Langatmig und spannungsfrei
"Die Entführung" wird groß als "lang ersehnte" Fortsetzung von John Grishams Bestseller "Die Firma" beworben. Und tatsächlich wurden Mitch McDeere und seiner Frau Abby die Hauptrollen in Grishams neuestem ...
"Die Entführung" wird groß als "lang ersehnte" Fortsetzung von John Grishams Bestseller "Die Firma" beworben. Und tatsächlich wurden Mitch McDeere und seiner Frau Abby die Hauptrollen in Grishams neuestem Werk zugewiesen. Allerdings ist mir nicht ganz klar, warum ausgerechnet die McDeeres in diesem Thriller auftauchen, denn er hätte auch mit völlig anderen ProtagonistInnen funktioniert. Insofern ist "Die Entführung" zwar durchaus eine Fortsetzung, weil die McDeeres auftauchen, letztlich aber handelt es sich um eine Mogelpackung, die offensichtlich nur dazu dient, möglichst viele KäuferInnen zu gewinnen.
Diese Mogelpackung ist in gewisser Weise auch dringend notwenig, denn im Kern ist "Die Entführung" ein mittelmäßiger, langatmiger und überraschungsfreier Thriller, aufgepeppt mit den McDeeres und ein paar juristischen Ausflügen, die zwar ganz nett sind, aber allzu oft den ohnehin schon ziemlich überladenen Roman unnötig aufblasen. Am Ende habe ich mich ehrlich gesagt gefragt, was das alles eigentlich sollte.
Ich habe mir die von Charles Bauer eingelesene Hörbuch-Fassung gegönnt. Diese kann ich dank Bauers guter Arbeit empfehlen. Letztlich war seine sehr angenehme Art, das Buch vorzutragen, der Grund dafür, dass ich es überhaupt geschafft habe, das Buch bis zum Ende zu hören.
Lange Rede, kurzer Sinn: "Die Entführung" ist erschreckend lahm und am Ende unbefriedigend. Ein bisschen mehr "thrill" hätte es ruhig sein dürfen.