Cover-Bild Oben ohne
Band der Reihe "Nautilus Flugschrift"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Nautilus GmbH
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 216
  • Ersterscheinung: 27.05.2024
  • ISBN: 9783960543466
Julia Fritzsche

Oben ohne

Nippel sind banal – oder erotisch. Normal – oder skandalös. Alltag – oder Gerichtssache. Was den feinen Unterschied macht, ist das (zugeschriebene) Geschlecht des Menschen, zu dem die Nippel gehören. Und es ist auch dieser feine Unterschied, der den Nippel immer wieder zu einem Politikum macht.
Als Gabrielle Lebreton sich 2021 an einem Berliner Wasserspielplatz oben ohne neben ebenfalls halbnackten Männern sonnen will, wird sie ermahnt, die Polizei wird gerufen und sie verliert im Nachgang vor Gericht – zumindest in erster Instanz. Im gleichen Jahr erstreiten Aktivist*innen in Göttingen, dass in Schwimmbädern alle Geschlechter oben ohne baden dürfen – allerdings nur am Wochenende. Und während Social-Media-Konzerne sich beim Eindämmen von Hate Speech und Fake News schwer tun, müssen weibliche Nippel sorgfältig zensiert werden. Aus Angst wovor eigentlich?
Julia Fritzsche blickt zurück in die Geschichte der Ver- und Enthüllung menschlicher Körper, um Rückschlüsse auf einen politischen Kampf im Heute zu ziehen. Wann wurde die weibliche Brust erotisch, wann dominierte historisch Scham und wann Befreiungsdrang? Lassen sich weibliche Nippel im öffentlichen Raum entskandalisieren? Wie die aktuellen Kämpfe um #FreeTheNipple ausgehen, ist offen. Klar ist aber: Der Umgang mit unseren Brüsten ist politisch – und es geht um mehr als um die Badeordnung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2024

Freiheit für ALLE Brüste

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Ich gebe zu, das Thema hat mich in den vergangenen Jahren hin und wieder leicht gestreift. Intensiver auseinander gesetzt habe ich mich damit erst jetzt. In "Oben ohne" @edition_nautilus setzt sich Julia ...

Ich gebe zu, das Thema hat mich in den vergangenen Jahren hin und wieder leicht gestreift. Intensiver auseinander gesetzt habe ich mich damit erst jetzt. In "Oben ohne" @edition_nautilus setzt sich Julia Fritzsche damit auseinander, warum es für weibliche und queere Menschen derzeit nicht so leicht ist an öffentlichen Orten mit unbedekten Nippeln präsent zu sein. Zum einen gibt es bisher keine einheitliche gesetzliche Regelung in ganz Deutschland. Zum anderen ist dies für männlich gelesene Menschen einfacher und selbstverständlicher, da dieses Gewohnheitsrecht über Generationen gewachsen ist. Und es ist Ausdruck von patriarchaler Überlegenheit - bewusst oder unbewusst. Julia Fritzsche lässt mich an ihren eigenen Freibaderfahrungen in diesem Kontext teilhaben, aber auch an der Erfahrung einer anderen weiblichen Person, welche in Berlin vor Gericht gegangen ist. Insgesamt ein spannendes und wichtiges Thema bezüglich Gleichberechtigung ALLER Menschen. Insbesondere die geschilderten Erfahrungen fand ich sehr gut. Der Mittelteil des Buches, in dem viel historisches Hintergrundwissen zum Thema runtergerattert wird, fand ich zum einen sehr dröge, zum anderen nicht ausführlich genug. Trotzdem halte ich den Titel sinnvoll um sich zumindest einmal damit auseinander zu setzen, warum es für eine Hälfte der Menschheit ein Privileg ist sich Oben ohne zu zeigen und für andere Diskriminierung, Sexualisierung, Bodyshaming u.v.m. bedeutet.

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