Lilous Welt
Lilou hat Synästhesie, d.h. sie nimmt vieles zugleich wahr und vermischt diese Sinneseindrücke. Außerdem lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Berlin in bescheidenen Verhältnissen. Das Café der ...
Lilou hat Synästhesie, d.h. sie nimmt vieles zugleich wahr und vermischt diese Sinneseindrücke. Außerdem lebt sie mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Berlin in bescheidenen Verhältnissen. Das Café der Mutter ist aber ein fröhlicher Ort, der Rückhalt bietet. Der Schulalltag ist nicht ganz so einfach, aber sie möchte sich über ihr Mischmaschi, wie sie ihre Wahrnehmung nennt, niemanden einweihen. Sie hat Angst vor Mobbing.
Als eines Tages der Großvater verunglückt und zur Pflege bei ihnen einquartiert wird, ändert sich etwas im Leben. Lilo hat den Mann noch nie gesehen, die Familie war zerstritten. In den nächsten Wochen geschieht viel, Lilou wird mutiger, nähert sich dem Großvater aber auch Klassenkameraden an. Die neuen Beziehungen stärken sie und verändern einiges im Leben.
Wir begleiten hier die kleine Lilou für eine Zeit, das Buch endet mit einem schönen Moment, aber auch offenen Strängen. Das ist sehr passend für die Geschichte und die Entwicklung, die die Figuren durchleben. Nicht alles ist schön, aber Glück ist manchmal auch, was man draus macht.
Die Sprache ist bildhaft, kinderecht und eignet sich zum Selbstlesen bzw. zum gemeinsamen Lesen. Aufgelockert wird der Text durch gelegentliche Illustrationen von Lilou. Gerne malt sie sich ihre Wunsch- bzw Traumwelten auf, diese sind hier zu sehen. Die einzelnen Figuren aber auch Situationen sind toll beschrieben, im Kopf entstehen beim Lesen viele Bilder.
Eine wunderschöne Geschichte über Normalität und Anderssein, Freundschaft und Familienbeziehungen. Empfehlenswert