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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2025

Atmosphärisch dicht

Die Schanze
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Ellen ist nach Jahren in ihr Heimatdorf, welches sie aufgrund eines traumatischen Erlebnisses verlassen hat, zurückgekehrt. Eines Nachts geschieht ein furchtbarer Mord. Ein Mann wird mit einem Viehtreiber ...

Ellen ist nach Jahren in ihr Heimatdorf, welches sie aufgrund eines traumatischen Erlebnisses verlassen hat, zurückgekehrt. Eines Nachts geschieht ein furchtbarer Mord. Ein Mann wird mit einem Viehtreiber auf die Skisprungschanze getrieben und mit einem Seil um den Hals heruntergestoßen. Ellen kennt das Mordopfer und wird an das Geschehen in ihrer Vergangenheit erinnert. Warum geschah der Mord ausgerechnet nach ihrer Rückkehr, wo Ellen eigentlich das stärkste Motiv dafür hat?

"Die Schanze" von Lars Menz besticht durch die dunkle Atmosphäre. Ein verschneites Dorf in den Alpen mit Bewohnern, die alle ihre Geheimnisse pflegen und versuchen, geschehenes zu verbergen. Hier weiß man wirklich nicht, wem man vertrauen könnte. Irgendwie scheint jeder an Ellens Vergangenheit beteiligt zu sein und die Dorfgemeinschaft hält zusammen. Dadurch wirkt alles sehr authentisch und die dunkle Atmosphäre kriecht förmlich aus den Seiten heraus. Insbesondere Ellen wirkt sehr realistisch. Sie ist keine Heldin, stellt sich aber ihrer Vergangenheit. Bei ihr fühlt man mit, erlebt ihre Ängste und Zerrissenheit hautnah. Lars Menz schafft es durch seinen Schreibstil perfekt, den Leser gefangen zu nehmen. Er vermittelt das Dorf, seine Geheimnisse und die Machenschaften sehr realistisch. Man ist von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und gerade bei den Mordszenen hat man alles detailliert vor Augen und spürt die Verzweiflung der Opfer. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich als schwierig, wird man doch immer wieder in die Irre geführt und verdächtigt letztendlich jeden. Dieser Thriller hat mich vollends begeistert!

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Veröffentlicht am 16.04.2025

Ein folgenreicher Sturm

Mordseesturm
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Nachdem Borkum von einem heftigen Sturm getroffen wurde, ist am nächsten Tag das große Aufräumen angesagt. Dabei machen die Insulaner eine fürchterliche Entdeckung. Unter dem zerstörten Loopdeelenweg liegt ...

Nachdem Borkum von einem heftigen Sturm getroffen wurde, ist am nächsten Tag das große Aufräumen angesagt. Dabei machen die Insulaner eine fürchterliche Entdeckung. Unter dem zerstörten Loopdeelenweg liegt eine Leiche. Niemand kennt ihn und es wird auch niemand vermisst. Caro und Jan stecken ihre Ermittlernasen wieder tief in den Fall, müssen jedoch nicht nur auf Kommissar Bachmann achten, sondern auch darauf, daß Caros Eltern, die sich auf Borkum aufhalten, nichts von ihrem seltsamen Hobby mitbekommen!

"Mordseesturm" ist der fünfte Band rund um die Hobbyermittler Caro und Jan. Emmi Johannsen hat wieder einmal einen spannenden und humorvollen Krimi geschaffen, der perfekt unterhält. Hier baut sich die Spannung stetig auf. Erreicht wird dies u. a. durch eingeschobene Erlebnisse eines Unbekannten, die den Leser nach und nach mit Details zu den Geschehnissen versorgen. Sie sind für den Fall extrem wichtig und machen neugierig auf das weitere Geschehen. Zum Glück trifft man hier wieder auf sämtliche alte Bekannte. Sie sind mir alle durch ihre sympathische Art sehr ans Herz gewachsen und ich möchte auf keinen von ihnen verzichten. Auch Caros Eltern als neue Charaktere sind absolut sympathisch und sorgen hier durch ihre Unwissenheit über das Hobby von Caro und Jan für manch humorvolle Szene. Sehr bewegend sind die Geschichten aus dem Kinderverschickungsheim. Ich kannte solche Geschichten schon, aber ihren Schrecken verlieren sie wohl nie. Emmi Johannsen beschreibt Borkum wieder absolut bildhaft. Es ist alles so, daß man hier direkt wieder heimisch ist. Diese Serie mag ich unendlich gern und freue mich schon darauf, wenn es wieder heißt: Ein Fall für Caro und Jan auf Borkum!

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Nichts für zartbesaitete Gemüter

Der Herzschlag der Toten
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Im Jahr 1887 wird in Hamburg eine junge Frau ermordet aufgefunden. Der Mörder hat sie mit vielen Messerstichen brutal getötet. Für den jungen Criminalcommissar Hermann Rieker ist das sein erster Fall, ...

Im Jahr 1887 wird in Hamburg eine junge Frau ermordet aufgefunden. Der Mörder hat sie mit vielen Messerstichen brutal getötet. Für den jungen Criminalcommissar Hermann Rieker ist das sein erster Fall, den er alleinverantwortlich aufklären soll. Doch zunächst kennt er noch nicht einmal den Namen der Toten. Da erscheint Johanna Ahrens, die Tochter eines einflußreichen Richters, in seinem Bureau. Sie glaubt, das tote Mädchen zu kennen. Johanna betreibt nämlich eine kleine Schule für arme Frauen. Sie identifiziert das Opfer tatsächlich als ihre Schülerin Ansje. Ihr grausamer Tod läßt Johanna nicht los, deshalb ermittelt sie zunächst allein. Bald unterstützt sie der Totenfotograf Jakob Eilers, der auch mit Commissar Rieker zusammenarbeitet. Als noch ein Mord passiert ahnen sie, daß die Zeit drängt, denn der Mörder wird weiter töten!

Der historische Kriminalroman "Der Herzschlag der Toten" hat mir tatsächlich den Schlaf geraubt. Das Buch von Ralf H. Dorweiler ist enorm spannend. Die Handlung erzeugt Gänsehaut pur. Der Autor beschreibt die Szenen so präzise, daß man alles genau vor Augen hat. Auch die Atmosphäre in Hamburg in dieser Zeit ist deutlich spürbar. Die Geschichte hält viele überraschende Wendungen für den Leser bereit. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluß ganz oben gehalten. Wer dieses Buch einmal angefangen hat, kann es nur schwer wieder zur Seite legen. Der Schreibstil ist überaus angenehm - sehr klar und sympathisch.

Da "Der Herzschlag der Toten" wahrscheinlich der Anfang einer neuen Serie ist, kann man sich wohl auf eine absolute Kultserie gefasst machen!

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Eine Bucht voller Geheimnisse

Die Bucht
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Nancy und ihr Mann Calder wollen einen Neuanfang starten und ziehen von London auf eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands. Dies ist Calders Heimat, Nancy jedoch tut sich schwer mit der kargen ...

Nancy und ihr Mann Calder wollen einen Neuanfang starten und ziehen von London auf eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands. Dies ist Calders Heimat, Nancy jedoch tut sich schwer mit der kargen Landschaft voller Schiefer und den Bewohnern, die ihr gegenüber sehr verschlossen wirken. Dann geschieht ein Unglück - Nancy findet Calders Boot umgestürzt in der Bucht, er selbst treibt leblos im eiskalten Wasser. Durch ein medizinisches Wunder kann er wieder zum Leben erweckt werden. Doch Nancy spürt deutlich, daß er sich verändert hat, ihren liebenswerten Calder gibt es nicht mehr. Dann wird ein ehemaliger Inselbewohner tot an den Strand gespült. Nancy kommt immer mehr hinter Calders Geheimnisse- und die der Insel!

"Die Bucht" von Liz Webb ist ein absolutes Highlight! Die Autorin hat mich sofort für dieses Buch eingenommen. Schon die Beschreibungen der Insel lassen die düstere Atmosphäre greifbar werden, man sieht die karge Landschaft vor sich und hört das Klirren des Schiefers, wenn es von einer Welle überrollt wird. Hier wird Gänsehaut groß geschrieben, was noch durch von Felsen herabstürzende Schafe verschärft wird, die hier durchaus zweideutig gesehen werden können. Hierfür sorgt Pfarrer Arran perfekt. Liz Webb hat hier auch ein Händchen für ihre Charaktere bewiesen. Die Inselbewohner und auch Calder haben alle ihre Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen. Und auch Nancy ist nicht so unschuldig, wie es zunächst aussieht, auch hier erfährt man Stück für Stück ihre dunklen Geheimnisse. Man weiß hier wirklich nicht, wem man sein Vertrauen schenken kann und wen Nancy besser meiden sollte. Dabei wird man immer wieder in die Irre geleitet und sieht sich am Ende einer großen Überraschung gegenüber.

"Die Bucht" hat mich komplett überzeugt und ich empfehle es sehr gern weiter!

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Ein tödlicher Sprung

Höllische Küste
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Jaline hat sich schon sehr lang auf ihren ersten Tandemsprung gefreut. Nun ist es soweit. Jedoch öffnet sich der Fallschirm nicht, Jaline stirbt, ihr Begleiter wird schwer verletzt. Kommissarin Liv Lammers ...

Jaline hat sich schon sehr lang auf ihren ersten Tandemsprung gefreut. Nun ist es soweit. Jedoch öffnet sich der Fallschirm nicht, Jaline stirbt, ihr Begleiter wird schwer verletzt. Kommissarin Liv Lammers nimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf. Währenddessen kommt es auf Sylt zu weiteren Unfällen, einige davon enden tödlich. Die Vorfälle scheinen keinen Bezug zueinander zu haben, doch dann fällt Liv etwas auf....

"Höllische Küste" von Sabine Weiss spielt auf Sylt, zeigt jedoch nicht nur die Seite der Reichen und Schönen. Die Autorin zeigt zwar bildhaft die schöne Seite Sylts mit seiner traumhaften Landschaft, man erlebt hier aber auch die Kehrseite des Tourismus. Sylter können sich ihr Leben auf ihrer Heimatinsel kaum bis gar nicht mehr leisten, während die Partystimmung bestehen bleiben muß. Dies habe ich als erfrischend anders empfunden und es macht nachdenklich, lenkt aber nicht allzu sehr von dem spannenden Fall ab, der von Beginn bis Ende fesselt. Man hat bis zum Ende keine Ahnung, wer hinter den Taten steckt und verfolgt gebannt die Ermittlungsarbeit, die durch Liv eine persönliche Note bekommt. Denn sie muß einen wahren Spagat zwischen Arbeit und privaten Problemen vollbringen. Ihre Zweifel an der Gestaltung ihrer Zukunft sind absolut nachvollziehbar und machen sie menschlich. Sie ist hier definitiv Sympathieträgerin. Sabine Weiss überzeugt auch hier durch ihren lockeren und flüssig lesbaren Schreibstil. An keiner Stelle verliert man den roten Faden und kann der Handlung gut folgen. Sie schafft es, die Handlung zu einem schlüssigen und logisch gut aufgebautem Ende zu führen, welches überrascht und keine Fragen offen lässt.
Ich kann auch diesen 9. Fall für Liv Lammers uneingeschränkt empfehlen. Hier bekommt man wirklich gute und spannende Unterhaltung!

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