Gelungener Einstieg für Sunday Night
Ich kannte Kathy Reichs bisher nur von „Bones“ und da gefiel mir ihr Stil sehr gut, weshalb ich mich sehr über das Rezensionsexemplar von „Blutschatten“ gefreut habe. Der Random House Audio Verlag hat ...
Ich kannte Kathy Reichs bisher nur von „Bones“ und da gefiel mir ihr Stil sehr gut, weshalb ich mich sehr über das Rezensionsexemplar von „Blutschatten“ gefreut habe. Der Random House Audio Verlag hat mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt und mir damit ein paar sehr aufregende Stunden bei der Autofahrt beschert. Die Sprecherin ist Britta Steffenhagen, die auch das letzte Hörbuch gesprochen hat, welches ich rezensiert habe. Diesmal klingt sie anders, sodass ich Mare Barrow und Sunday Night nicht durcheinandergebracht hat. Das finde ich bemerkenswert.
Aber erstmal zum Inhalt:
„Blutschatten“ ist der erste Fall von Sunday Night. Sie war Polizistin, lebt nun sehr zurückgezogen. Kein Handy, kein Internet, aber ein Eichhörnchen, was sie immer wieder besuchen kommt. Sunday hatte eine schwere Kindheit, wurde dann von Boo aufgezogen und auch dieser beauftragt sie mit einem neuen Fall oder eher, er schickt sie zu der alten Dame, die um ihre Hilfe bittet. Sunday ist anfänglich nicht gerade angetan, doch etwas an diesem Fall bringt sie dazu, dass sie zusagt und es übernimmt. Sie soll die Enkelin der alten Dame suchen. Oder eher sich an den Attentätern rächen, die ihre Tochter und ihren Enkel umgebracht haben und die vielleicht auch ihre Enkelin entführt haben. So begibt sich Sunday auf eine Reise durch verschiedene Städte in Amerika und wir begleiten sie mit. Sie ist schlagfertig und hat einen sehr angenehmen Sarkasmus auf ihren Lippen, der mir gut gefallen hat. Sie trifft immer wieder auf die Polizei und die ist nicht sonderlich von ihren Bemühungen begeistert, denn das hieße ja, dass sie ihre Arbeit nicht gut gemacht haben und Sunday ist so ein Mensch, der macht halt auf seinem Weg doch immer mal wieder ein bisschen Ärger. Außerdem bekommt sie eine Belohnung pro Attentäter, den sie ausliefert oder zur Verantwortung zieht. Nachdem das die Polizisten wissen, ist doch Sunday eigentlich eher ein Killer, als nur eine Detektivin, oder? Tja und so landen wir immer wieder in Turbulenzen und erleben Ungereimtheiten, die es zu beseitigen gibt.
Mir gefällt der Stil von Kathy Reichs sehr gut, wie sie den Charakter Sunday Night geformt hat. Sie hat ihre Ecken und Kanten und gerade das macht sie doch zu einem sympathischen Persönchen. Durch den Fall erfährt man immer mehr über ihre Vorgeschichte und ihre Macken, man lernt sie kennen. Weiß, dass sie wohl eine gute Polizistin war und Ahnung davon hat, was sie da tut. Sie ist wirklich eine ausgeformte Person, was sie einem ein bisschen ans Herz wachsen lässt. Auch der Fall, den wir begleiten ist sehr interessant geschildert. Teilweise ist er sehr verworren, aber das ist ja auch gut so, denn sonst wüsste man ja gleich, wer der Mörder ist, was passiert und wo die Reise hingeht. Nebencharaktere werden gut eingebunden, finden ihre Berechtigung und sind nicht einfach nur dazu da, damit die Handlung vorwärtsgeht. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Fall der guten Sunday.
Da ich es als Hörbuch gehört habe, muss ich am Ende nochmal auf die Sprecherin zurückkommen. Ach, ich glaube ich habe meine liebste Hörbuchsprecherin gefunden. Bei „Die rote Königin“ hat sie mir schon super gefallen und auch hier fand ich Britta Steffenhagen echt super. Wie schon gesagt, ich konnte voll zwischen Mare Barrow, aus dem letzten Hörbuch und Sunday Night unterscheiden, obwohl ich sie sofort hintereinander gehört habe. Sunday klingt wie eine erwachsene Frau, Mare war wirklich noch jünger, wirkte von der Stimme her viel kämpferischer. Frau Steffenhagen hat sich den Rollen angepasst, legte Emotionen rein und das fand ich klasse. Ich freue mich schon auf weitere Hörbücher mit ihr!