Rezension "Super, und dir?"
Das Buch „Super, und dir?“ der Autorin und Journalistin Kathrin Weßling dürften wohl die wenigsten kennen, dennoch möchte ich sagen, dass es für mich schon mein persönliches Jahreshighlight ist und dabei ...
Das Buch „Super, und dir?“ der Autorin und Journalistin Kathrin Weßling dürften wohl die wenigsten kennen, dennoch möchte ich sagen, dass es für mich schon mein persönliches Jahreshighlight ist und dabei ist dieses gerade mal zur Hälfte rum.
Wir begleiten in dem Buch die 31 jährige Marlene Beckmann die eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben sein sollte. Sie hat einen tollen Mann an ihrer Seite und auch im Job läuft es augenscheinlich super für sie. Denn hinter der ach so tollen Fassade, die sie jeden Tag
wahren muss, verbirgt sich ein Konstrukt aus Selbstzweifeln, Ängsten, Missverständnissen und Drogen. Genau diese negativen Dinge in Marlenes Leben machen es eben doch nicht so super und toll wie es alle von ihr erwarten und wie sie es selbst erwartet.
Ich hätte das Buch auch niemals auf meinem Radar gehabt wenn da nicht das Video „Drei Bücher in sieben Tagen“ von DeChangeman gewesen
wäre. Er versuchte in dem Video, wie der Titel schon sagt, drei Bücher in einer Woche zu lesen und „Super, und dir?“ war eines davon. Mich sprach der Inhalt direkt an, da ich mich in der Beschreibung von ihm direkt wiedergefunden und öfter gedacht habe: Ja, das könntest du sein. Und so war es letztendlich auch(bis auf die Drogen).
Wie bereits erwähnt fand ich mich in einigen Stellen des Buches wieder und war auch teils erschrocken, dass es auch noch anderen so geht wie einem selbst gerade. Eben auch was die ganze berufliche Situation angeht, der ständig ansteigende Leistungsdruck in der Gesellschaft um immer auf höchstem Niveau zu performen, auch wenn man selbst nicht mehr mag und viel zu oft ans aufgeben denkt. Marlene geht es vermutlich wie ganz vielen unter uns, dass wir ständig versuchen wollen es allen recht machen zu wollen, auch wenn wir selbst daran verzweifeln und zu zerbrechen drohen.
Genau aus diesen Gründen war es für mich mein Highlight welches ich jedem empfehlen möchte, weil man sich gefühlt auf jeder Seite selbst wiederfindet und viel zu oft denkt, dass in einem auch ein kleines Stück Marlene Beckmann stecken könnte.
Erschienen ist das Buch 2018 bei dem Ullstein Imprint „fünf“ und ist mit 256 Seiten recht kurzweilig, aber auch so vielsagend und trifft einen genau da wo es wehtut. Das ist auch gut so.
Da mich dieses Buch so begeistert hat bin ich auch schon ganz gespannt auf diesen November, denn da kommt der neue Titel von Kathrin raus. „Nix passiert“ wird das gute Stück heißen. Ob es dann auch wieder so offen und direkt wird bleibt abzuwarten, ich für meinen Teil kann es auf jeden Fall kaum erwarten das Buch zu lesen.