Cover-Bild Kopfgewicht
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Contra-Bass
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 232
  • Ersterscheinung: 01.11.2022
  • ISBN: 9783943446647
Julia Engel

Kopfgewicht

Roman
Seit Monaten kreisen Katharinas Gedanken nur noch ums Kalorienzählen und ihr Gewicht. Obwohl sie nicht wahrhaben will, dass sie an einer Essstörung leidet, lässt sich die ehrgeizige Richterin auf einen Klinikaufenthalt ein und tauscht die Ordnung ihres durchorganisierten Lebens gegen einen Platz im Stuhlkreis einer Therapiegruppe. Doch auch in der Klinik ist sie getrieben vom Zwang, bloß nicht die Kontrolle zu verlieren. Nicht übers Essen und nicht über ihr Leben. Dass ihr spätestens der Seitensprung mit Martin längst den Boden unter den Füßen weggezogen hat, darf hier niemand wissen. Pflichtbewusst lässt sie sich auf die Therapieangebote ein, von denen sie zunächst wenig hält. Dann aber passieren Dinge, die Katharinas Selbstbild ins Wanken geraten lassen. Mehr und mehr erkennt sie, dass sie nicht die Einzige ist, die sich hinter einer Fassade versteckt.
Aus der Innensicht einer Magersüchtigen erzählt Julia Engel schonungslos eine Geschichte über den Hunger - nach Nähe, Leichtigkeit und Lebenslust.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2023

Kopfgewicht

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Ein Buch, das wirklich nicht leicht zu lesen ist und den Leser schon etwas nachdenklich stimmt. Eigentlich, so meint man, hat Katharina alles. Einen Mann, drei reizende Kinder, ein Eigenheim und einen ...

Ein Buch, das wirklich nicht leicht zu lesen ist und den Leser schon etwas nachdenklich stimmt. Eigentlich, so meint man, hat Katharina alles. Einen Mann, drei reizende Kinder, ein Eigenheim und einen guten Beruf als Richterin. Und doch meint sie, dass in ihrem Leben etwas fehlt. Auf einem Online-Portal lernt sie ihren Seitensprung kennen, sie nimmt ab, um schon und schick zu sein. Der Seitensprung war für den Mann wirklich ein Seitensprung und Katharina fühlt sich in eine Spirale gepreßt, wird dünner und dünner, kommt in die Klinik und von dort aus zur Reha in eine psychosomatische Klinik. Sie darf nicht mehr abnehmen, aber ihr inneres Ich sagt, dass sie auch nicht zunehmen darf. Das Essen in der Klinik wird zum Gewaltakt, stets ist sie auf der Suche nach kleinen, leichten Portionen. In der Klinik befinden sich aber Leute mit verschiedenen psychosomatischen Problemen, diese lernt sie in den Gruppentherapien kennen. Langsam schließt sie Freundschaft, öffnet sich auch den Therapeuten gegenüber. Jedoch als ihre Familie zu Besuch kommt und sie mit ihnen in ein Lokal kommt, wird dies für sie ein Gewaltakt, indem sie Essen verschwinden läßt. Ob Katharina je gesund wird und wieder ein normales Verhältnis zum Essen bekommt, glaube ich kaum. Immer wieder ist sie am Kaolrienzählen, sie leidet Hunger, wirklich Hunger, besiegt diesen aber mit dem Willen, nichts essen zu dürfen um schlank und schön zu sein. Mir gefällt es, wie das Leben in der Therapie beschrieben wird, die Kämpfe der Patienten im täglichen Leben, um wieder frei zu sein. Das Buch zeigt, wie schnell Menschen in irgendwelche Abhängigkeiten schlittern können und sei es auch nur durchs Hungern. Ich konnte mich sehr in das Buch vertiefen. Ich schaue auch auf mein Gewicht, aber ich könnte nie so aufs Essen verzichten wie die Protagonisten, teilweise bewundere ich die Menschen, die auf Eis, Kuchen und dergleichen verzichten, aus Angst zuzunehmen. Ein Buch, das wirklich die Nöte und Ängste beschreibt. Hoffen wir, dass Katharina wieder einigermaßen ihr Leben aufnehmen kann und sei es nur ihren Kindern zuliebe. Das Cover mit den welken Blättern auf dem See paßt zur Grundstimmung des Buches und der helle Schein auf dem Wasser soll für die Hoffnung sein.

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