Schnelle, einfach zuzubereitende Gerichte, die sehr gut schmecken
Inhalt:
Katerina Dimitriadis beginnt mit einem Vorwort, das größtenteils autobiographischen Charakter hat. Die Autorin pendelt, ihrer Fernbeziehung geschuldet, zwischen den USA und Deutschland hin und ...
Inhalt:
Katerina Dimitriadis beginnt mit einem Vorwort, das größtenteils autobiographischen Charakter hat. Die Autorin pendelt, ihrer Fernbeziehung geschuldet, zwischen den USA und Deutschland hin und her. Zehn internationale Flüge hat sie im letzten Jahr bestritten. Sie leitet ein eigenes Restaurant und schreibt an einem neuen Kochbuch. All dies absorbiert viel Zeit. Katerina Dimitriadis war es also wichtig, dass die Rezepte in Käts Last Minute Küche schnell zuzubereiten sind. Wichtig war für die Autorin auch der Aspekt „gesunde Ernährung“.
Auf das Vorwort folgen zwei Buchseiten mit 10 einfachen Regeln für gesundes und ausgewogenes Essen. Hier wird nicht das Hohelied auf die Kulturtechnik der Askese gesungen. Vielmehr handelt es sich um kleine Umstellungen im Alltag, die auf die Dauer viel ausrichten können.
Es folgen die Kapitel clever einkaufen und Vorräte anlegen. Die Autorin witmet sich den Themen Einkaufsplanung und Resteverwertung und verrät, welche Basics im Kühlschrank/Speiseregal immer vorrätig sein sollten.
Es folgen Rezepte aus den Kategorien „Burger, Burritos & mehr“, Suppen & Eintöpfe“, „Kleinigkeiten“, „Feierabend-Pasta“, „schnelle Pfanne“, „Ofenzauber“, „One-Bowl-Kuchen & Blitzdesserts“.
Das Kochbuch schließt mit den Kapiteln Kochen für viele und zwei Grundrezepten ab. Kochen für viele präsentiert drei Menüvorschlägen aus den vorgestellten Rezepten. Die Grundrezepte erklären, wie man ein Basilikumpesto und Tomatensauce zubereitet.
Eigene Meinung:
Katerina Dimitriadis Versprechen im Vorwort an ihre Leser lautet: Keines der Rezepte in Käts Last Minute Küche dauere länger als 30 Minuten, man benötige nur wenig Utensilien für die Zubereitung, alle Zutaten wären in jedem gut sortiertem Supermarkt erhältlich.
Die Zubereitungszeit der Gerichte mag bei rund 30 Minuten pro Rezept liegen. Jedoch muss man beachten, dass oft noch eine Backzeit hinzugerechnet werden muss. Ich empfand allerdings den Zeitaufwand, den mich die ausgetesteten Gerichte gekostet haben, als sehr überschaubar. Keines der Gerichte erschien mir zu aufwendig. Auch habe ich tatsächlich nicht viele Geräte benötigt und war mit dem Abwasch auch relativ zügig durch. Jedes der Gerichte kommt ohne exotische Zutaten aus. Der Einkauf im Supermarkt gestaltete sich also sehr entspannt.
Auf das Vorwort folgen 10 einfache Regeln für gesundes und ausgewogenes Essen. Die Autorin verrät, welche kleinen Veränderungen im Alltag zur gesunderen Ernährung beitragen können. Zum Beispiel sollte man lieber zu Vollkorn- anstatt zu Weißmehl greifen, den Milchkonsum beschränken und Bio-Produkte bevorzugen. Viele dieser Tipps waren mir geläufig. Allerdings habe ich mich auch dabei ertappt, dass ich einige dieser Punkte im Alltag nicht umsetze. Diese Regeln sollte man sich öfters präsent machen.
Es folgt ein kurzes Kapitel „clever einkaufen“. Hier verrät die Autorin kurz, wie man mit einem Wochenplan und Resteverwertung Zeit und Geld sparen kann.
Unter der Kapitelüberschrift „Vorräte anlegen“, verrät die Autorin, welche Gewürze, welche Tiefkühlkost und welche Lebensmittel im Kühlschrank und in der Speisekammer nicht fehlen dürfen. Das Vorwort verspricht mit diesem Grundsortiment könne man jederzeit, auch spontan, ein leckeres Essen auf den Tisch zaubern.
Es folgen Rezepte aus diversen Kategorien. Abgedeckt wird hier der Mittagstisch/das Abendbrot, die Zwischenmahlzeit und der Nachtisch. Wer Rezepte fürs Frühstück sucht, wird hier nicht fündig. Es gibt jedoch Rezepte für Sandwiches und Gallettes, die man - bei Bedarf - gewiss auch auf den morgendlichen Speiseplan setzen könnte.
Sehr gefallen hat mir, dass schnell zuzubereitende Rezepte und vegetarische Speisen auf den ersten Blick erkennbar sind. Ein kleines Symbol zeigt, in welche Kategorie das Gericht eingeordnet werden kann.
Sind Gerichte zum Aufwärmen geeignet oder kann man sie sehr gut in einer Lunchbox mit zur Arbeit/zur Schule nehmen, erkennt man das ebenfalls an einem kleinen Zeichen rechts unterhalb des Rezeptes.
Unter einigen Rezepten führt die Autorin kleine Tipps an. Wie z.B. „reiche einen Klecks Joghurt dazu oder/und dekoriere noch mit einigen Kräutern“. Ich kann empfehlen, diese Tipps nicht zu überlesen. Diese kleinen Highlights verleihen dem Gericht oft noch das gewisse Extra.
Die jeweiligen Rezepte sind für zwei bis vier Personen ausgelegt. Wir haben die Gerichte zu zweit verköstigt. Daher habe ich die Zutaten teilweise halbiert. Die Mengenangabe hat für uns beide gut ausgereicht. Teilweise konnten wir sogar nochmal einen Nachschlag nehmen.
Ausprobiert habe ich (bislang) folgende Gerichte:
Das Huevos Rancheros
Den Pfirsich – Crumble
Den Süßkartoffelauflauf mit Hackfleisch
Die Blumenkohl-Curry-Suppe
Den Himbeer-Pistazien-Clafoutis
Die Erbsen-Rigatoni mit Blumenkohlsauce
Wie hat's denn nun geschmeckt?
Das Huevos Rancheros kann man sich wie ein vegetarisches Chili vorstellen. Es kommt mit wenig Zutaten aus. Es besteht zum größten Teil aus pürierten Tomaten und schwarzen Bohnen. Highlight und eine gute Alternative zum Fleisch sind die gestockten Eier und die Avocados. Das Chili war portionsmäßig großzügig ausgelegt. Man sollte darauf achten, dass auch jeder Mitesser ein Ei auf seinem Teller abbekommt. Denn das Ei war wirklich ein zusätzliches Geschmackshighlight. Für uns als Nichtvegetarier war dieses Chili sehr schmackhaft. Unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Wir würden dieses Chili sehr gerne wieder essen. Eine Verwendung als schnelles Partygericht oder für eine größere Gruppe wär hier durchaus denkbar, wenn man die Menge der Ingredenzien erhöht.
Bei dem Pfirsich-Crumble haben wir uns entschieden die Mengenangabe für vier Personen nicht zu halbieren. Wir mögen Süßspeisen und haben uns gedacht, dass wir es notfalls auch am nächsten Morgen noch weiteressen könnten. Das Crumble besteht unter anderem aus Dinkelmehl, was wesentlich gesünder ist, als das herkömmliche Weizenmehl. Wie der Name schon sagt, kommen auch Pfirsiche mit in das Gericht. Da wir den Crumble außerhalb der Pfirsichzeit zubereitet haben, haben wir uns für Dosenfrüchte entschieden. Natürlich sind diese noch einmal extragesüßt und nicht so gesund wie frische Zutaten.
Der Crumble hat uns sehr gut geschmeckt. Er war nicht zu süß. Beim Essen haben wir festgestellt, dass die Krümel minimal in der Flüssigkeit aufgeweicht sind. Wir haben die Portionen, weil wir eine Mahlzeit dafür haben ausfallen lassen, gerade so geschafft. Ob der Crumble am nächsten Tag jedoch noch so schön krümelig gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Da wir dieses Experiment nicht gemacht haben, möchte ich mich hierbei aber nicht genau festlegen. Warm und frisch ist dieser Nachtisch auf jeden Fall ein Genuss.
Beim Süßkartoffelauflauf mit Hackfleisch haben wir uns wieder an die Mengenangabe gehalten. Hier hat jeder einen Teller bekommen. Diese Menge hätte eigentlich ausgereicht, wenn der Auflauf nicht so verdammt gut geschmeckt hätte. Dieses Rezept hat alle Erwartungen übertroffen.
Wir waren begeistert von der Kombination aus süßen Kartoffeln, herzhaftem Hack und würzigem Schafskäse. Dieser Auflauf ist ein Gedicht. Wir haben vor, ihn noch ganz oft nachzukochen.
Die Blumenkohl-Curry-Suppe hat ihre besondere Würze durch die Beigabe des Ziegenkäses erhalten. Auch hier empfehle ich den Extratipp der Autorin zu beachten und als Topping Granatapfelkerne über die Suppe zu streuen. Die Kerne haben der Suppe nochmal einen Extrafrischekick gegeben. Das Grundrezept ist für zwei Portionen ausgelegt. Auch hier konnten wir uns nach dem Verzehr der ersten Schüssel noch einmal nachnehmen.
Den Himbeer-Pistazien-Clafoutis haben wir zu dritt verköstigt. Da wir im Supermarkt keine Himbeeren gefunden haben, mussten Blaubeeren als Substitut herhalten. Auch haben wir eine etwas schmalere Auflaufform anstatt der Tarteletteform verwendet. Ein Fehler, wie sich herausgestellt hat. Dadurch wurde die Backzeit um einiges verlängert. Das Urteil zum Clafoutis erreichte eine gewisse Bandbreite. Eine Testerin war begeistert, eine empfand den geleeartigen Geschmack des puddingartigen Gerichts gewöhnungsbedürftig, der letzte Tester mochte das Clafoutis nicht. Einig waren wir uns, dass Blaubeeren sehr gut zum Clafoutis (wenn man ihn denn mag) passten.
Die Zubereitung der Erbsen-Rigatoni mit Blumenkohlsauce gestaltete sich im Vergleich zu den anderen Gerichten am aufwendigsten. Hierfür musste nämlich der Blumenkohl mit einer Reibe fein geraspelt werden. Da ich mir ein wenig mehr Flüssigkeit in der Soße erhofft hatte, habe ich einfach ein bisschen mehr Wasser/Sahne hinzugefügt als angegeben. Auch habe ich andere Nudeln als vorgeschlagen verwendet. Das Gericht hat köstlich frisch und wohltuend geschmeckt.
Die Erbsen und der Blumenkohl sind der geschmackliche Kristallisationspunkt des ganzen.
Petersilie und Parmesan haben für die letzte Würze gesorgt. Die Mühewaltung an der Reibe würde ich jederzeit wieder in Kauf nehmen, um die Erbsen-Rigatoni mit Blumenkohlsauce noch einmal genießen zu können.
Fazit:
Katerina Dimitriadis verspricht in ihrem Kochbuch „Käts Last Minute Küche“ schnelle und einfach zuzubereitende Gerichte. Verheißungsvoll; allerdings wird dieses Versprechen eingelöst.
Die angegebenen Mengen reichen meiner Ansicht nach für die ausgewiesene Personenzahl aus. Alle von uns angekochten Gerichte konnten uns, bis auf eine Ausnahme, geschmacklich voll von sich überzeugen. Ein Rezept hat unsere hohen Erwartungen sogar noch übertroffen. Alles in allem waren wir sehr begeistert von Katerina Dimitriadis Gerichten.
„Käts Last Minute Küche“ kann ich allen Köchinnen und Köchen empfehlen, die sich auch nach einem anstrengenden Tag gerne noch gesund ernähren wollen und nach Rezepten suchen, die sich in den Alltag integrieren lassen.
Für mich gehört dieses Kochbuch direkt ins Küchenregal. Ich werde noch oft danach greifen und Rezepte daraus nachkochen. „Käts Last Minute Küche“ ist mir eine volle Fünf-Sterne-Bewertung wert.