Carlas familiäre Vergangenheit liegt zum größten Teil im Dunklen. Zwar lebt ihre Mutter noch, doch diese weigert sich vehement Carla etwas über ihre Herkunft zu erzählen. Carla hat sich mittlerweile damit arrangiert, obwohl sie es ihrer Mutter im Grunde übel nimmt, doch sie hat bereits eine eigene Tochter, die sie über alles liebt.
Der Vater des Kindes, Carlas Mann hat sich wegen betrügerischer Machenschaften ins Ausland abgesetzt und Carla muss nun alles ausbaden. Finanziell bewegen sich Carla und ihre Mutter am Rande der Existenz und nun soll Carla auch noch aus der ehelichen Villa ausziehen und ihr Reitpferd verkaufen.
Als Ihre Mutter mit Verdacht auf einen Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht wird, findet Carla in den Unterlagen ihrer Mutter einen geheimnisvollen Brief. Darin wurde ihre Mutter als Alleinerbin eines Gutshofes in der Eifel eingesetzt. Carla glaubt dass das geerbte Haus die Lösung ihrer Probleme verspricht und so macht sie sich trotz des rätselhaften abweisenden Verhaltens ihrer Mutter auf den Weg in die Eifel, um sich das Haus dort näher anzusehen.
Doch das Haus birgt einige grausige Geheimnisse, die sich Carla Stück für Stück offenbaren, als sie mit ihren eigenen Nachforschungen beginnt…
Ich schreibe zu gerne ausführlichere Zusammenfassungen, doch in diesem Fall ist weniger definitiv mehr, um nicht zuviel von der Spannung zu nehmen. Die Autorin hat mit „Sturmnächte“ eine sehr spannende und undurchsichtige Geschichte geschaffen, die sich zwar zunächst ein wenig schleppend für meinen Geschmack anließ, sich dann aber Seite für Seite immer mehr steigerte, bis ich völlig in der Story gefangen war und den Roman nicht mehr zur Seite legen konnte.
Man sollte jedoch weder einen Krimi noch einen Liebesroman erwarten, wenn man diesen Roman zur Hand nimmt. Ich würde ihn eher in die Richtung Mystery-Thriller einordnen. Die Autorin schafft eine sehr gruselige Atmosphäre in dem Haus, das Carlas Mutter erbt- paranormale Elemente sind dabei nicht ausgeschlossen, doch es bleibt eigentlich bis zum Schluss unbeantwortet, ob wirklich ein Geist in dem Haus umgeht.
Für Fans von Schauerromanen und Mystery- Leküre ist dieser Roman jedoch ein echter Leckerbissen. Die Geschichte, also Carlas Herkunft die im Dunklen liegt, die Geschichte des geerbten Hauses, das rätselhafte Verhalten der Mutter- all das steht im Fokus des Geschehens und die Umsetzung des Ganzen zeichnet die Story auch aus und macht sie so spannend.
Dafür bleiben die Romanfiguren ein wenig blass und ich persönlich fand nicht so sehr den Zugang zu ihnen, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber dieser Kritikpunkt ist bei „Sturmnächte“ eher nebensächlich, da er in erster Linie den Leser zum Gruseln und Rätseln animieren soll und das gelingt dem Roman sehr gut.