Cover-Bild Die Seebadvilla
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.03.2020
  • ISBN: 9783959673921
Kathleen Freitag

Die Seebadvilla

Drei Frauen. Drei Generationen. Ein Schicksal.

Ahlbeck, 1952: Gemeinsam mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth führt Grete eine kleine Pension auf Usedom. Das Leben in der DDR ist nicht einfach für die drei Frauen. Dass sie ein eigenes Unternehmen führen, ist der Regierung ein Dorn im Auge.

München, 1992: Zwischen den Sachen ihrer Mutter Henni findet Caroline einen Brief, in dem es um die Rückeignung einer Villa auf Usedom geht. Noch nie hat Caroline von dem Anwesen gehört. Sie stellt ihre Mutter zur Rede, doch Henni will nicht über damals sprechen, und so beschließt Caroline, auf eigene Faust an die Ostsee zu fahren ...

- Ein Familienroman, der uns mitnimmt in einen Teil deutsch-deutscher Geschichte

- Ein Roman, der zeigt, wie wichtig es manchmal ist, Geheimnisse zu lüften, um die Wunden der Vergangenheit heilen zu lassen

»Eine gefühlvolle, echte und mitreißende Familiengeschichte.«
(Usedom Magazin, 25.11.2020)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2021

Zeit des Vergessens oder der Weg nachhause

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Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch und die Geschichte über eine kämpferische Familie kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Grete führt auch ohne ihren, im Krieg verschollenen Ehemann Gustav, die Pension ...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch und die Geschichte über eine kämpferische Familie kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Grete führt auch ohne ihren, im Krieg verschollenen Ehemann Gustav, die Pension Ostseeperle in Ahlbeck. Sie hat Unterstützung von ihren Töchtern Henni und Lisbeth. Zwei gesxhwistwr, die aehr unterschiedlich sind, eine sanft, die andere rebellisch. Doch sie wissen auch, was sie aneinander haben ind schätzen sich.
Das Buch wird aus Sicht der drei Protagonistinnen 1952/1953 erzählt, man erfährt als Leserin immer ein Stück mehr. Die Kapitel wechseln sich ab und sind spannend gehalten. Caroline, die Tochter von Henni, weiß darüber kaum etwas, da ihre Mutter kaum darüber gesprochen hat, Stück für Stück nähert sich Carolin, wie ich als Leserin dem gesamten Geschehen. Caroline rundet die drei Generationen ab.

Da ich selbst 9 Jahre in der DDR aufgewachsen bin, beschäftige ich mich mit diesem Land, mit dieser Gesellschaftsform. Und durch das Buch habe ich noch viel hinzu gelernt, was mir in der Art der Brutalität nicht bekannt gewesen ist. Sehr gut recherchiert.

Die Autorin liebt Wörter und spielt mit ihnen, was mir sehr gut gefallen hat. Folgende Passagen sind mir aus dem Buch in Erinnerung geblieben
Seite 20 "Welcher Geist deiner Vergangenheit jagt dir so eine Angst ein?" und Seite 152 "Nicht wirklich. Mein Vater sagte immer, wir wären wie der Wind und die Wellen. Wir können manchmal nicht miteinander, aber nie ohneeinander sein."
Seite 172 "Es machte Caroline traurig zu wissen, dass ihre Oma den Bahnsteig jedes Mal allein wieder verlassen hatte und der Funke Hoffnung stets ein wenig dunkler geworden war."

Ein wirklich beeindruckendes Buch und mit Kathleen Freitag habe ich eine neue Autorin für mich gefunden. Vielen Dank an Kathleen Freitag für diese angenehmen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Es war einmal die DDR

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Meine Familie kommt aus dem Osten und bis heute verfolgen Sie Ihre Erinnerungen an ein fuchtbares DDR Regime. Alle sind vor der Wende geflüchtet und haben mit Null angefangen. Dieses Buch haben alle Familienmitglieder ...

Meine Familie kommt aus dem Osten und bis heute verfolgen Sie Ihre Erinnerungen an ein fuchtbares DDR Regime. Alle sind vor der Wende geflüchtet und haben mit Null angefangen. Dieses Buch haben alle Familienmitglieder sofort gelesen und waren sich sofort einig, dass es sich hier um eine Geschichte aus ihrer alten Heimat handelt. Das Regime war alles andere als einfach und auch die im Buch beschriebene Familie hat ihr Leben lang daran zu knabbern. Herrlich emotional und sehr motivierend, was in einem Familienverbung mir gut gehüteten Geheimnissen, alles möglich ist.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Suche nach Ruhe in Zeiten der Unruhe

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Das Leben hätte so schön sein können: Es ist 1952. In der Nachkriegszeit lebt Grete, zusammen mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth, in Ahlbeck und führen eine kleine Pension auf Usedom. Die Villa, die ...

Das Leben hätte so schön sein können: Es ist 1952. In der Nachkriegszeit lebt Grete, zusammen mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth, in Ahlbeck und führen eine kleine Pension auf Usedom. Die Villa, die sie verwalten, wurde damals von Gretes Gustav gewonnen. Gemeinsam haben sie dieses Schmuckstück hart aufgebaut. Doch Gustav ist bis heute verschollen, nachdem er in Kriegsgefangenschaft geriet. Seitdem wartet Grete jeden Tag auf ihn am Bahnsteg. Henni und Lisbeth führen auf Usedom eine unbeschwerte Jugendzeit. Bis die sozialistische Bewegung alles verändert… 1992, nach dem Mauerfall, macht sich Caroline, Hennis Tochter, auf die Spuren der Vergangenheit und deckt ihr Familiengeheimnis Stück für Stück auf.

Die Seebadvilla ist eine tiefgehende Familiengeschichte, die das politische Zeitbild sehr detailliert widergibt. Der Aufschwung in der Nachkriegszeit, gedämpft durch die Zunahme des Sozialismus, das Nachdenken über die Flucht in den Westen, das Zerreissen von Familien und eigenen Besitz..all das thematisiert dieses Buch und lässt ein historisches Zeitbild entstehen. Gerade auch der Sprung in die Gegenwart bewirkt ein Gesamtbild der politischen Geschichte, als auch eine historische Betrachtung von Familienbildern. die aufzeigen, was diese Zeit mit ihnen gemacht hat.

Kathleen Freitag schafft ein sehr einfühlsames Bild einer Familie in Unruhezeiten. Ich habe ihren flüssigen Schreibstil sehr genossen, da ich dadurch sehr schnell in die Geschichte eintauchen konnte. Sehr bewegende und rührende Geschichte, die auch im wahren Leben so hätte stattfinden können. Danke für dieses tolle Zeitbild. 5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Wow, was für eine Geschichte

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INHALT:
Ahlbeck 1952: Grete führt mit ihren Töchtern Henni und Liesbeth eine kleine Pension auf Usedom. Für die drei Frauen ist es nicht einfach, sich mit den Umständen, die in der DDR herrschen, abzufinden ...

INHALT:
Ahlbeck 1952: Grete führt mit ihren Töchtern Henni und Liesbeth eine kleine Pension auf Usedom. Für die drei Frauen ist es nicht einfach, sich mit den Umständen, die in der DDR herrschen, abzufinden und sich unterzuordnen. Dass sie mit ihrer Pension ein eigenes Unternehmen führen, sieht die Regierung nicht gern und das bekommen sie auch deutlich zu spüren.
München 1992: Caroline findet einen Brief von einem Anwalt an ihre Mutter Henriette. Dort geht es um die Rückführung einer Villa auf Usedom. Caroline hat davon noch nie etwas gehört und ihre Mutter hüllt sich in Schweigen. So beschliesst die auf eigene Faust zu forschen.
MEINE MEINUNG:
Mit ihrem ersten Roman hier hat die Autorin sofort meine Neugier geweckt. Geschichten, die in der DDR spielen finde ich immer besonders interessant. Mit ihrem emotionalen und bildhaften Schreibstil konnte sie mich sofort gewinnen. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und besticht durch die schicksalhaften Ereignisse in dieser dunklen Zeit der DDR. Sie konnte mir diese Zeit sehr nahebringen und mich aufrüttleln. Das Schicksal der Familie steht für viele in dieser Zeit und macht mich immer noch sprachlos. Wir verfolgen den Weg und man erkennt, wieviel Kraft das Leben damals gekostet hat. Man erkennt die Hilflosigkeit und das Ausgeliefert sein und das, obwohl der Krieg schon einige Zeit vorbei ist und noch immer können die Menschen nicht frei leben. Die Autorin hat hier besonders die Stärke der Menschen hervorgehoben und zeigt auch, dass es manchmal nicht reicht. Und doch geben sie nicht auf und lassen sich nicht bevormunden. Sehr einfühlsam und emotional schildert sie den Weg der Familie bis ins Jahr 1992 und konnte mich mit dem Ende der Geschichte erschüttern und wachrütteln. Was für ein Schicksal. Mir ging das Buch sehr nahe.
FAZIT:
Emotional, authentisch und aufrüttelnd und sehr wichtig.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte

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Insel Usedom, Ahlbeck 1952: Grete führt mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth die kleine private Pension Ostseeperle. Jeden Mittag geht sie zum Bahnhof, wenn der Zug aus Berlin ankommt. Sie hofft auch nach ...

Insel Usedom, Ahlbeck 1952: Grete führt mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth die kleine private Pension Ostseeperle. Jeden Mittag geht sie zum Bahnhof, wenn der Zug aus Berlin ankommt. Sie hofft auch nach noch 8 Jahren, dass ihr Mann Gustav aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt.

40 Jahre später findet Caroline in den Papieren ihrer Mutter Henriette ein Foto und Unterlagen zur Rückübereignung eines Hauses auf Usedom. Darauf angesprochen zerreißt diese das Foto. Caroline hatte sie schon oft nach ihrer Vergangenheit gefragt, aber sie schweigt auch jetzt immer noch. „Welcher Geist deiner Vergangenheit jagt dir so eine Angst ein?“ (S. 20) Also beschließt Caroline, sich direkt in Ahlbeck auf die Suche mach der Vergangenheit ihrer Mutter zu machen.

Seit über 20 Jahren fahren wir fast jeden Sommer auf die Insel Usedom und haben schon oft in Ahlbeck gewohnt. Ich fand es toll, so viele Orte im Buch wiederzuerkennen und war erschüttert über das, was in den 50er Jahren passiert ist.

Grete, Hanni und Lisbeth arbeiten hart, um mit dem wenigen auszukommen, was es in der DDR zu kaufen gibt. Für vieles brauchen sie Marken, aber oft gibt es in den Läden nichts dafür. Grete ist froh, dass ein alter Freund ihres Mannes sie unter der Hand regelmäßig mit frischem Fisch versorgt und die Frau ihres Bruders West-Artikel wie Kaffee oder Rum zu ihnen schmuggelt. Aber sie müssen vorsichtig sein, dass das nicht entdeckt wird, sonst droht ihnen Gefängnis.
Henni und Lisbeth hatten keine unbeschwerte Kindheit. Erst war Krieg und danach mussten sie schnell erwachsen werden. Inzwischen ist Henni 20 und damit alt genug für eine eigene Familie, aber das interessiert sie noch nicht. Sie ist ein sehr introvertierter Mensch. Ihre knapp bemessene Freizeit verbringt sie an der Nahmaschine, sie ist geschickt und kreativ, wäre gern Schneiderin.
Lisbeth hätte lieber weiter die Schule besucht, musste aber mit 14 abgehen um ebenfalls mitzuhelfen. Sie ist mitten in der Pubertät, ein Trotzkopf, trifft sich oft mit ihren Freundinnen und flirtet mit Jungs.

„Die Seebadvilla“ lässt ein sehr dunkles Stück DDR-Geschichte lebendig werden. Das Land befindet sich im Umbruch, man will einen Staat nach dem Vorbild der Sowjetunion aufbauen und die wenigen noch privaten Firmen endlich verstaatlichen und Bauern und Fischer in Genossenschaften zwingen. Viele fliehen in den Westen oder wählen den Freitod.
Auch Grete und ihre Ostseeperle sind den staatlichen Organen einen Dorn im Auge. Immer wieder wird sie drangsaliert und bedrängt, die Pension als FDGB-Ferienunterkunft zur Verfügung zu stellen, sich quasi freiwillig enteignen zu lassen, doch sie kämpft. „Meine Mutter würde nie gehen. Es ist, als wäre die Pension mit der Erinnerung an meinen Vater verschmolzen. Verlässt sie die Villa, würde sie damit auch ihre große Liebe aufgeben.“ (S. 222)

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten und auf zwei Zeitebenen erzählt. Stück für Stück kommt man den damaligen Ereignissen auf die Spur. Ich habe bis zuletzt mit Grete und ihren Töchtern mitgefiebert und ihre Angst um ihre Existenz gespürt. Kathleen Freitag schreibt spannend und lebendig, die historischen Hintergründe sind sehr gut recherchiert. Ich hoffe, bald wieder ein Buch von ihr zu lesen.

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