Mann mit Pfeil und Bogen
Jeder kennt Robin Hood, den berühmten Rächer der Enterbten und jeder hat das Bild vor Augen, wie er in grüner Bekleidung mit Pfeil und Bogen im Wald unterwegs ist. Dieses Bild ist allerdings geprägt durch ...
Jeder kennt Robin Hood, den berühmten Rächer der Enterbten und jeder hat das Bild vor Augen, wie er in grüner Bekleidung mit Pfeil und Bogen im Wald unterwegs ist. Dieses Bild ist allerdings geprägt durch Comics und Filme der neueren Zeit.
Wer aber war Robin Hood? Gab es ihn wirklich? Dieser Frage geht das Buch nach und versucht die Fakten bereitzustellen. Aber es gibt gar nicht so viele Fakten. Über Jahrhunderte gibt es immer wieder Geschichten um diese Person, die sich aber im Laufe der Zeit immer verändern, man könnte sagen, dem Zeitgeist anpassen.
Das erste was man über diese Person hörte, waren Balladen. Ab dem 14. Jahrhundert entstanden daraus Geschichten. Aber diese Geschichten veränderten sich, sie nahmen die Gefühle der Menschen, ihre Ängste und Sehnsüchte, auf. Aber nicht nur Robin selbst veränderte sich, auch Marian, die zunächst gar kein Thema war, unterliegt dem Wandel.
Judith Klinger geht an das Thema aus literaturwissenschaftlicher Sicht heran. Der Schreibstil ist verständlich und lässt sich gut lesen. Aufgelockert wird das Ganze durch Illustrationen. Dennoch ist es keine einfache Lektüre, denn immer wieder wird der Lesefluss unterbrochen, um intensiver in die Zeitgeschichte einzudringen. Mir ging es jedenfalls so, dass ich oft bei irgendwelchen Persönlichkeiten der Zeit hängengeblieben bin und dann mehr wissen wollte. Es ist ein Buch, das man immer wieder zur Hand nimmt und sich dann stückweise die englische Geschichte wieder erarbeitet. Hilfreich ist dabei der Anhang mit dem Literaturverzeichnis und den Quellennachweisen.
Ein interessantes Sachbuch über den Mythos Robin Hood.