Über leichte und schwere Tage
Jette soll ihr bisheriges Leben in Kisten packen. Ihre Eltern haben sich getrennt, der Vater ist längst aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Ihre Mutter hat einen neuen Partner.
Und nun soll auch Jette ...
Jette soll ihr bisheriges Leben in Kisten packen. Ihre Eltern haben sich getrennt, der Vater ist längst aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Ihre Mutter hat einen neuen Partner.
Und nun soll auch Jette das Haus verlassen, in dem sie so lange gelebt hat und mit ihrer Mutter umziehen. Jettes ältere Schwester hingegen ist kurz davor, mit beiden Beinen in ihr eigenes Leben zu treten.
Jettes Leben wird sich verändern. Doch wie packt man ein Leben in Kisten? Was nimmt man mit sich, was lässt man zurück? Und was macht man mit all jenen Dingen, die sich nicht mitnehmen lassen? Mit den Erinnerungen, die an den Zimmern haften?
»In mir drinnen ist es unordentlich. So insgesamt. Aber seit heute Morgen fliegt alles drunter und drüber und ich weiß nicht, was ich damit machen soll.«
›Stolpertage‹ ist kein lautes Buch, voller Abenteuer, Intrigen oder leidenschaftlicher Gefühle. Es ist kein Buch über das Besondere, Ungewöhnliche. ›Stolpertage‹ ist ein Buch über Veränderung, das, was bleibt, und das, was geht.
Über Trennung und Neuanfang. Unsicherheit, Schwesternliebe und Familienbande. Darüber, wie man mit den Dingen lebt, die man selbst nicht beeinflussen konnte, doch als Kind mitträgt. ›Stolpertage‹ ist kein lautes Buch und doch in dieser Stille auf eine berührende Art wortstark.
»Und dann bemerke ich, dass ich gar keine Angst habe im Dunkeln, dass die Zeit, als ich noch Angst hatte im Dunkeln, schon länger vorbei ist. Ich habe nur den Moment verpasst, in dem das passiert ist.«
Sonneson gelingt es, die Fäden all der Gedanken eines jungen Mädchens einzufangen, die mit 13 – und auch später noch – dem Leben Farbe geben. Nach und nach wühlt sich Jette durch all das, was der bevorstehende Umzug bereits jetzt in ihrem Leben verändert und noch zu verändern droht.
›Stolpertage‹ nimmt das Jungsein ernst. Es nimmt die Lesenden mit in diese Zeit mit ihren oft kaum sichtbaren Besonderheiten. Leicht und schwer zugleich, widerständig und doch versöhnlich – voller herrlicher Beobachtungen.
»Die Schwester gehört leider zu den Leuten, die immer sagen, sie hätten was verhauen, und am Ende doch alles ganz gut hinkriegen.«
›Stolpertage‹ lebt nicht von überladender Spannung oder epischer Erzählbreite. Es lebt von den Besonderheiten des Lebens, der Liebe im Alltäglichen, zwischen Schwestern, Eltern und Kindern und Freundschaften. Dieses Buch werde ich definitiv mehr als nur einmal lesen.