Cover-Bild Die große Heuchelei
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Ersterscheinung: 15.03.2019
  • ISBN: 9783957131638
Jürgen Todenhöfer

Die große Heuchelei

Wie Politik und Medien unsere Werte verraten: 2 CDs
Frank Arnold (Sprecher)

Das wichtigste Werk von Bestsellerautor Jürgen Todenhöfer

Wie konnte es dazu kommen, dass weltweit ganze Regionen in einem verheerenden Zustand sind? Dass immer mehr Menschen auf der Flucht sind? Obwohl westliche Politiker angeblich seit jeher nur das Gute fördern und das Schlechte bekämpfen? Jürgen Todenhöfer stellt unangenehme Fragen an die westliche Wertegemeinschaft, die endlich den Menschen in den Mittelpunkt ihrer politischen Interessen stellen muss.

Aus vielen Gesprächen mit Opfern und Tätern in Kriegs- und Krisenregionen weiß Jürgen Todenhöfer wie kein anderer, dass es zuvorderst die ständigen kriegerischen Interventionen der USA waren, die letztlich für desaströse Entwicklungen in allen Teilen der Welt verantwortlich sind – viel zu oft mit Hilfestellung ihrer Verbündeten in Europa oder selbst im arabischen Kernland. Seit Jahrzehnten werden unter dem propagierten Deckmantel der Verteidigung von Menschenrechten nur ökonomische und geopolitische Ziele verfolgt ‒ egal ob im Irak, in Syrien oder in Mali. Können Amerika und seine Verbündeten es doch noch schaffen, den Teufelskreis aus Armut, Frust, Terror, Krieg und Zerstörung zu durchbrechen? Erst wenn der Westen endlich beginnt, seine humanistischen Werte selbst zu leben, besteht die Chance, dass er ein neues Vorbild für die Welt abgibt und den Menschen in allen Ländern ein besseres Leben verschafft und dass seinen politischen und gesellschaftlichen Versprechen weltweit wieder geglaubt wird. Ein groß angelegtes Plädoyer für den Humanismus als Grundlage des individuellen Tuns ebenso wie der großen Politik.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Teilweise schwer zu ertragen

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Manche Hörbücher sind nur schwer auszuhalten. Dieses hier gehört dazu, Jürgen Todenhöfer beschreibt in 'Die große Heuchelei - Wie Politik und Medien unsere Wert verraten' ein bekanntes Schema ...

Manche Hörbücher sind nur schwer auszuhalten. Dieses hier gehört dazu, Jürgen Todenhöfer beschreibt in 'Die große Heuchelei - Wie Politik und Medien unsere Wert verraten' ein bekanntes Schema der modernen, westlichen Politik.


Wenn Politiker zu militärischen Einsätzen und Beteiligungen an Kriegen befragt werden, führen sie nur allzu oft 'unsere Werte' im Munde, doch meinen sie eher unsere Interessen oder die Interessen von Bündnispartern, meist sind diese Interessen eben nicht das Vebreiten von Demokratie oder Hilfe für Unterdrückte sondern eher ökonomischer oder strategischeer Natur. Er zeigt u.a. auf, welche begünstigende Rolle die USA bei der Entstehung des IS gespielt haben.


Was unsere sogenannten Werte im Rest der Welt bringen, davon berichtet Jürgen Todenhöfer. Er schreibt von seinen Reisen in die aktuellen Kriegsgebiete u.a. in Syrien und im Jemen. Das ist manchmal schwer zu ertragen, wenn er die gebrochenen Lebenswege der Überlebenden dieser Kriege erzählt, auch drastische Schilderungen der (vom Westen und Russland) ausgebombten Städte in Syrien und den Todesopfern tragen nicht gerade zum Verständnis für westliche Interventionen bei.




Als Hörbuch wird dieses Buch von Frank Arnold gelesen, er schafft es genau den richtigen Ton zu treffen, nicht zu dramatisch, nicht zu unbeteiligt.


Jürgen Todenhöfer hat ein wichtiges Buch geschaffen, das jeder global politisch Interessierte Mensch lesen sollte. Ich möchte anmerken, dass man bei einigen Teilen dieses Buches auf Todenhöfers Redlichkeit (an der ich bis jetzt nie gezweifelt habe) vertrauen muss, da hier das Factchecking schwierig wird. Trotzdem kann dieses Buch ein Anfangspunkt für eigene Gedanken zur globalen Geopolitik und der Natur unserer militärischen Einsätze sein.


Abschließend ein, sinngemäß wiedrgegebenes, Zitat aus dem Buch mit dem ich voll konform gehe:

'Wenn es bei militärischen Einsätzen um Interessen geht und nicht um Werte, dann ist es doch kein Problem das so zu formulieren. Wenn diese Interessen berechtigt sind, und nicht die Interessen anderer tangieren, warum sie verheimlichen?'

Veröffentlicht am 14.03.2019

Es gibt keine guten Bomben

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Jürgen Todenhöfer rechnet in diesem Buch schonungslos mit der westlichen Politik und der Medienlandschaft ab. Er deckt die Lügen und Scheinheiligkeit auf, mit der unsere Politiker von Ethik und Demokratie ...

Jürgen Todenhöfer rechnet in diesem Buch schonungslos mit der westlichen Politik und der Medienlandschaft ab. Er deckt die Lügen und Scheinheiligkeit auf, mit der unsere Politiker von Ethik und Demokratie sprechen und gleichzeitig Waffen in Krisengebiete schicken und ohne Skrupel Bündnispartnern den Rücken stärken.

Wer sich schon länger kritisch mit den Konflikten im Nahen Osten beschäftigt, wird hier kaum was Neues erfahren. Allerdings kann man durch Herrn Todenhöfers Berichte ein Gefühl für die Menschen und die Situation Vorort bekommen.

Er bereist schon seit Jahrzehnten Kriegsgebiete, versucht mit beiden Seiten der Konfliktparteien zu sprechen und deren Haltung darzustellen.

Er zitiert an einer Stelle den ehemaligen NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark, der von einem internen Papier berichtet, nachdem die USA planen, "innerhalb von 5 Jahren, 7 Regierungen v.a. im Nahen Osten zu stürzen". Das war 2007, heute kann man sehen wie erfolgreich sie waren und was aus diesen Ländern geworden ist. Brutstätten des Terrors. Wie soll da wieder ein Vertrauen in die "westliche Wertegesellschaft" entstehen?

Herr Todenhöfer hat sehr viel Zeit in islamischen Ländern verbracht und man spürt seine Wertschätzung, vielleicht auch Liebe zu diesen Kulturen. Er versucht auch an einigen Stellen mit Koranversen, die gefährliche Ideologie des IS zu widerlegen.

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Das Hörbuch beinhaltet 2 mp3 CDs und dauert 625 Minuten. Frank Arnold als Sprecher ist eine hervorragende Wahl. Er spricht in einer sehr angenehmen Tonlage und hält eine emotionale Distanz, die in diesem Buch sehr nötig ist.

Veröffentlicht am 12.03.2019

Kontrovers und interessant

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Die große Heuchelei habe ich als Hörbuch gehört. Gelesen wurde von dem großartigen Frank Arnold, dessen Stimme ich sowieso mag, der aber auch der ideale Sprecher für ein politisches Sachbuch mit brisanten ...

Die große Heuchelei habe ich als Hörbuch gehört. Gelesen wurde von dem großartigen Frank Arnold, dessen Stimme ich sowieso mag, der aber auch der ideale Sprecher für ein politisches Sachbuch mit brisanten Thema ist, da sein Tonfall den Text gut erdet.
Jürgen Todenhöfer verzichtet bewusst nicht auf Polemik. Man kann ihn aber auf sachliche Weise hören, da das Thema wichtig ist und unvoreingenommen gewertet werden sollte. So manche westliche Entscheidung war nicht gerade friedensliebend und geschehene Kriegsverbrechen kann man nicht leugnen.
Ein Aufrechnen gegen die Verbrechen des IS kann nicht zulässig sein.

Der Anfang des Hörbuchs hat beklemmende Passagen, wenn der Autor zusammen mit seinem erwachsenen Sohn, der filmte und dokumentierte, die irakische Stadt Mossul besuchte. Sie begeben sich in reale Gefahr.

Als behütet in Deutschland lebender Mensch kann man sich kaum vorstellen, was es heißt in zerstörten, gefährlichen Gegenden wie Syrien, Irak oder Jemen zu leben.

Todenhöfer beklagt zu Recht fehlende Proteste der Weltöffentlichkeit gegen Kriege, insbesondere von der Jugend.
Man kann gegen Todenhöfers Thesen Bedenken haben, aber seine Argumente
zur Verhältnismäßigkeit und gegen Maßlosigkeit sind schlüssig, z.B. in dem Abschnitt über Gaza.
Pauschal gegen Todenhöfer zu sein, zeugt von Verbohrtheit. Wer ihn pauschal als Naivling abtut, trägt zur Kriegstreiberei seinen Teil bei.
Der USA-Abschnitt, angesiedelt an der Wahlnacht, bei der Trump über H.Clinton triumphierte, vermag auch zu überzeugen. Jedenfalls erhält man einen guten Eindruck über die vorherrschende Stimmung.
Ebenfalls erhält man tiefe Einblicke in Saudi Arabien und Iran.
Die Syrien-Abschnitte hingegen entwerfen Verschwörungstheorien, die die Komplexität des Geschehens zu vereinfachen scheinen.
Am Ende ist noch eine Flüchtlingsgeschichte integriert.

Das Buch hat eine elementare Schwäche. Bei derart zementierten Meinungen und Behauptungen, wäre es dienlich, wenn sich eine Diskussion daraus entwickeln würden. Das ist natürlich im ersten Moment schwierig. Es bleibt daher der Eindruck der Einseitigkeit.

Am Ende bin ich froh, mich für die Hörbuchversion entschieden zu haben. Frank Arnold weiß seine Stimme passend einzusetzen. Die ideale Sprecherwahl für anspruchsvolle Texte. Ihm zuzuhören ist angenehm. Man kann ihn nicht genug loben für seine Hörbucharbeit.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Sachbuch für jedermann (Hörbuchrezension)

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Ich habe Jürgen Todenhöfers "Die große Heuchelei" als Hörbuch auf zwei mp3-CDs, erschienen im HörbuchHamburg Verlag, gehört. Gelesen wird das Hörbuch mit der Länge von über 10 Stunden von Frank Arnold. ...

Ich habe Jürgen Todenhöfers "Die große Heuchelei" als Hörbuch auf zwei mp3-CDs, erschienen im HörbuchHamburg Verlag, gehört. Gelesen wird das Hörbuch mit der Länge von über 10 Stunden von Frank Arnold.

Zum Inhalt: Todenhöfer begibt sich direkt in die gefährlichsten Krisengebiete, um dort zu recherchieren. Dabei steht bei "Die große Heuchelei" die Rolle des Westens bei den Kriegshandlungen, vor allem im Nahen Osten, im Vordergrund. Dabei lässt es sich der Autor nicht nehmen, genau davon zu berichten, wie er mit seinem Sohn in höchster Gefahr ist, gerade so mit dem Leben davon kommt.

Die Schilderungen aus den gefährlichsten Gebieten bräuchte das Buch nicht für die Ziele, die es verfolgt, aber sie machen es natürlich auch gut hörbar dadurch. Dies ist keine schwere Kost, sondern wird dadurch z.T. sogar spannend. Allerdings kann es dem Hörer nicht entgehen, dass das Buch dadurch mit einer gehörigen Portion Selbstdarstellung "glänzt".

Der Inhalt ist brisant, die Hauptaussage aber fast schon nicht mehr aktuell, denn die große Heuchelei des Westens ist eigentlich jedem bekannt. Dennocgh ist es wichtig, sich mit diesem Thema zu befassen.

Besonders interessiert hat mich das Thema "USA" in diesem Hörbuch; allerdings gab es auch hier keine neuen Erkenntnisse. Alles in allem hat mir "Die große Heuchelei" doch gut gefallen, weil es wichtige Punkte wieder einmal anspricht. Die Aufmachung in kurzen Abschnitten und Kapiteln ist so gestaltet, dass man gut folgen kann. Allerdings fand ich manchmal die Berichterstattung auch sehr einseitig.

Durch seinen Bekanntheitsgrad wird Todenhöfer sicher und hoffentlich viele Leser finden. Mir gefällt sein Stil, weil man sich auch mit dem Thema beschäftigen kann, ohne sich zu stark konzentrieren zu müssen. Weitere Hörbücher des Autors würde ich gern hören!

Veröffentlicht am 02.04.2019

Spannende Reiseberichte, allerdings etwas einseitig

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Eine Mischung aus politischen Statements und Berichten von persönlichen Schicksalen bietet Jürgen Todenhöfer in seinem neuen Hörbuch "Die große Heuchelei". Wen Todenhöfer als Heuchler entlarven will, macht ...

Eine Mischung aus politischen Statements und Berichten von persönlichen Schicksalen bietet Jürgen Todenhöfer in seinem neuen Hörbuch "Die große Heuchelei". Wen Todenhöfer als Heuchler entlarven will, macht der Untertitel deutlich: "Wie der Westen seine Werte verrät".

Besonders neu oder besonders originell ist an diesem Teil seines Buches nur wenig. Der Unterschied zu anderen Sachbüchern ist nur, dass Todenhöfer von vorneherein eine moralische Verurteilung vornimmt, die insgesamt allerdings sehr pauschal ausfällt.

Seine zentrale These ist, dass das deutsche Volk über die wahren Kriegsgründe belogen wird. Dabei scheint Todenhöfer davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Bundesbürger tatsächlich glaubt, dass Kriege nur aus humanitären Gründen geführt werden.

Hier unterschätzt der ehemalige Bundestagsabgeordnete der CDU aber seine Mitbürger wohl fulminant: Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der nicht zustimmt, dass Rohstoffe oder geostrategische Überlegungen eine militärische Intervention begünstigen. Warum sonst sagte ein früherer Verteidigungsminister, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt? Natürlich geht es immer auch um Interessen.

Man könnte dies als Naivität abtun und darüber hinwegsehen, wenn es nicht bei Todenhöfer immer wieder zu einer Schieflage führen würde, zu einer Einseitigkeit, die problematisch ist. So behauptet Todenhöfer, Horst Köhler wäre als Bundespräsident wiedergewählt worden, wenn er nicht in einem Radiointerview von "außenpolitischen Interessen Deutschlands" gesprochen hätte. Dass die Diskussion hier aber vielmehr darum ging, inwiefern die Auslandseinsätze der Bundeswehr vom Grundgesetz gedeckt sind (und inwiefern sie gedeckt sein müssen), erwähnt Todenhöfer nicht.

Vom Syrienkrieg sagt Todenhöfer, dass er leicht vermieden hätte werden können. Der "ungerechteste Friede wäre besser gewesen", weiß er. Als ob man das im Vorhinein hätte sagen können - wer hätte schon vermutet, dass der Krieg jahrzehntelang dauern wird?

Eine große Schlagseite hat das Hörbuch auch in Blick auf die Schuldfrage. Zumeist wird den USA der Schwarze Peter zugeschoben. Sie nehmen keine Verhandlungsangebote an, haben keinerlei Strategie im Nahen Osten, verschleiern zivile Todesopfer bei Angriffen, haben überhaupt keine Ahnung vom Nahen Osten.

Todenhöfers Kritik an der Berichterstattung im Westen mag richtig sein. Manches wird unter den Teppich gekehrt, manches wenn überhaupt nur am Rande berichtet. Aber ist darauf die Antwort, ebenso einseitig dem Westen pure Scheinheiligkeit vorzuwerfen? Todenhöfer bemüht sich redlich, die Namen der zivilen Opfer zu nennen - im Nahen Osten. Müsste er nicht ebenso die Namen westlicher Opfer nennen?

In vielem, was Todenhöfer sagt, kann ich ihm im Grunde zustimmen. Kriege sind keine einfache und oft nicht einmal eine praktikable Möglichkeit der Konfliktlösung. Kriege haben zu viele zivile Opfer. Kriege werden nur am Rande aus humanitären oder anderen ehrenhaft anmutenden Gründen geführt.

Was aber bei Todenhöfer herausgekommen ist, ist eine Fülle an Abenteuergeschichten über den Besuch von Kriegsgebieten, eine unglaubliche Pauschalisierung, keinerlei Differenzierung - Pazifismus wird quer durch alle Zeiten und Orte proklamiert.