird und so habe ich doch noch das ein oder andere über die schleswig-holsteinische Geschichte dazulernen können und weiß nun auch um die dänischen Protestschweine Ende des 19. Jahrhunderts.
Fazit
Ein toller plattdeutscher Krimi. Wer plattdeutsch liest, sollte sich dieses kurzweilige Werk eines tollen schleswig-holsteinischen Krimiautoren nicht entgehen lassen.
5 Sterne und für Plattschnacker eine Leseempfehlung.