Ein ruhiges, unaufgeregtes Buch -mal etwas Anderes
Stoner...Irgendwo vergessen staubte diese Geschichte Jahrzehnte lang vor sich hin, bis sie ein kluger Mensch wieder zurück auf den Buchmarkt brachte. Das Beste, was er tun konnte, denn ist diese Geschichte ...
Stoner...Irgendwo vergessen staubte diese Geschichte Jahrzehnte lang vor sich hin, bis sie ein kluger Mensch wieder zurück auf den Buchmarkt brachte. Das Beste, was er tun konnte, denn ist diese Geschichte doch nicht spannend oder voller Drama, so ist sie nicht weniger mitreißend.
Sie zeigt den Weg eines Menschen auf, der begreift, dass Farmer werden nicht das ist, was er möchte und beginnt seine Laufbahn an der Universität. Er verliebt sich in eine Frau, die ihn nicht liebt, heiratet diese und stellt fest, dass er mit den Konsequenzen dieser verkorksten Ehe leben muss. Schließlich ist er seiner Tochter ein liebevoller Vater, bis seine Frau plötzlich selbst auf diese aufmerksam wird und sie immer mehr von ihrem Vater fernhält. Stoner wehrt sich nicht dagegen und stürzt seine Tochter damit in ein unglückliches Leben. Auch er selbst hat kein Glück, denn einer seiner Professoren-Kollegen macht ihm das Leben auf der Uni so schwer, wie nur möglich. Letzten Endes, und das ist das, was mich an der Person Stoner so furchtbar aufgeregt hat, lässt er so ziemlich alles über sich ergehen, ist ein furchtbar duldsamer Mensch, der niemals laut wird und auch keine wirklich emotionalen Ausbrüche hat. Wahrscheinlich ist es das, das dieses Buch so ruhig, so leise ist.
Teilweise hätte ich mir bei Stoner einfach mehr Emotion und mehr Handeln gegen alle Widrigkeiten gewünscht. Teilweise dachte ich, die Person Stoner war schon ein echter Waschlappen, aber das war wohl sein Leben. Er sollte nicht anders sein, als eben dieser duldsame Mensch, als den ihn John Williams geschaffen hat.