Vegetarisch kochen

Das Buch beginnt mit der Übersicht, welche in die Einführung, die vier Jahreszeiten und den Anhang gegliedert ist. In der Einführung wird unter anderem darüber informiert, auf was Vegetarier achten sollten, über die Säulen der vegetarischen Ernährung gesprochen und anhand von Listen eine Übersicht zu den Saisonzeiten der Obst- und Gemüsesorten und Informationen zu Nährwerten, Zutaten und Maßeinheiten gegeben. Die meisten Rezepte, nämlich ganze 29 Stück sind in der Jahreszeit Sommer angesiedelt. (29 Rezepte), dafür gibt es für die Jahreszeit Herbst "nur" 23 Rezepte. Auf den Rezeptseiten findet man Steckbriefe zu regionalen Gemüsesorten, Kräutern und Hülsenfrüchten und auch zusammengestellte Menüs. Der Anhang rundet das Buch ab und enthält neben einem Rezeptregister auch Informationen zu Mitwirkenden und Adressen.

Mein Lob gilt hiermit besonders auch an die Autorin Kathi Dittrich und den Fotografen Christian Hacker, aber auch an die Food-Stylistin Wibke Westerfeld und an die Gestaltung. Das Buch ist mit viel Mühe und Liebe gestaltet worden und das merkt man als Leser auf jeder Seite. Die Rezepte sind nicht nur gut geschrieben, sondern auch die Schriftarten und das Design wurden sehr gut gewählt und aufeinander abgestimmt. Die Fotos fand ich auf Anhieb gut, vorallem das Bild auf Seite 70 mit dem Rezept für die Maisgriessnocken auf Paprika-Tomatenragout sowie das Rezeptfoto des süßen Ofenschlupfer mit Kirschen haben mich nicht nur begeistert, sondern mir auch direkt Lust aufs Backen und natürlich auf den anschließenden Verzehr gemacht. Letzteres habe ich am vergangenen Wochenende nachgebacken und fand es sehr lecker.

Das erste Gericht, was ich aus dem Kochbuch ausprobiert habe waren die süßen Ofenschlupfer mit Kirschen.

Aus meiner Sicht lohnt sich das Kochbuch für jeden begeisterten Hobby-Koch, von Anfänger bis hin zum Fortgeschrittenen "Küchenchef", der seinen Horizont um einige leckere vegetarische und gar vegane Rezepte erweitern möchte. Es vermittelt durch die interessanten und vielseitigen Rezepte, sowie den zahlreichen zusätzlichen Informationen zu einzelnen Zutaten den Spaß und das nötige Wissen zum Nachkochen. Außerdem nimmt das Buch zu regional, spezifischen Gemüse- und Obstsorten Bezug. Dabei wird allerdings nie aus den Augen verloren, dass die Zutaten auch in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich sind. Bezogen auf das von mir nachgebackene Gericht kann ich sagen, dass es sehr einfach und nicht allzu aufwendig, aber dennoch richtig lecker war.

Ein Kochbuch mit vegetarischen Gerichten ist nichts Neues am Büchermarkt, so dass man sich schon einiges einfallen lassen muss, um „anders“ oder „besonders“ zu sein. Die Verbraucherzentrale hat sich hier für Ökopapier, saisonale Gerichte und „echte“ Bilder entschieden. Das Ökopapier riecht man leider, wenn man das Buch von seiner Folie befreit. Es riecht streng und leider dadurch auch etwas unangenehm.

Die Bilder sehen tatsächlich recht schlicht und einfach aus. Die Farben wirken leicht blass und die Gerichte auf den Bildern sind schnörkellos und ohne viel Dekoration. Das fand ich wiederum recht gut. Schade ist, dass es nicht so viele Bilder gibt, die die Rezepte unterstützen.

Der Aufbau des Buches ist logisch und nach der jeweiligen Saison gegliedert. Von den ersten Frühlingsgerichten geht’s zu dem reichlichen Sommerteil bis zum üppigen Herbstangebot über. Der Winteranteil fällt hier etwas kleiner aus, aber trotzdem waren einige leckerer Gerichte dabei. Zwischen den einzelnen Teilen werden immer wieder Besonderheiten von Gemüsearten z.B. Tomaten, Kartoffeln usw. hervorgehoben.

Nur leider sind es für erfahrenere Hobbyköche keine wirklichen neuen Erkenntnisse. Auch sind die Zwischenteile recht kurz und nur überblicksartig gestaltet. Ich hätte es gut gefunden, wenn man mehr auf die Exoten der regionalen Küche bzw. auch auf eher unbekanntere Gemüsearten und Salate z.B. Butterkürbis, Petersilienwurzel, Pastinaken, Süßkartoffel. eingegangen wäre. Hier wären die Zusammensetzung, die Zubereitung und die auch die Lagerung interessant gewesen. Den Anteil von Desserts fand ich viel zu klein. Auch Vegetarier und Veganer können viele tolle und leckere Desserts bzw. Kuchen essen und nicht nur die vorgestellten und wenig spannenden Rezepte. Die Rezepte allgemein waren verständlich und gut strukturiert dargestellt. Ein paar wenige Anleitungen gibt es zu jedem Rezept und schon kann es losgehen. Aus meiner Sicht sind die Gerichte einfach und leicht nach zu kochen. Viele neue oder überraschende Gerichte waren jedoch leider nicht dabei.

Für unerfahrene Hobbyköche oder „Neuvegetarier“ ist das Buch gut geeignet. Durch die Aufteilung nach den Jahreszeiten bekommt man leicht einen Überblick über die saisonalen Produkte und die einfachen Beschreibungen sorgen für eine zusätzliche Motivation. Für erfahrene Hobbyköche oder gestandene Vegetarier ist nicht so viel Neues dabei und daher aus meiner Sicht nicht ganz so spannend.