Wilsberg hat es immer noch drauf
8 lange Jahre hat es gedauert, bis Jürgen Kehrer seinen Detektiv Georg Wilsberg endlich auch einmal wieder in Buchform ermitteln lässt. Und das Warten hat sich gelohnt. Schon nach wenigen Seiten ist das ...
8 lange Jahre hat es gedauert, bis Jürgen Kehrer seinen Detektiv Georg Wilsberg endlich auch einmal wieder in Buchform ermitteln lässt. Und das Warten hat sich gelohnt. Schon nach wenigen Seiten ist das alte Wilsberg-Feeling wieder da und es kommt einem vor, als hätte man das letzte Buch der Reihe erst gestern gelesen.
Dieses Mal führen die Ermittlungen des chronisch abgebrannten Privatdetektives in die Schlager- und Volksmusik-Szene (Ähnlichkeiten zu real existierenden Vertretern dieser Musikrichtung sind dabei natürlich wieder einmal reiner Zufall und auf keinen Fall beabsichtigt.) und in die Untiefen des Münsteraner Karnevals. In bekannt lakonischer Schreibweise treibt der Autor seinen Akteur von einer absurden und gefährlichen Situation in die Nächste und Wilsberg muss dabei auch wieder einiges einstecken. Doch das Stehaufmännchen lässt sich ja bekanntlich nicht unterkriegen und so führt seine Hartnäckigkeit schlußendlich doch wieder zur erfolgreichen Lösung des Falles.
Hier steht in jedem Fall klar der Spaß im Vordergrund, und da sieht man über kleinere Logiklöcher in der Handlung auch gerne gnädig hinweg.
Wer Wilsberg bisher nur aus dem Fernsehen kennt, wird Figuren wie Ecki, Alex, Kommissarin Springer und auch ihren Assistenten Overbeck vermissen, diese sind aber reine Erfindung der TV-Autoren und haben in den Büchern nie eine Rolle gespielt. Das der Autor dies hier konsequent beibehält, gefällt mir sehr gut, obwohl bei den ermittelnen Kommissaren Bauer und Langenbeck gewisse Vergleiche zu den entsprechenden TV-Figuren doch auf der Hand liegen.