Die Geister, die ich rief
Ich bin bei jedem Band aufs Neue erstaunt, wie extrem gut mir diese Serie gefällt, zumal das derselbe Autor ist, der mich mit Bartimäus gelangweilt hat. Aber so ist es, ich finde seine Geisterjägeragentur ...
Ich bin bei jedem Band aufs Neue erstaunt, wie extrem gut mir diese Serie gefällt, zumal das derselbe Autor ist, der mich mit Bartimäus gelangweilt hat. Aber so ist es, ich finde seine Geisterjägeragentur einfach nur genial.
Das ist jetzt schon der dritte Band um Lockwood, George und Lucy, die kleinste, aber gelegentlich erfolgreichste Agentur in einem London, in dem die Menschen davon abhängig sind, dass Kinder und Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten für den Schutz vor Geistern sorgen. Dieses Mal ist in ganz Chelsey die Hölle los, die Geister vielmehr, und keiner hat eine Ahnung, was dieses enorme Auftreten ausgelöst hat. Ohne den genialen George Cubbins wüssten es auch Lockwood & Co nicht. Die Agentur ist mittlerweile so erfolgreich, dass Lockwood eine Mitarbeiterin einstellt: die perfekte Holly, und plötzlich fühlt sich Lucy als unzulänglich. Auch das Sticheln des Schädels hilft da nicht weiter und ihre Gabe scheint noch mehr tödliche Gefahren heraufzubeschwören.
Hier wurde von manchen Rezensenten die mangelnde Kommunikation zwischen Lucy und Lockwood kritisiert, aber man muss sich immer vor Augen halten, dass gerade Lucy gerade mal 15 ist. Die Kinder müssen, wenn sie überleben wollen, schneller erwachsen werden und handeln, das ändert aber nichts daran, dass sie eigentlich noch Kinder sind bzw. pubertierende Jugendliche. Und Kommunikation oder miteinander reden ist in dem Alter, daran erinnere ich mich sehr gut, eher uncool. Sehr uncool. Am uncoolsten. Ich finde, Stroud bringt hier die Beziehungen, die Freundschaft, die altersbedingten Unsicherheiten gut rüber und dass er eine extreme Fantasie hat, aus der er schöpft, macht diese Serie nur besser. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, bin ich ernsthaft froh, dass ich gleich den vierten Band auf Englisch weiterlesen kann.