Manchmal ist weniger mehr
Mavie Brunner träumt sich in eine erdachte Welt aus Sternenlicht und Sternenstaub. Dort verliebt sie sich fern der Wirklichkeit in einen Zentauren. Schrittweise verliert sie sich in ihrer Fantasiewelt, ...
Mavie Brunner träumt sich in eine erdachte Welt aus Sternenlicht und Sternenstaub. Dort verliebt sie sich fern der Wirklichkeit in einen Zentauren. Schrittweise verliert sie sich in ihrer Fantasiewelt, die sie gefangen nimmt und wie ein unliebsamer Schatten ihr Herz umwebt. Ein Junge aus ihrer Klasse kämpfte verbissen um Mavies Zuneigung, die sie nicht imstande ist zu erwidern. Mavie fühlt sich unverstanden, sucht Trost in den Briefen ihrer Mutter. Darin ist das Leben ihres verstorbenen und geliebten Vaters beschrieben. Langsam begreift sie, dass der unausweichliche Abschied von ihrer Traumwelt für immer bevorsteht. Wird sie den niederschmetternden Schmerz ertragen? Zu allem Überfluss wird sie auch noch entführt. Wer möchte Mavie von der Bildfläche verschwinden lassen? Kann sie sich befreien? Kann Mavie mit der Sternenwelt abschließen und in die Realität zurückkehren? Erfährt sie die Erfüllung ihres Traumes nach tiefgreifender Liebe?
Mich hat dieses Buch interessiert, da es eine gefühlvolle Geschichte, mit viel Fantasie und ein wenig Spannung versprochen hat. Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen. Mir fiel es von Beginn an schwer, mich an den Stil der Autorin zu gewöhnen. Die Sätze sind häufig sehr detailreich und es wirkt oft etwas gestelzt. Mir fehlte der Fluss in den Sätzen. Einige Formulierungen kamen mir auch überflüssig vor. Da wurden dann Dinge und Tätigkeiten beschrieben, die für die Geschichte unwichtig waren.
Leider konnte ich mich auch mit den Charakteren nicht wirklich anfreunden. Ich konnte Mavies Träumereien nicht ganz nachvollziehen und dass sie sich so in den Zentauren verliebt und Traum und Realität nicht mehr unterscheiden kann, war für mich ebenso unverständlich. Auch ihre Handlungen durch diesen Realitätsverlust blieben für mich unklar. Die Beziehung von Mavie und dem Zentauren konnte mich auch nicht mitreißen. Mir fehlten wirklich die Gefühle. Klar, es wird beschrieben, dass Mavie in ihn verliebt ist und sich nach ihm verzehrt aber es geht viel zu viel um sein Aussehen. Um seine Haare, seine Muskeln, seine Augen usw. Irgendwie kam mir das mehr oberflächlich als gefühlvoll vor.
Für mich wäre die Geschichte, trotz dieser Punkte schön geworden, wenn die Entführung nicht gewesen wäre. Mich beschleicht das Gefühl, dass die Autorin zusätzlich zu einer Fantasy-Lovestory noch ein Drama mit einbauen wollte. Und das war überflüssig. Die Geschichte wäre ausreichend und schön gewesen, wenn es um die Familie und ihren Vater und um die Traumwelt gegangen wäre. Darum, wie die Familie heilen muss, wie die Beziehung zu ihrem Vater war, wie sie ins Leben zurückfinden muss. Mit Lovestory, Geheimnis und Sternenwelt. Die Entführung war für mich leider sehr konstruiert. Mavies Reaktionen waren zu glatt, zu gefasst. Es war auch alles irgendwie zu kurz und zu einfach in der Auflösung. Das fand ich sehr schade. Ohne diesen Teil, hätte das Buch mindestens einen Punkt mehr bekommen.
Sehr schade. Eine schöne Idee, leider wurden zu viele Ideen hier zusammengeschrieben.