Cover-Bild Die süßen Lügen einer Lady
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Erotisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 17.11.2014
  • ISBN: 9783641144630
Juliana Gray

Die süßen Lügen einer Lady

Roman
Ruth Sander (Übersetzer)

Das romantische Debüt von Juliana Gray – leidenschaftlich und erfrischend anders!

Die schöne Lady Alexandra Morley hat sich einiges zu Schulden kommen lassen und beschließt, ihren Gläubigern zu entfliehen und ihre Heimat England zu verlassen. Sie macht sich auf den Weg in die Toskana, wo sie studieren will. In einem Gasthof macht sie unfreiwillig Bekanntschaft mit dem gefährlich attraktiven Phineas Burke, der das gleiche Ziel hat wie die dickköpfige junge Frau. Als klar wird, dass es nur noch ein freies Zimmer gibt, nutzt Alexandra all ihre Verführungskünste – und schon bald lodert die Leidenschaft zwischen den beiden …

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

„Not my cup of tea“: Unsympathische, manipulative Heldin, Figuren die unglaubwürdig agieren und ein zu modern geratener Schreibstil

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Lady Alexandra Morley steckt in einem finanziellen Dilemma. Sie, die stets von sich dachte, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen und dem Glück auch noch nachzuhelfen vermochte, in dem sie einst den ...

Lady Alexandra Morley steckt in einem finanziellen Dilemma. Sie, die stets von sich dachte, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen und dem Glück auch noch nachzuhelfen vermochte, in dem sie einst den bereits altersschwachen Lord Morley ehelichte, der bald darauf verstarb. Sie, die nicht nur einen Titel gewann, sondern auch zu Londons interessantesten Frauen gehörte; sozusagen den Mittelpunkt des tons markierte, muss sich jetzt damit auseinandersetzen, dass ein trotteliger, angeheirateter Verwandter, der ihre damalige Mitgift in eine Firma investierte, die nun am Rand des Ruins steht, sie in die Armut treibt. Doch selbst ist die Frau! So macht sich Alexandra mit ihrer jüngeren Schwester und einer Freundin im Schlepptau auf nach Italien. Im Hinterkopf natürlich einen Plan B.
Währenddessen trommelt der findige Wissenschaftler Phineas Burke seine beiden adligen Freunde, zwei Brüder zusammen, denn ihm missfällt der sündige Lebenswandel der beiden ungeheuer und er will sie mit einem einjährigen Aufenthalt in Italien, wo sie sich in Studien und der Enthaltsamkeit üben sollen, ein wenig umkrempeln. Außerdem möchte Phineas an seiner neusten Erfindung arbeiten. Ein Automobil!

Ausgerechnet auf Lady Alexandra und ihren weiblichen Anhang trifft die illustre Herrenrunde, als sie in einem italienischen Gasthof Halt machen und auf dem weiteren Reiseweg stellt sich plötzlich heraus, dass sowohl Frauen als auch Herren die gleiche Herberge für ein Jahr erwählt haben, denn der gewitzte Vermieter hat das kleine Schlösschen doppelt vermietet. Sehr zum Verdruss der Männerrunde. Doch Phineas ist eigentlich insgeheim sehr angetan von der schönen, aber recht kratzbürstigen Lady Morley, erst recht, als sie ihm anbietet, ihn bei der Arbeit an seinem Automobil zu unterstützen…

Der erste Teil der neuen „Affairs by Moonlight“ Reihe von Juliana Grey, markierte auch gleichzeitig meinen ersten Versuch, einen Roman der Autorin auszuprobieren. Für den Roman sprachen das wunderschöne Cover im englischen Original (das mir bereits damals bei Erscheinen positiv im Gedächtnis geblieben war, so dass meine Neugierde auf den Inhalt geschürt wurde), der außergewöhnliche Plot, das italienische Setting und eine angeblich humorvolle Atmosphäre zwischen dem Heldenpaar.

Zugegeben, der Storyaufbau an sich, hatte durchaus seine Momente. Jedoch fand ich die Umsetzung des Ganzen leider eher halbherzig und farblos inszeniert. Man bekommt als Leser zwar Akteure geboten, die sich eigentlich recht amüsante Wortduelle liefern, doch fand ich ihre Charakterisierung dann für meinen Geschmack viel zu flach. Ebenso seicht plätschert die Handlung vor sich hin, was ich sehr schade fand, denn zumindest ab dem Moment, als sich langsam herauskristallisiert, dass einem gegen Ende des Romans ein Autorennen erwartet, hegte ich diesbezüglich große Hoffnungen, dass sich das Blatt nochmals wenden würde.

Ein für mich großes Manko waren dann auch Ausdruck und Schreibstil der Autorin. Weder verhalten sich die Akteure wie Menschen ihrer Zeitepoche in Ausdruck und Gebaren, noch konnte mich der sehr lässige und viel zu moderne Schreibstil für sich einnehmen. Im Gegenteil, ich war eher etwas abgestoßen, von manchen, recht gewöhnlichen Ausdrücken der Protagonisten.
Dazu konnte ich mich leider so gar nicht mit der Heldin anfreunden. Sie wirkt sehr manipulativ, unsympathisch und zeitweilig nur auf ihren Vorteil bedacht und eher so, als ob sie nicht in der Lage wäre, überhaupt jemanden wirklich lieben zu können. Dass sie sich dann ausgerechnet in den rothaarigen Phineas verguckt, der ihre Gefühle erwidert, (warum erschloss sich mir leider auch zu keinem Zeitpunkt, denn Alexandra hat leider kein liebenswertes Wesen) konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Dazu plätschert die Geschichte über weite Strecken vor sich hin, so dass ich mich regelrecht durch diesen Roman quälen musste.

Dennoch, wer historische Liebesromane mag, aber lieber Historicals mit einer modernen Schreibe bevorzugt und nicht so viel Wert auf eine tiefschürfende Charakterisierung der Akteure legt, sondern sich einfach nur mit einem Liebesroman mit historischem Anstrich versehen, die Zeit vertreiben möchte, sollte es mit „Die süßen Lügen einer Lady“ ruhig mal probieren.

Kurz gefasst: „Not my cup of tea“: Unsympathische, manipulative Heldin, Figuren die unglaubwürdig agieren und ein zu modern geratener Schreibstil vs. interessante Ausgangssituation und außergewöhnliches Setting. Ein Historical, der sicherlich die Leserschaft spalten wird.

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