Cover-Bild Wie keiner sonst
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 30.01.2013
  • ISBN: 9783036956688
Jonas T. Bengtsson

Wie keiner sonst

Roman
Frank Zuber (Übersetzer)

Mit seinem Vater lebt er am Rande der Gesellschaft. Warum er nicht zur Schule geht, keine Freunde hat und ständig umziehen muss, weiß der Junge nicht. Doch er weiß, dass es ihm an nichts mangelt, dass sein Vater ihn die wichtigen Dinge des Lebens lehrt, ihn beschützt und bedingungslos liebt.
Zehn Jahr später: Etwas Unerklärliches ist vorgefallen, und der mittlerweile junge Mann schlägt sich nunmehr allein durch die Straßen von Kopenhagen. Allein, und doch immer begleitet von seinem Vater, von dessen Worten und Gedanken. Er fasst den Entschluss, die dunkle Vergangenheit seines Vaters zu beleuchten, und begibt sich auf eine Reise, die ihn durch ganz Dänemark und schließlich nach Berlin führt. Warum ist sein Vater so, wie er ist? Und kann sein Sohn aus diesem Schatten heraustreten?
Die klare eindringliche Sprache von Jonas T. Bengtsson lässt Freiräume für mannigfaltigste Schattierungen entstehen. Eine bildstarke Geschichte, die ohne Sentimentalität auskommt und tief unter die Haut geht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Ein Entwicklungsroman der besonderen Art

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Nun, Entwicklungsromane sind seit Jahrhunderten eine beliebte Darstellungsform vor allem in Europa - nach Wikipedia bezeichnet "dieser
Ausdruck einen Romantypus , in dem die geistig-seelische Entwicklung ...

Nun, Entwicklungsromane sind seit Jahrhunderten eine beliebte Darstellungsform vor allem in Europa - nach Wikipedia bezeichnet "dieser
Ausdruck einen Romantypus , in dem die geistig-seelische Entwicklung einer Hauptfigur in ihrer Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Umwelt dargestellt wird".

Das ist hier ganz klar der Fall, auch wenn die Entwicklung von Peter, den wir als Sechsjährigen, in der Obhut seines Vaters lebenden Jungen kennenlernen, ganz klar vom Mainstream abweicht. Peter und sein Vater führen zunächst eine Art Nomadenleben, das sich bei näherem Hinsehen als Flucht entpuppt - immer wieder kommt es zu hastigen Aufbrüchen und plötzlichen Ortswechseln, der Vater wählt unterschiedlichste Jobs, um sich und den Jungen, den er selbst unterrichtet und der in vielem seinen Altersgenossen weit voraus ist, über Wasser zu halten. Auch Mundraub und kleinere Gaunereien sind erlaubt, wobei der Vater jedoch strikte Prinzipien hat. Doch dann geschieht etwas ... und das Leben des kleinen Peter ändert sich jäh...

Wir folgen ihm bis ins Erwachsenenalter, erleben einen Menschen mit Ecken und Kanten, der mehr als nur ein Päckchen zu tragen hat.

Eindrucksvoll ist, dass Jonas T. Bengtsson seinen Erzählstil - Peter fungiert nicht als Ich-Erzähler, doch der gesamte Roman ist aus seiner Perspektive geschildert - dem Alter des Protagonisten anpasst. Ein wahrhaft großer Erzähler, dieser dänische Autor, dessen Leser innerhalb des Romans die Wandlungen der Hauptfigur mittragen, ja mitERtragen müssen, was teilweise keine leichte Aufgabe ist. Dadurch bleibt einiges offen - wie es eben im Leben so ist - doch keineswegs unlogisch. Man versteht die Problematik, die Schatten, die Peter umgeben, wenn auch seine Handlung nicht immer nachvollziehbar ist - doch bei wem ist sie das schon. Der Mensch ist ein Individuum und wer gerne Roman wie "Das Parfüm" und die "Blechtrommel" liest, bei denen die Entwicklung ungewöhnlicher Charaktere im Vordergrund steht, die ungewöhnliche Pfade beschreiten, der ist hier gut aufgehoben.