Etwas konstruiert
Ich liebe starke Frauen in Romanen, die über sich hinauswachsen und keinen Mann für ihr Glück benötigen. Genau so eine Dame spielt die Hauptrolle in diesem süßen Werk. Denn Leonie ist eine kreative und ...
Ich liebe starke Frauen in Romanen, die über sich hinauswachsen und keinen Mann für ihr Glück benötigen. Genau so eine Dame spielt die Hauptrolle in diesem süßen Werk. Denn Leonie ist eine kreative und bodenständige Mutter, die nach einem einschneidenden Erlebnis versucht ihren Weg zu finden und mit Altem abzuschließen. Dass genau dieser Weg durch kleine Textnachrichten mit einem Unbekannten vorangetrieben wurde, hat mir dabei sehr gut gefallen und mich einige Stunden gut unterhalten. Dabei muss ich jedoch zugeben, dass mir die Kapitel aus Leonies Sicht besser gefallen haben. Für mich ist sie als Person nahbarer, interessanter und ihre Motive nachvollziehbar. Thies hingegen wirkte im Vergleich für mich etwas blass und hätte mehr Tiefe vertragen können.
Leider wirkte das Buch auf mich auch etwas konstruiert. Die klassischen "Romance Auf und Abs" waren abzusehen und eine WG in dieser Lebensphase mit einem Unbekannten ist dann doch etwas ungewöhnlich. Zwar sind mir als ehemalige WG-Mitbewohnerin einige Situationen aus dem Werk durchaus geläufig gewesen, jedoch fühle ich mich auch heute noch mit derartigen Grenzüberschreitungen sehr unwohl.