Cover-Bild Joachim Gauck
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: C. Bertelsmann
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 13.10.2014
  • ISBN: 9783570101629
Johann Legner

Joachim Gauck

Träume vom Paradies - Biografie
Zum 75. Geburtstag des Bundespräsidenten am
24. Januar 2015


Zwischenbilanz für Joachim Gauck: Zum 75. Geburtstag des elften Bundespräsidenten und zur Halbzeit im Amt wagt Johann Legner eine Biografie, die zwischen Nähe und Distanz fein changiert. Dabei gewinnt er seine besondere Perspektive aus den Erfahrungen als langjähriger Vertrauter Gaucks und aus einem genauen Blick auf die geschichtlichen Umbrüche in dessen Leben. Legners zentrale These ist, dass Gauck keineswegs zufällig in sein Amt kam. Er sieht den langjährigen Pastor als unverzichtbaren Botschafter des Gemeinsamen jenseits der Parteipolitik. Mit seinen charismatischen Fähigkeiten gewinnt Gauck den Respekt für ein beschädigtes Amt zurück. Er spricht die Menschen in ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Eigenverantwortung glaubwürdig an. Aber seine Botschaft ist nicht frei von der Gefahr pathetischer Überhöhung. Sie bedarf einer stetigen kritischen Reflexion. Der Autor erklärt, warum Gauck nicht all diesen Erwartungen wird genügen können.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine neutrale Betrachtung seines Lebens und seiner Persönlichkeit.

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Eine neutrale Betrachtung seines Lebens und seiner Persönlichkeit.

Inhalt:
Die Biografie zeichnet das gesamte Leben von Herrn Gauck von dessen Kindheit bis zu seinem heutigen Wirken als Bundespräsident:
Von ...

Eine neutrale Betrachtung seines Lebens und seiner Persönlichkeit.

Inhalt:
Die Biografie zeichnet das gesamte Leben von Herrn Gauck von dessen Kindheit bis zu seinem heutigen Wirken als Bundespräsident:
Von seinem Aufwachsen in einem nazi-affinen Elternhaus über den Aufbau der Gauck-Behörde und seiner ersten und zweiten Aufstellung zur Wahl als Bundespräsidenten bis zu seinen aktuellen Aussagen als Bundespräsident.

Zitate aus dem Buch:
"Umstürzlerische Züge trugen die Vorgänge in der DDR vor allem im wirtschaftlichen Bereich mit der Zerschlagung der DDR-Ökonomie durch die Treuhand, der Einführung einer neuen Währung und der Übernahme der Sozialsysteme der Bundesrepublik. Allerdings bleiben auch da viele Verantwortliche auf den Chefsesseln. Revolutionär konnte man ansonsten nur noch den Umgang mit der kommunistischen Geheimpolizei nennen - das einzige Feld, auf dem eine konsequente Stigmatisierung der bisher Mächtigen stattfand. Und auch nur die Stasi-Mitarbeiter wurden mit einem faktischen Zugangsverbot zu öffentlichen Ämtern belegt. Dies führte dann paradoxer Weise dazu, dass beispielsweise Landtagsmandate von früheren Stasi-Offizieren oder Spitzeln für unerträglich erachtet wurden, aber einstige hohe SED-Funktionäre, also die früheren Auftraggeber und Nutznießer der Stasi, unbehelligt weiter mitmachen durften." (S. 144)
"... um die Existenzberechtigung seines Amtes zu beweisen. Durch Arbeitsergebnisse allein war angesichts der offenkundigen Probleme wohl auf absehbare Zeit niemand hinreichend zu überzeugen. Er startete also mit dem 3. Oktober einen Werbefeldzug für sich und seine Behörde. ... zu diesem Zeitpunkt weniger die Dokumentation gesicherter Erkenntnisse als vielmehr die Begründung für den Aufbau einer Mammutbehörde." (S. 193)
"Es ging nicht mehr um den Bundespräsidenten. Es ging darum, ob Rot-Rot-Grün die verfahrene Situation überwinden und wieder gemeinsam handlungsfähig werden konnte." (S. 303)
"Die Reaktion der Presse auf solche Fehltritte war verhalten und wohlwollend. Keinesfalls war sie zu vergleichen mit den bissigen Kommentaren, denen sich Christian Wulff ausgesetzt sah - und ebenso wenig mit den Anmerkungen zu möglicherweise missverständlichen Bemerkungen von Horst Köhler." (S. 327)
"Die Opposition im Bundestag ist beispielsweise zu schwach, um ... das Bundesverfassungsgericht anrufen zu können. ... Da ist der Bundespräsident zusätzlich gefordert. Dann wirkt er nicht ausschließlich durch seine Worte. Im Gesetzgebungsverfahren entscheidet seine Unterschrift, besser gesagt: die fehlende Unterschrift. Denn wenn der Amtsinhaber ein Gesetz nicht unterschreibt, ... tritt es nicht in Kraft." (S. 337)

Meine Meinung:
Ich finde es sehr gut, dass nicht nur positiv über Hr. Gauck berichtet wird, sondern sein Leben und Wirken kritisch und in vielen Facetten beleuchtet wird.
Und dies hat der Autor hier ausgezeichnet geschafft!
Darüber hinaus vermittelt der Autor viele geschichtliche Hintergründe zur Zeit Hitlers und des Krieges.
Und es werden auch Einblicke in das politik-interne Geschachere um Macht ermöglicht.

Das Buch hat bietet Informationen mit einer immensen Detailfülle - das finde ich super gut.
Und es ist keinesfalls trocken oder langweilig zu lesen, sondern ganz im Gegenteil sehr gut lesbar und "spannend".

Fazit: Sehr lesenswert !