Wie Helligkeit die Natur verändert
Johan Eklöf, promovierter Zoologe und Fledermausexperte, berichtet in seinem Buch "Das Verschwinden der Nacht" darüber, wie künstliches Licht die Umwelt zerstört. Jedes Lebewesen hat eine "innere Uhr", ...
Johan Eklöf, promovierter Zoologe und Fledermausexperte, berichtet in seinem Buch "Das Verschwinden der Nacht" darüber, wie künstliches Licht die Umwelt zerstört. Jedes Lebewesen hat eine "innere Uhr", die von Tageslicht bestimmt wird. Mit künstlichem Licht wird dieser biologische Rhythmus gestört. Wach- und Fresszeiten werden gestört, sogar die Fortpflanzung ist gestört bzw. findet nicht mehr statt, da die Insekten auf Partnersuche eher gefressen werden, als daß sie einen Partner finden. Doch nicht nur Insekten werden in ihrem Lebensrhythmus gestört, auch Bäume merken nicht mehr rechtzeitig, wann Herbst ist und frisch geschlüpfte Meeresschildkröten laufen in die falsche Richtung, nämlich zur hell erleuchteten Stadt. Künstliches Licht ist also für die Menschheit ein Segen, für die Natur ein Fluch, den man begrenzen muß. Dies erläutert Johan Eklöf auf zwar wissenschaftliche, jedoch allgemein verständliche und spannende Art. Man kann seinen Darlegungen gut folgen und erhält Einblick in eine Welt, die dem Leser bisher wohl eher verborgen geblieben ist. Doch mit diesem Buch macht man einen Ausflug in die Dunkelheit, oder eher in die nicht vorhandene Dunkelheit. Was mich überrascht und gefreut hat, ist sein kleiner Ausflug in die Astrophysik, bei dem es um Galaxien, dunkle Materie, kosmische Hintergrundstrahlung, Kometen und Sternschnuppen geht. Denn auch die Sichtbarkeit dieser Phänomene wird durch Lichtverschmutzung beeinträchtigt.
Durch dieses Buch wird wohl jeder aufgerüttelt und zu der Erkenntnis gelangen, daß weniger Licht durchaus nicht schlecht wäre!