Netter, gefälliger dritter Teil der Redgrave Reihe, allerdings mit einigen Schwächen…
Valentine Redgrave, hat sich von einem Mitglied des Hellfire –Clubs, Lord Mailer, auf dessen Landsitz einladen lassen. Vordergründig, weil er gelangweilt ist von den politisch korrekten Bällen der oberen ...
Valentine Redgrave, hat sich von einem Mitglied des Hellfire –Clubs, Lord Mailer, auf dessen Landsitz einladen lassen. Vordergründig, weil er gelangweilt ist von den politisch korrekten Bällen der oberen Gesellschaft und sich auf Lord Mailers Landsitz Zerstreuung in Form von zügellosen Orgien erhofft, in deren Genuss er kommen würde, wenn er als neues Mitglied des Clubs akzeptiert wird.
Tatsächlich möchte Valentine dem Club nicht nur schaden, er will verhindern, dass sich dessen Anhänger, gefährliche Landesverräter, gar mit Napoleon einlassen. Einst waren auch, mittlerweile verstorbene Familienmitglieder der Redgraves, wie Valentines Großvater und Vater, Anführer des berüchtigten Clubs, doch die neue Generation von Redgraves verachtet den Club, was für ihn steht und hat beschlossen, ihn auszumerzen, um den angeknacksten Ruf, den die Familie seitdem besitzt, zu retten.
Valentine, der auch inkognito für die Regierung arbeitet, trifft auf dem Anwesen seines Gastgebers, die junge, eigentlich auf den ersten Blick unscheinbare Gouvernante der Kinder Lord Mailers und erkennt sofort, dass sich die junge Dame einer Maskerade bedient hat, die sie lediglich hässlich machen soll.
Als er Daisy darauf anspricht, reagiert sie zunächst recht aufbrausend, doch im Zuge seines Aufenthaltes, als Daisy begreift, dass Valentine zu den Guten gehört, vertraut sie ihm ihre traurige Geschichte an. Sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester, die anscheinend ein Verhältnis mit Lord Mailer hatte und seitdem verschwunden ist und sucht nach Hinweisen, die sie zu ihrer Schwester führen könnten. Valentine befürchtet jedoch das Schlimmste, in Bezug auf Daisys Schwester und bietet ihr ritterlich seine Hilfe an. Dabei kommen sich die beiden näher…
Nach dem, wie ich fand, grandiosen ersten Teil der Reihe „Die fünfte Mätresse des Earls“ und den leider viel schwächeren zweiten Band „Der Verführer von Redgrave Manor“ erhoffte ich mir diesmal wieder eine etwas interessantere Story und zugegeben, es sind in der Tat diesmal mehr Spannungselemente vorhanden. Dennoch kann ich nicht mehr als 3 von 5 Punkten für „Was ein Gentleman begehrt“ vergeben, da es dem Roman ansonsten an so vielem fehlte. Ich mag Kasey Michaels humorigen, leichten Schreibstil sehr, versteht mich nicht falsch; doch wie die Protagonisten im Vorgängerband, verliert sich nun Valentine, der Held dieses Romans zu sehr in seiner gewollt witzig wirkenden Schwafelei, dass ich zeitweilig das Gefühl hatte, als schaue ich eine synchronisierte Folge der TV Serie „Die Zwei, mit Roger Moore und Tony Curtis.
Es war einfach zuviel, zum Teil gewollt wirkender Humor. Ein wenig mehr Ernsthaftigkeit hätte die Autorin Valentine schon auf den Leib schreiben können, fand ich. Daisy ist eine liebeswerte Heldin und hat ihren ganz eigenen Kopf, so dass sie Valentine ordentlich Paroli bietet wenn es nötig ist, doch obwohl die Schlagabtausche der beiden durchaus amüsant geraten sind, fehlt einfach mehr Substanz und Romantik. Wieso verlieben sich die beiden ineinander, wo sie sich doch praktisch gar nicht kennen und nur wenige Male aufeinander treffen auf dem Landsitz Lord Mailers?
Dazu wirken die Bösewichter des Hellfire-Clubs eine Spur zu trottelig konzipiert, dafür, dass sie angeblich bereits einige Morde, Verrat und Vergewaltigungen verübt haben. Ein wenig so, wie Stephanie Laurens energielose Bösewichte in ihrer „Black Cobra“ Reihe. Hätte Kasey Michaels die Mitglieder des Hellfire-Clubs ein wenig ernsthafter charakterisiert, hätte sie noch mehr an der Spannungsschraube gedreht und aus Valentine nicht eine ständig plappernde Ulknudel gemacht, wäre meine Bewertung besser ausgefallen. So ist „Was ein Gentleman begehrt“ zwar ein netter, gefälliger Historical, der durchaus amüsant geschrieben ist, doch leider nicht mehr als das. Die Romantik und der Tiefgang bleiben diesmal leider auf der Strecke…
Kurz gefasst: Netter, gefälliger dritter Teil der Redgrave Reihe, allerdings mit einigen Schwächen…
Redgraves Reihe:
1. Teil: Die fünfte Mätresse des Earls
2. Teil: Der Verführer von Redgrave Manor
3. Teil: Was ein Gentleman begehrt
4. Teil: What A Hero Dares (noch nicht übersetzt)