Spielzeug
Juliette, deren Freund sich von ihr getrennt hat, kommt darüber nicht hinweg. Nate ist Pilot und um ihm wieder näher zu kommen, macht Juliette sogar eine Ausbildung zur Flugbegleiterin. Bei ihrer neuen ...
Juliette, deren Freund sich von ihr getrennt hat, kommt darüber nicht hinweg. Nate ist Pilot und um ihm wieder näher zu kommen, macht Juliette sogar eine Ausbildung zur Flugbegleiterin. Bei ihrer neuen Tätigkeit hat sie mehr Erfolg als erwartet. Doch das interessiert Juliette nicht, sie will Nate zurückgewinnen. Sie sind wie füreinander geschaffen, nur will Nate weder etwas davon wissen noch will er dabei mitmachen. Mit äußerst findigen Mitteln macht sich Juliette daran, Nate zurückzugewinnen. Sie hat den neuen Job, sie hat neue Freunde, sie hat eine neue Frisur und bald wird es soweit sein, dass sie Nate wieder gegenübertritt.
Juliette hatte keine leichte Kindheit und Jugend, vielleicht hätte es ihr gutgetan, damals Hilfe und Behandlung zu bekommen. Doch Juliette musste alles alleine überstehen und sie ist damit nicht zu einer reifen Persönlichkeit geworden, sondern sie ist irgendwie ein Kind geblieben, für das es nur Schwarz oder Weiß gibt. Und so schwankt sie zwischen extremer Zuneigung oder Abneigung. Wie kann sie also eine erwachsene Beziehung aufbauen, die auf Liebe und gegenseitigem Einvernehmen gründet?
Genau das ist die Frage, kann Juliette eine erwachsene Beziehung führen oder wird sie immer in ihrer Fixierung verharren. Ausgefuchst ist jedenfalls ihr Plan, wieder in Nates Leben zu treten. Mit Witz, Hartnäckigkeit, Phantasie und Ausdauer gelingt ihr dies besser als erhofft. Doch ist Nate wirklich an einem Wiederaufleben der Beziehung interessiert? Und was, wenn nicht? Wird Juliette ihn loslassen können?
Eher selten werden Bücher aus der Sicht des Antagonisten geschrieben und manchmal sind sie auch schwer verdaulich. Sicher ist es hilfreich, wenn man solche Romane grundsätzlich ansprechend findet. Doch auch wenn man eher von der Seite der Helden oder Ermittler aus in die Welt blickt, bietet die perfekte Freundin einiges. Man kann sie nicht wirklich mögen, doch einiges an ihr ist so herzzerreißend, dass man fast schon wünscht, ihr Plan möge gelingen. Verzweifelt wünscht sie sich ein erfülltes Leben, doch irgendwie versteht sie nicht, dass man es nicht erzwingen kann. In ihren Aktionen und Reaktionen erscheint sie sehr wechselhaft und fällt von einem Extrem ins andere, doch manche ihrer Winkelzüge sind fast schon genial. Das Happyend würde man ihr gönnen und sieht doch das Damoklesschwert ihrer eigenen Persönlichkeit, dass über allen ihren Handlungen hängt und möglicherweise irgendwann in die Katastrophe führen wird.
Eine spannende Lektüre mit einer schrägen Hauptperson, deren Kampf um eine schöne neue Welt wie ein solcher gegen Windmühlen wirkt.