Satteltaschenbibliothek
Mein erstes Buch von Jojo Moyes und ich war positiv überrascht, hatte ich doch eine allzu kitschige Geschichte befürchtet, in der es nur um Liebesschnickschnack geht. In "Wie ein Leuchten in tiefer Nacht" ...
Mein erstes Buch von Jojo Moyes und ich war positiv überrascht, hatte ich doch eine allzu kitschige Geschichte befürchtet, in der es nur um Liebesschnickschnack geht. In "Wie ein Leuchten in tiefer Nacht" greift die Autorin die sogenannten Satteltaschenbibliotheken (Pack Horse Libraries – gerne mal googlen!) auf, die es in den 1930'er und 1940'er Jahren in Kentucky gab. Eine Arbeitsbeschaffungs- und Bildungsoffensive der US-Regierung, bei der vor allem Frauen tätig waren, die auf dem Pferderücken Bibliotheksbücher zu den teils sehr abgelegen wohnenden Menschen brachten. Jojo Moyes lässt in ihrem Roman eine Handvoll ganz unterschiedlicher junger Frauen zu einer solchen Satteltaschenbibliothek zusammen kommen und hat daraus eine abwechslungsreiche, nette, gut lesbare Geschichte gemacht. Wie die Frauen sich in ihre Aufgabe reinfinden, daran reifen, ihren Mitmenschen begegnen – das war interessant und unterhaltsam zu lesen. Irgendwo ab der Mitte wurde es mir dann aber etwas zu langwierig mit einigem Hin und her in Sachen Liebe und einem Mordprozess. Das war für mich überflüssig oder zumindest zu ausschweifend beschrieben. Mich interessierten die Geschichten rund um die Bibliothek, die Frauen, die Mitmenschen mehr als dieses erwartbar ausgehende Hickhack gegen Ende.
Insgesamt aber doch unterhaltsam!