Schade, daraus hätte man mehr machen können…
Ich hatte, bevor ich dieses Buch anfing, noch nie etwas von der Autorin gehört, habe nur die Inhaltsangabe hinten gelesen, nichts anderes. Der pure Stoff, alles weitere egal.
Nun zum Buch. Interessiert ...
Ich hatte, bevor ich dieses Buch anfing, noch nie etwas von der Autorin gehört, habe nur die Inhaltsangabe hinten gelesen, nichts anderes. Der pure Stoff, alles weitere egal.
Nun zum Buch. Interessiert hat mich natürlich, welche neuen Sichten die Autorin dem Thema „Der Fremde im Zug“ abgewinnen kann. Der Einstieg war etwas verwirrend, ein bisschen viel „Ich“ Sichten, aber das war schnell vorbei. Das Buch lies sich locker und flüssig lesen - da es ja aus dem Amerikanischen übersetzt ist an dieser Stelle ein ausdrückliches Lob an die Übersetzer. Die Geschichte wird langsam entwickelt, mal mit kurzen Erinnerungen, dann wieder längere Teile. Interessant fand ich, der eine Teil wird immer in der „Ich Perspektive“ erzählt, der andere aus jener des neutralen Erzählers. Wobei auch hier das Wissen des Lesers nie über jenes der Protagonistin hinaus geht. Interessant gemacht.
So weit, so gut, kommen wir zum Inhalt. Womit wir bei „Schade, hätte man mehr draus machen können“, sind. Das liegt vor allem daran, der Antagonist ist kaum mehr als ein verwaschenes Bild, ein Klischee. Die beiden Protagonistinnen werden zwar sauber aufgebaut, doch die wirkliche Interaktion fehlt. Womit der Geschichte leider frühzeitig die Luft ausgeht. Auf den letzten zwanzig Seiten sieht man den Mangel dann sehr deutlich. Es ist einfach so, will man etwas demontieren muss man es zuvor aufbauen. Um Spoilern zu vermeiden ein beliebiges Beispiel - soll die Verschrottung des geliebten VAN´s die Herzen der Leser berühren muss man seine Protagonisten darin zuvor Lieben, Hassen, streiten und sich wieder versöhnen lassen. Sonst bleibt es nur ein lebloses Stück Blech, dessen weiterer Verbleib nicht von Belang ist.
Am Ende war ich dann auch noch völlig enttäuscht. Die letzten paar Seiten sind ein totaler Bruch mit dem Anfang. In der Überzeugung, Darstellung der einen Protagonistin. Es wirkt auf mich wie etwas, das die Autorin unbedingt so schreiben wollte. Sei ihr gegönnt, nur passte es leider nicht zum Anfang.
Schade.