Cover-Bild Sirius
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 08.04.2016
  • ISBN: 9783462048582
Jonathan Crown

Sirius

Roman
»Der Sensationshund dieser Literatursaison. Selten ist ein Buch so intelligent und witzig!« KulturSPIEGEL

Ein außergewöhnlicher Zeitzeuge meldet sich zu Wort: der kleine Foxterrier Sirius. Er wird ins Berlin des Jahres 1938 hineingeboren, als jüdischer Hund im Haushalt der Familie Liliencron. Dies ist seine Lebensgeschichte, angefangen bei den November-Pogromen bis hin zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

Weltgeschichte – und mittendrin Sirius, der unfreiwillige Held. Erst ist er Emigrant, dann Hollywoodstar, später Zirkusattraktion und schließlich Hitlers Schoßhund. Was für ein Schicksal!

Er trifft sie alle, die Reichen, Schönen, Mächtigen: Fred Astaire, Marlene Dietrich, Billy Wilder, Peter Lorre, Conrad Hilton, Jack Warner, Rita Hayworth, Cary Grant, Eva Braun, John Wayne, Albert Speer, Professor Sauerbruch, Frank Sinatra, Hermann Göring, Fritz Lang, Winston Churchill u.v.a.m.

Eine irrwitzige Screwball-Comedy – atemberaubend erzählt, zauberhaft poetisch und bei aller abgründigen Komik zutiefst anrührend.

»Eine sehr charmante, lustige Farce« Brigitte

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2024

Sirius

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Auf Sirius bin ich dank Christine Westermann und Mona Ameziane und ihren Podcast "Zwei Seiten" gestoßen. "Das perfekte Buchgeschenk, insbesondere für Hundeliebhaber*innen", darüber waren die beiden sich ...

Auf Sirius bin ich dank Christine Westermann und Mona Ameziane und ihren Podcast "Zwei Seiten" gestoßen. "Das perfekte Buchgeschenk, insbesondere für Hundeliebhaber*innen", darüber waren die beiden sich einig. Ich verschenkte also und bat darum es nach beenden selbst lesen zu dürfen.

Die Beschenkte hatte hart daran zu knabbern. Ich wollte ihr eine Freude in einer schweren Zeit machen, aber es war für sie nicht immer einfach, den zweiten Weltkrieg zu ertragen. "Ein Buch das auch Hoffnung gibt", hatte ich Christine Westermanns Stimme im Ohr. Sollte das doch nicht so sein?

Am Sonntag begann ich den Roman, der feine 300 Seiten umfasst und las mich durch die ersten hundert direkt am Stück durch. Was für eine intelligent lässige Sprache, was für ein großartiger ironischer Humor. Kurze griffige Abschnitte. Ganz nach meinem Geschmack. Ich mag es, wenn sich Schreibende der Ironie bedienen, um Tragik und Irrsinn eines Themas zu verdeutlichen. Und wo begegnet uns mehr Tragik und Irrsinn, als im zweiten Weltkrieg? Diese abstrusen Ansichten Hitlers eines sauberen, klugen, besseren Volkes - es ist immer wieder unbegreiflich warum Menschen diese Ideologien für ernst nehmen und ihnen Glauben schenken.

Mit Hilfe von Sirius, der als jüdischer Hund geboren, seinen Namen ändern und fliehen muss, aber zum Held mehrerer Stunden wird, zeichnet Crown ein sarkastisches Bild einer gleichzeitig dunklen, sowie schillernden Ära der Weltgeschichte. Auf der einen Seite Deutschland, das in Schutt und Asche liegt, zertrümmert zum vermeintlichen Wohle des Volkes, auf der anderen Seite Hollywood, glamourös, beeindruckend, aber von ähnlichem Größenwahn und Menschenverachtung befallen.

Eine spannende Reise durch die Zeit an der Seite des kleinen Hundes und seiner Familie. Trotz Perspektive des Hundes sehr authentisch, da wirklich gut recherchiert und mit historisch belegten Fakten untermalt. Getragen von Ironie und Humor, der Tragödien der Vergangenheit und wer beim Showdown immer noch trockene Augen hat, sollte dringend das Gespräch mit einem Baum suchen (kleiner Sirius Insider).

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Hund, Hollywood, Hitler

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Manchmal klappt die Erwartung-Inhalt-Schere ja schon direkt zu Beginn auf. Titel, Coverbild und Klappentext haben mich ein Buch mit sprechendem Tier erwarten lassen. Oder zumindest eine Hauptfigur mit ...

Manchmal klappt die Erwartung-Inhalt-Schere ja schon direkt zu Beginn auf. Titel, Coverbild und Klappentext haben mich ein Buch mit sprechendem Tier erwarten lassen. Oder zumindest eine Hauptfigur mit vier Pfoten. Doch auch wenn sich alles irgendwie um Levi, der im Zuge der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938 seinen jüdischen Vornamen ablegen soll und fortan Sirius heißt, dreht, folgt man vor allem seinen Herrchen – der Familie Liliencron.

Liliencrons sind Juden mitten in Berlin. Vater Liliencron ist ein bekannter Plankton-Forscher mit Auszeichnung, doch das hilft der Familie auch nicht. Als die Ereignisse sich überschlagen, hilft nur die Flucht. Die Mutter Rahel war früher mit dem Schauspieler Peter Lorre liiert. Da sie immer noch Kontakt halten, hilft er der Familie, nach Hollywood auszuwandern und dort Fuß zu fassen.

Vor allem die anfänglichen Beschreibungen über die schleichenden und schlagartigen Änderungen für jüdische Bürger sind beklemmend. Als der Leser und die Familie Liliencron die Reichspogromnacht erleben müssen, schlägt das in ernsthafte Bedrückung um. Es war zeitweise schmerzhaft, das Buch zu lesen.
Doch dann ist man im großen Amerika. Hollywood, um genauer zu sein. Der Krieg ist weit weg und plötzlich macht Sirius Karriere.
Es machte Spaß, durch die Warner-Studios zu wandeln und bei den Dreharbeiten dabei zu sein. Obwohl hier nicht ins Detail gegangen, sondern eher das große Ganze betrachtet wurde.

Dabei fand ich besonders, dass sehr viele reale Schauspieler, Regisseure und Filme eine Rolle spielten. Vor allem da ich selber kein großer Kenner der alten Filme, quasi der goldenen Hollywood-Ära, bin, konnte ich hier und da tatsächlich etwas lernen.

Aber real waren auch die Kriegsschrecken. Wie der Klappentext schon verrät, stößt Sirius später persönlich auf Hitler, erlebt die letzten Wochen des Krieges hautnah. Nach dem goldenen Hollywood wurde das Buch hier wieder grau und bedrückend.

In der Abwechslung lag jedoch der Reiz des Buches. Sirius erlebt als großer, kleiner Held allerhand und es war faszinierend, ihn auf seiner Reise zu begleiten.

Sprachlich fand ich das Buch besonders stark. Pointiert, klug, gewieft. Nachdenklich, gewitzt, überraschend. Allein die Schreibart machte das Buch für mich interessant.

Am Ende hatte ich so sehr gehofft, eine Danksagung zu lesen. Vor allem, da Familie Liliencron sich in den USA in Crown umbenannte, fragte ich mich die ganze Zeit, ob Jonathan Crown da so ein wenig seine eigene Familiengeschichte aufgearbeitet hat. Dann habe ich gegoogelt – und wurde überrascht. Jonathan Crown ist das Pseudonym des Mitbegründers des SZ-Magazins, Christian Kämmerling.

Die Bewertung des Buches fällt mir fast etwas schwer. Die Geschichte um Sirius war interessant, der reale Hintergrund häufig bedrückend. Ich hatte Spaß mit der Sprache und das Buch ging mir nah, aber etwas fehlte mir. Vielleicht letztendlich die Spannung, die Nähe zu den einzelnen Figuren, ein bisschen mehr Detail als nur das große Ganze.

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Sirius

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Sirius ist ein kleiner Foxterrier und wird 1938 geboren. Er wächst im Haushalt der jüdischen Familie Liliencron auf und heißt erst einmal Levi. Als die Rassengesetze der Nazis immer schärfer werden, bekommt ...

Sirius ist ein kleiner Foxterrier und wird 1938 geboren. Er wächst im Haushalt der jüdischen Familie Liliencron auf und heißt erst einmal Levi. Als die Rassengesetze der Nazis immer schärfer werden, bekommt er seinen neuen Namen: Sirius. Er ist ein kleine schlauer Hund, lernt viele Kunststücke und ist überall beliebt. In letzter Minute gelingt es der Familie, nach Amerika zu emigrieren und Sirius kommt mit. Sie landen in Hollywood. Dort wird sein Herrchen Fahrer und Sirius ein berühmter Schauspieler unter dem Namen Hercules. Später kommt er sogar zum Zirkus, durch eine Verwechslung zurück nach Deutschland. Umbenannt in Hansi lernt er sogar den „Führer“ kennen …



Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen. Das Cover erinnert an ein Kinderbuch, die Schreibweise an manchen Stellen auch. Oft kurze einfache Sätze, leicht verständlich. Dabei ist es eine eher irrwitzige Geschichte mit viel schwarzem Humor und oft mehr als nur doppeltem Boden. Es gibt viele Anspielungen auf berühmte Leute dieser Zeit, auf Filme oder Handlungen. Sirius ist dabei die sympathische Hauptfigur und erlebt nahezu unmögliches. Ein ernstes Thema komisch verpackt – eine nette Idee. Trotzdem bleibt einem der Humor oft im Hals stecken.

Insgesamt hat mich das Buch aber nicht restlos überzeugt. Vielleicht war es einfach nicht meine Art von Humor, vielfach fand ich die Sachen einfach auch überzogen (Sirius „spricht“ mittels Klavier mit den Menschen).

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