Cover-Bild Das Zimmer
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 11.04.2016
  • ISBN: 9783630874609
Jonas Karlsson

Das Zimmer

Roman
Paul Berf (Übersetzer)

Der moderne Mensch im Hamsterrad und seine Suche nach Glück

Von unausstehlichen Kollegen umgeben, in ein Großraumbüro gepresst, kann Björn sein Glück kaum fassen, als er eines Tages ein kleines, geheimes Zimmer entdeckt.

Ein Büro nur für sich, auf demselben Stockwerk, im Flur gleich neben der Tonne für das Altpapier und dem Aufzug. Hier drinnen sind das Chaos und die Enge der Bürowabenwelt vergessen, Björn hat plötzlich Spaß an seiner Arbeit. Alles wäre gut, gäbe es da seine Kollegen nicht. Die treibt Björns bizarres Verhalten fast zur Verzweiflung. Und zu allem Übel tun sie auch noch so, als existiere dieses Zimmer überhaupt nicht.

Witzig und scharfsinnig beschäftigt sich Jonas Karlsson mit der Konformität in der modernen Arbeitswelt und mit der Frage, wie man als kleines Rädchen im großen Getriebe glücklich werden kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

Wie stark kann die Eigenwahrnehmung von der Fremdwahrnehmung abweichen?

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„Dummen Menschen ist häufig nicht bewusst, dass sie dumm sind. Sie spüren möglicherweise, dass etwas nicht stimmt, vielleicht merken sie auch, dass sich die Dinge nicht so entwickeln, wie sie sich das ...

„Dummen Menschen ist häufig nicht bewusst, dass sie dumm sind. Sie spüren möglicherweise, dass etwas nicht stimmt, vielleicht merken sie auch, dass sich die Dinge nicht so entwickeln, wie sie sich das vorgestellt haben, doch nur wenige von ihnen ziehen den Schluss, dass dies an ihnen selbst liegen könnte.“ (Seite 43)
Nun beziehen wir noch den Fakt ein, dass es Menschen gibt bei denen die Eigenwahrnehmung sehr stark von der Fremdwahrnehmung abweicht und das dieser Gedankengang vom Protagonisten des Romans geäußert wird. Ist er überheblich und arrogant oder hat er die Welt als solches nicht begriffen?

Jonas Karlsson hat mit seinem Roman ‚Das Zimmer‘ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der genau dieses Thema beleuchtet. Wie weit liegen Fremd- und Eigenwahrnehmung auseinander und was macht die eigene Perspektive aus simplen Fakten.
Ich finde den Roman sehr gelungen, da er emotionslos eine emotionsaufgeladene Situation wiedergibt und sich auf nur einen Umstand konzentriert: Das Zimmer.

Da ist dieser Mitarbeiter, Björn, der gerade die Abteilung gewechselt hat und sich schnellstmöglich einarbeiten möchte um Chef zu werden. In der ersten Zeit entdeckt er ein Zimmer neben den Fahrstühlen und damit beginnt eine große Auseinandersetzung mit den Kollegen in dieser Abteilung.

Dieser Roman birgt herrliche Zitate, die uns Björn so lebendig und mit seiner ganzen Weltfremdheit näher bringt:
„Er sah mich mit diesem müden, ignoranten, leicht dümmlichen Blick an, den man so häufig bei Menschen antrifft, die es nicht gewöhnt sind, die größeren Zusammenhänge im den kleinen Dingen zu sehen.“ (S 28)
„Einzig und alleine, weil mir vollkommen bewusst ist, dass Intelligenz und Ausstrahlung allen Mittelmäßigen schon immer ein Dorn im Auge gewesen sind.“( S 72)

Fazit: Kurzweilig & pointiert, gut übersetzt. Ein richtiges gutes Buch! Uneingeschränkt empfehlenswert. Daher unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 16.12.2016

Das Zimmer

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Björn ist ein junger und engagierter Mann, der in der neuen Abteilung einer großen Behörde durch eine korrekte und effektive Arbeitsweise schnell beruflich aufsteigen möchte. Ziel ist es, früher oder später ...

Björn ist ein junger und engagierter Mann, der in der neuen Abteilung einer großen Behörde durch eine korrekte und effektive Arbeitsweise schnell beruflich aufsteigen möchte. Ziel ist es, früher oder später Chef ebendieser Abteilung zu werden. Björns Arbeitstag ist durchstrukturiert, die Pausen minutiös geplant und eine Abweichung von seinen Regularien ist unerwünscht. So hält er auch kaum Kontakt zu den neuen Arbeitskollegen und vermeidet unnötigen Small Talk.
Die Fassade fängt an zu bröckeln, als Björn zwischen dem Fahrstuhl und den Toiletten der Abteilung ein Zimmer entdeckt. Dieses penibel aufgeräumte und saubere Zimmer irritiert ihn zunächst und wird dann zu seinem Rückzugsort. Verwundert darüber, dass kein anderer Kollege dieses Zimmer nutzt, erklärt er es zu seinem Ort der Ruhe und empfängt dort die besten Ideen. Tag für Tag geht Björn in das Zimmer – in sein wundervolles, stilles Zimmer.
Als er zu einer Besprechung in das Büro seines Chefs gerufen wird, trifft er dort auch all seine Kollegen an. Diese verstehen nicht, warum Björn enorm viel Zeit auf dem Flur verbringt und wie ein Irrer vor sich hin starrt. Völlig irritiert erzählt er von dem Zimmer und kann es nicht glauben, als alle behaupten es gäbe dieses Zimmer gar nicht. Eine hitzige Diskussion entsteht und es steht Aussage gegen Aussage.
Dieses sehr kurzweilige Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Thematik interessant. Die Story ist so schön verwirrend, dass man sich als Leser tatsächlich oft fragt, ob es dieses besagte Zimmer nun gibt oder eben nicht. Das Buch ist gespickt mit sarkastischen und witzigen Sprüchen und spielt mit der Phantasie des Lesers.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Zimmer

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Zum Inhalt:
Björn fängt in einer Behörde einen neuen Job an, nachdem er aus seinem alten Arbeitsplatz "weitergeschickt" wurde. Man merkt sofort, dass der Protagonist vor Selbstvertrauen und Überheblichkeit ...

Zum Inhalt:
Björn fängt in einer Behörde einen neuen Job an, nachdem er aus seinem alten Arbeitsplatz "weitergeschickt" wurde. Man merkt sofort, dass der Protagonist vor Selbstvertrauen und Überheblichkeit nur so trotzt und er war mir persönlich unheimlich unsympathisch. Das alles obwohl dieser eigentlich den neuen Posten nur bekommen hat, damit sie im im alten Job "loswerden" und er hier nur unsinnige Aufgaben übertragen bekommt, damit der Tag vergeht. An seinem neuen Dienstort findet Björn sodann ein (anscheinend) unbenutztes Büro - das Zimmer. Im Zusammenhang mit seinem neuen Rückzugsort kommt es dann in der Behörde mit den Kollegen zu erheblichen Schwierigkeiten und so nimmt die Geschichte seinen Lauf.

Zum Schreibstil:
Der Roman ist in sehr kurzen Kapiteln geschrieben, was mir gefallen hat. Auch die Sprache ist wirklich gut. Aufgrund dessen vergebe ich doch noch einen zweiten Stern.

Mein Fazit:
Ich persönlich fand dieses Buch nichtssagend, verquer und absolut nicht spannend bzw. bewegend. Ich kann mich mit dem Arbeitsalltag in der Behörde, den Umgang zwischen den Kollegen, dem eigenartigen Chef und mit eigentlich überhaupt nichts identifizieren. Ich weiß nicht, warum die Stimmen durchaus so positiv über die Auslegung der Arbeitswelt waren!? Meine Arbeitswelt hat (zum Glück) so rein gar nichts mit diesen Darstellungen zu tun. Klar wird sich in manchen Firmen gemobbt, sich gegeneinander ausgespielt, etc., aber so eine überspitzte und übertriebene Ansicht finde ich unrealistisch und hat mir überhaupt nicht zugesagt.

Nachdem ich den Roman gestern beendet habe, bin ich noch einige Minuten sitzen geblieben und habe mir überlegt, was mir der Autor mit dieser Geschichte übermittelt wollte. Wahrscheinlich liegt es an mir, aber mir hat er gar nicht übermittelt...