Cover-Bild Was das Herz nie vergisst
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783764505707
Kelly Rimmer

Was das Herz nie vergisst

Roman
Astrid Finke (Übersetzer)

»Meine liebste Tochter, ich hatte all die Jahre ein Geheimnis vor dir. Du bist adoptiert …«

Als Sabina und ihr Mann Ted erfahren, dass sie ein Kind erwarten, empfinden sie nichts als Glück. Doch als Sabina ihren Eltern freudestrahlend davon erzählt, reagiert ihre Mutter sehr seltsam und zurückhaltend. Sabina ist wie vor den Kopf gestoßen, doch bald wird ihr klar, dass es eine Sache gibt, die ihre Eltern bisher verschwiegen haben: Sie ist adoptiert. Sabinas heile Welt bricht von einem Moment auf den anderen über ihr zusammen. Wie kann eine Mutter ihre eigene Tochter weggeben? Sie macht sich auf, ihre leibliche Mutter zu suchen, doch was sie entdeckt, erschüttert nicht nur ihr eigenes Leben …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2018

Eine zu Herzen gehende Geschichte über die Kraft der Liebe

0

"Meine liebste Tochter, ich hatte all die Jahre ein Geheimnis vor dir. Du bist adoptiert ..."

Dies ist eine relativ tragische Geschichte über Sabina Piper, die ihren Eltern ihre Schwangerschaft mitteilt ...

"Meine liebste Tochter, ich hatte all die Jahre ein Geheimnis vor dir. Du bist adoptiert ..."

Dies ist eine relativ tragische Geschichte über Sabina Piper, die ihren Eltern ihre Schwangerschaft mitteilt und statt der erfreuten Reaktion eine unerwartete Entdeckung über ihre eigene Herkunft machen muss. Der Roman thematisiert die Zwangsadoptionen in Australien und zeigt die Hintergründe im Fall von Sabina.


Kelly Rimmer sorgt mit ihrer eingängigen, flüssigen Sprache und ihren gut gezeichneten Figuren für ein berührendes Leseerlebnis. Sie vermag es, mit ihrer unglaublich fesselnden Handlung einen Fall von Zwangsadoption aufzurollen, dem man einfach nur folgen kann. Zu gespannt ist man auf die Gründe, die Chancen des Wiederfindens zwischen leiblicher Mutter und Tochter und die Beziehungen zu den Adoptiveltern nach der Entdeckung dieser lange Jahre geheim gehaltenen wahren Herkunft. Was hat die Eltern zu dieser Lüge der eigenen Elternschaft bewegt? Der Roman zeigt die Gründe unjd Gefühle der Eltern, ihre Hoffnung und ihr Sehnen nach einem eigenen Kind auf bewegende Weise.

Spannung und Dramatik erhält der Roman durch mehrere Faktoren. Einmal ist es die Aufregung und Unsicherheit vor dem Wiedersehen nach der langen Zeit von 38 Jahren zwischen Mutter und Tochter, dem man als Leserin ebenfalls entgegenfiebert. Außerdem sorgen die sorgsam eingestreuten Rückblicke der beiden Mütter und die Briefe von Lilly an ihren James für weitere Informationen über den wahren Verlauf der Adoption.

Auch wenn die Thematik eine schwierige Lebensentscheidung beschreibt, bei der Kummer, Sehnsucht und vielleicht auch Wut über die Jahre bei Lilly gewütet haben, so genießt man doch ihr Treffen mit Sabina nach all den Jahren wie in einer großen Umarmung wohltuend und euphorisch mit. Ihr emotionales und liebenswertes Miteinander entschädigt für die verlorenen Jahre an Gemeinsamkeit und dieses Gefühl schwappt auch auf den Leser über. Diese Familie ist über die Maßen sympathisch und man ist von ihnen sofort eingenommen.

Durch die neue, recht innige Beziehung zu ihrer leiblichen Mutter reift Sabina , entdeckt eine innere Stärke und auch durch die Unterstützung und Liebe ihres Mannes entwickelt sie die Kraft, zu beiden Müttern zu stehen und das Vergangene zwar zu hinterfragen, aber doch nicht als persönlichen Vorwurf zu benutzen.

Dieser Roman behandelt ein tragisches Thema auf so unvergleichlich mitfühlende Weise, wie es selten der Fall ist. Er sorgt für bewegende Lesezeit voller Emotionen und auch für Verständnis für die Figuren, denn am Ende siegt die Liebe.


Veröffentlicht am 06.10.2018

Eine berührende Geschichte

0

Auf das Buch bin ich in erster Linie aufgrund des wunderschönen Covers aufmerksam geworden, das aber rückblickend auf mich ein bisschen zu bunt und fröhlich wirkt und meiner Meinung nach deshalb nicht ...

Auf das Buch bin ich in erster Linie aufgrund des wunderschönen Covers aufmerksam geworden, das aber rückblickend auf mich ein bisschen zu bunt und fröhlich wirkt und meiner Meinung nach deshalb nicht ganz so passend für die bedrückende Geschichte ist, die sich dahinter verbirgt.

Worum es in dem Buch geht, wird bereits sehr treffend im Klappentext beschrieben, der gleichzeitig auch als Einstieg in die Geschichte dient. Und genau ab dem Zeitpunkt, als Sabina nach 38 Jahren erfährt, dass sie adoptiert ist, hat mich die Story richtig gepackt. Die Autorin schafft es sehr eindrücklich und bewegend zu schildern, welche Auswirkungen diese Enthüllung auf Sabina hat. Man erfährt nicht nur, was im Gefühlsleben der Protagonistin vor sich geht, sondern auch, welche Folgen das Ganze auf zwischenmenschlicher Ebene hat. Nachdem Sabina die Nachricht verdaut hat, muss sie sich damit auseinandersetzen, dass ihre Eltern sie ihr Leben lang angelogen haben. Und darin verbirgt sich verständlicherweise sehr viel Konfliktpotential, das seinen Höhepunkt erreicht, als Sabina den beiden erklärt, dass sie ihre biologischen Eltern suchen möchten. Das wiederum ist Auslöser dafür, dass Sabinas Mutter und Vater sich mit den Konsequenzen ihrer damaligen Entscheidung konfrontieren müssen, was alles andere als leicht für alle ist, denn das Thema "Zwangsadoptionen" schwebt wie ein Damoklesschwert über die gesamte Geschichte.
Was mir besonders gefallen hat ist die Art und Weise, wie die Autorin die Auswirkungen beschreibt, denn sie schafft es, das Thema mit der nötigen Sensibilität zu behandeln, ohne diese Enthüllung auf übertrieben dramatische Weise auszuschlachten. Die gesamte Geschichte wirkt dadurch sehr authentisch und glaubhaft - und das hat mir besonders gut gefallen.

Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Zum einen gibt es die Gegenwart, die sich mit Sabinas Umgang mit der Situation befasst und zum anderen gibt es die Zeitebene vor 38 Jahren, die aus der Sicht von Sabinas biologischer Mutter geschildert wird. Ich fand diese Vorgehensweise ganz wunderbar, denn nach und nach erfährt der Leser, wie es damals überhaupt zu der Adoption gekommen ist, bis die beiden Handlungsstränge schliesslich zusammengeführt und in der Gegenwart verschmelzt werden.

Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig und angenehm lesen und die Seiten sind sprichwörtlich dahingeflogen. Ich hatte aber ein bisschen den Eindruck, dass die Handlung sehr schnell vorangetrieben und alles ein bisschen zu sehr auf ein Happy End getrimmt wurde. Es war fast so, als hätten sich alle Beteiligten sehr schnell mit dieser neuen Situation abgefunden und sich darauf einstellen können. Ob das in der Realität auch alles so harmonisch verlaufen würde, wage ich zu bezweifeln.

Fazit:
Ein bewegendes Buch über eine schwangere Frau, die nach 38 Jahren erfährt, dass sie adoptiert wurde und sich nun den Folgen dieser Enthüllungen stellen muss, die viele Fragen zu ihrer eigenen Identität aufwirft. Die Autorin geht sehr sensibel mit dem Thema "Zwangsadoption" um und schafft es, das Thema authentisch umzusetzen, ohne dabei reisserisch zu sein. Der Handlungsbogen wirkt gut durchdacht und wird durch das Verschmelzen zweier Handlungsstränge schön abgerundet - wobei der Schlussteil in meinen Augen schon ein bisschen zu schön ist, um wahr zu sein. Aus diesem Grund gibt es von mir 4 Sterne für dieses berührende Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Herzzerreißend emotional

0

Als Sabina endlich schwanger wird, ist die Freude riesig. Doch als sie die freudige Botschaft mit ihren Eltern teilen will, ist die Reaktion nicht wie gedacht. Nicht nur, dass ihre Mutter sehr erschrocken ...

Als Sabina endlich schwanger wird, ist die Freude riesig. Doch als sie die freudige Botschaft mit ihren Eltern teilen will, ist die Reaktion nicht wie gedacht. Nicht nur, dass ihre Mutter sehr erschrocken und ängstlich reagiert, haben ihre Eltern auch noch ein Geheimnis und so erfährt Sabina mit 38 Jahren, dass sie adoptiert wurde. Kurzerhand macht sie sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter und kommt so einer erschütternden Wahrheit auf die Spur.

Auch für dieses Buch geht ein ganz liebes Dankeschön an den blanvalet Verlag, welcher mir dieses als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich durfte mit diesem Roman eine sehr tiefgründige und emotionale Geschichte lesen, die mich trotz kleiner Mängel sehr beeindrucken konnte.

Geschrieben wurde diese in zwei Zeitsträngen und aus drei verschiedenen Ich-Perspektiven, eine davon in Briefform. Diese drei verschiedenen Sichten fand ich hervorragend, da sie die Verbindung der drei wichtigsten Frauen in diesem Roman perfekt darstellt. Dabei ist der Schreibstil sehr angenehm und nicht zu ausführlich.

Dennoch hat sich gerade der Anfang der Handlung für mich doch sehr gezogen und auch zwischendrin gab es die eine oder andere Durststrecke. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich das jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, gar nicht mehr so schlimm finde, denn die Geschichte lebt doch eher von ihrem sehr sensiblen Thema und den vielen emotionalen Momenten. Ebenso mochte ich die Feinfühligkeit, mit der die Autorin diese Geschichte geschrieben hat. Man merkt, dass ihr dieses Thema sehr wichtig ist und sie hat mich damit wirklich sehr berührt. Letztendlich glaube ich, dass mich bisher kaum ein Buch mehr zum Weinen gebracht hat, wie dieses hier. Das Ende jedoch hätte ich mir ein bisschen ausführlicher gewünscht. Trotzdem fand ich es wunderschön.

Was die einzelnen Charakter angeht, so stehen auf jeden Fall die drei Frauen Sabina, Lilly und Megan im Vordergrund, wobei jede von ihnen eine einzigartige Persönlichkeit ist. Und obwohl ich Megan nicht so sehr mochte, wie die anderen beiden, so konnte ich eine jede der drei Frauen absolut verstehen. Ich fand einfach alle Charaktere in diesem Buch sehr gut und individuell geschrieben.

Ich muss sagen, dass ich diesen Roman wirklich toll fand, doch wer mit einer spannenden Geschichte rechnet, der wird sicherlich enttäuscht werden. Dafür besticht er, wie gesagt, mit einem traurigen Thema und viel Gefühl.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Gefühlsbetont, aber enttäuschend langweilig

0

Als die 38-jährige Sabina ihren Eltern erzählt, dass sie schwanger ist, erfährt sie von ihnen, dass sie selbst adoptiert ist. Ihre Eltern machen ein Geheimnis um die Adoption im September 1973, weshalb ...

Als die 38-jährige Sabina ihren Eltern erzählt, dass sie schwanger ist, erfährt sie von ihnen, dass sie selbst adoptiert ist. Ihre Eltern machen ein Geheimnis um die Adoption im September 1973, weshalb Sabina davon ausgehen muss, dass es sich um eine Zwangsadoption gehandelt haben muss. Ihre Mutter Megan hat dann doch ein Einsehen und nennt Sabina den Namen ihrer leiblichen Mutter: Liliana Wyzlecki. Lilly hat seit 19 Jahren darauf gewartet, dass sich ihre erste Tochter bei ihr meldet. Sie ist glücklich verheiratet mit Sabinas Vater und hat mit ihm zwei weitere Kinder bekommen. Sabina lernt ihre leiblichen Eltern kennen, erfährt ihre Wurzeln und gleichzeitig verändert sich ihre Sicht ihre bisherigen Eltern, von denen sie dachte, dass diese sie abgöttisch lieben.

"Was das Herz nie vergisst" ist ein emotionales Buch über drei Frauen, drei Mütter in unterschiedlichen Situationen: Megan, die sich so sehr ein Kind gewünscht hat, aber keines lebend zur Welt brachte, aber in einer Einrichtung für minderjährige Schwangere arbeitete; Liliana, die mit 16 Jahren weder heiraten noch ihr Baby behalten durfte und letztlich die schwangere Sabina, die so spät von ihrer eigenen Adoption erfährt.

Der Roman ist aus der Sicht von Sabina geschrieben, Liliana lernt man zunächst durch Briefe an ihren geliebten James kennen, als sie schwanger ist. Über Megans Situation erfährt man durch eine Rückblende in die Vergangenheit in das Jahr 1973.

Nachdem ich vom ersten in Deutschland von Kelly Rimmer erschienenen Roman "So blau wie das funkelnde Meer" so begeistert war, hat mich dieser Roman etwas enttäuscht, da mich die Schicksale der drei Frauen nicht so wie erhofft berühren konnten. Ich mochte weder Sabinas weinerliche, unnachgiebige Art, noch war mir Megans langes Schweigen verständlich. Das Thema Zwangsadoption blieb mir zu sehr an der Oberfläche. Viel mehr als die Briefe der noch sehr jungen und naiven Lilly an James hätte ich mir einen aktiven Rückblick in die Vergangenheit sowohl aus Megans als auch aus Lillys Sicht gewünscht.

Mir waren die Frauen zu sehr vom Schicksal gebeutelt und zu stereotyp als gut und böse dargestellt. Im Vergleich dazu blieben die Männer langweilig farblos, wobei auch in Bezug auf sie Megans Ehemann als der Schuldige abgekanzelt wurde, während Sabinas Ehemann übertrieben verständnisvoll mit Sabinas Stimmungen umzugehen wusste.

Ohne eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Zwangsadoptionen in den 1970er-Jahren als solche empfand ich den Roman, der sich auf die Darstellung der Enttäuschung Sabinas über ihre bisherigen Eltern und das Kennenlernen ihrer leiblichen Eltern beschränkte, zwar sehr feinfühlig dargestellt, aber enttäuschend langweilig.