Cover-Bild Ein treuer Freund
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 30.11.2018
  • ISBN: 9783423146647
Jostein Gaarder

Ein treuer Freund

Roman
Gabriele Haefs (Übersetzer)

»In allen Erwachsenen wohnt ein Kind.« Jostein Gaarder

Jakop Jacobsen ist schüchtern und schon immer ein Einzelgänger gewesen. Sein bester Freund Pelle ist eine Handpuppe, mit der er lange Gespräche führt und die deutlich schlagfertiger ist als er selbst. Und er hat ein merkwürdiges Hobby: Jakop geht gern auf Beerdigungen fremder Menschen. Er gibt sich dort als Freund des Toten aus, bei den Familien der Toten fühlt er sich wohl. Dumm nur, wenn jemand sein falsches Spiel durchschaut … So wie Agnes. Jakop verliebt sich in sie und hofft, dass sie ihn trotz seiner Eigenarten und des vorlauten Pelle erhört.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2019

Jostein Gaarder hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, die handelt von Einsamkeit, dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und von der Brüchigkeit vorschneller Urteile über andere, vielleicht seltsam daherkommende Menschen.

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Jostein Gaarder, Ein treuer Freund, DTV 2018, ISBN 978-3-423-14664-7

Dieser neue Roman von Jostein Gaarder ist wie so viele seiner Vorgänger auch ein Buch das inhaltlich und stilistisch aus dem Rahmen ...

Jostein Gaarder, Ein treuer Freund, DTV 2018, ISBN 978-3-423-14664-7

Dieser neue Roman von Jostein Gaarder ist wie so viele seiner Vorgänger auch ein Buch das inhaltlich und stilistisch aus dem Rahmen fällt. Es erzählt von dem Norweger Jakop Jacobsen. Nachdem er eine eher freudlose Ehe beendet hat, lebt er zusammen mit seinem Freund Pelle und geht einem tatsächlich außergewöhnlichen Hobby nach, das ihn in so manche heikle Situation führt und von dem niemand wirklich weiß, was es für Jakop eigentlich bedeutet. Sein Hobby besteht darin, dass er immer wieder zu Beerdigungen geht, obwohl, ihm die Verblichenen völlig fremd waren.

Jedes Mal bereitet er sich auf die Beerdigungen akribisch vor, recherchiert über den Verstorbene, seinen beruflichen Werdegang und seine Hobbys und sein Leben, auch über seine Verwandten. Solcherart vorbereitet gelingt es ihm immer wieder, sich während und nach der Beisetzung unter die Trauergesellschaft zu mischen und wird dann auch zum Leichenkaffee ins Restaurant eingeladen. Dort bringt er sich bald für alle hörbar ein und erlebt sich als so lebendig wie sonst nie. Er erzählt, wie gut er sich einst mit dem Verstorbenen verstand und hebt die Erinnerung an ihn hoch in den Himmel zur Freude und leichten Verwunderung der Angehörigen die ihn noch nie gesehen oder von ihm gehört haben.
In diesen Stunden im Kreis einer fremden Familie erlebt Jakop ein Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit, die er aus seinem eigenen Leben nicht kennt.

Als er eines Tages von unendlichen Wanderungen mit einer Verstorbenen erzählt, wird deren Verwandte Agnes stutzig, denn ihre Verwandte saß ihr ganzes Leben lang in einem Rollstuhl, was Jakop nicht wissen konnte. Doch anstatt in öffentlich bloßzustellen ist sie von diesem Mann angerührt und beschließt herauszufinden, was es mit ihm auf sich hat.

Jostein Gaarder hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, die handelt von Einsamkeit, dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und von der Brüchigkeit vorschneller Urteile über andere, vielleicht seltsam daherkommende Menschen.



Veröffentlicht am 29.03.2020

Anspruchsvolle, unterhaltsame Lektüre

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Der norwegische Lehrer Jakop ist von Kindheit an ein einsamer Mensch. Sein einziger Freund ist Pelle, mit dem er lange Gespräche führt, mit dem es allerdings eine besondere Bewandtnis hat, die sich für ...

Der norwegische Lehrer Jakop ist von Kindheit an ein einsamer Mensch. Sein einziger Freund ist Pelle, mit dem er lange Gespräche führt, mit dem es allerdings eine besondere Bewandtnis hat, die sich für den Leser erst mitten in der Geschichte herauskristallisiert. Zwei Hobbies hat Jakop – die Etymologie der nordischen Sprachen und den Besuch der Beerdigungen ihm fremder Verstorbener. Ersteres führt zu ausschweifenden, aber durchaus interessanten etymologischen Darstellungen, die besonders Sprachwissenschaftler ansprechen dürften. Der Hintergrund hat natürlich eine Bedeutung. Die Sprachfamilien sind für den ohne Familie aufgewachsenen Jakob eine Ersatzfamilie. Sein zweites Hobby gibt Jakob ebenso ein Gefühl familiären Zusammenhalts. Bei einem Begräbnis lernt er Agnes kennen und verliebt sich in sie. Sie durchschaut Jakop, woraufhin er ihr in einem ausführlichen Brief – der zu eben dieser Geschichte wird – sein Tun zu erklären versucht.
Wichtige Themen wie Einsamkeit, Außenseitertum, Führen mehrerer Persönlichkeiten werden in diesem Roman sehr anspruchsvoll und zugleich unterhaltsam behandelt.

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