Er wünscht sich nichts so sehr wie Frieden, doch dafür muss er töten
1968. Der Kalte Krieg ist auf seinem Höhepunkt. Auch im Nahen Osten spitzt sich die Lage zu, als der Mossad erfährt, dass Ägypten die Atombombe entwickelt - eine tödliche Bedrohung für Israel. Um selbst nukleare Waffen zu produzieren und damit das Gleichgewicht wiederherzustellen, fehlt dem Land jedoch das Wichtigste: Uran.
Nat Dickstein hat den Auftrag, mehrere Hundert Tonnen davon für Israel zu stehlen. Keine Kleinigkeit, nicht einmal für einen Top-Agenten wie ihn, denn niemand darf auch nur das Geringste davon erfahren. Und er wird gejagt: Vom russischen KGB. Vom ägyptischen Geheimdienst. Von den Palästinensern, die ihm einen Schritt voraus sind. Und einer seiner Verfolger hat Nats Geliebte Suza in seiner Gewalt ...
»Ken Follett versteht es meisterhaft, brillante Erzählkunst und fundierte Sachkenntnis zu kombinieren.« TIME MAGAZINE
Ein fantastischer Follet: Toller Spannungsbogen innerhalb historisch bedeutender Ereignisse, sodass der Leser / die Leserin hier auch einige historische Fakten mitnimmt und das auf sehr angenehme „leichte“ ...
Ein fantastischer Follet: Toller Spannungsbogen innerhalb historisch bedeutender Ereignisse, sodass der Leser / die Leserin hier auch einige historische Fakten mitnimmt und das auf sehr angenehme „leichte“ Art, da eingebaut in einem sehr angenehm zu lesenden belletrischischem Roman
In „Dreifach“ geht es um einen spektakulären Uran-Diebstahl. Die Geschichte spielt 1968. Israel möchte auch Atombomben haben. Das Know-how dazu ist vorhanden, nur fehlt es an Uran. Das soll Nat Dickstein, ...
In „Dreifach“ geht es um einen spektakulären Uran-Diebstahl. Die Geschichte spielt 1968. Israel möchte auch Atombomben haben. Das Know-how dazu ist vorhanden, nur fehlt es an Uran. Das soll Nat Dickstein, Agent des israelischen Geheimdienstes, beschaffen – genauer gesagt stehlen. Das soll so ablaufen, dass niemand dahinterkommt, woher die Israelis das Uran für ihre Bomben haben. Es geht hier um eine große Menge Uran. Ein schier unlösbares Unterfangen, wenn man bedenkt, dass Urantransporte international überwacht und protokolliert werden.
Dieser Roman ist ein Thriller vom Feinsten. Zuerst werden die drei Hauptpersonen, die später zu Gegenspielern werden, vorgestellt. Das passiert in einer Rückblende vor zwanzig Jahren. Es sind Nat Dickstein – Jude, Yassif Hassan – Araber und David Rostow – Russe. Sie haben alle in Oxford studiert und treffen sich bei ihrem Professor.
Danach geht es ans Eingemachte. Die Perspektive wechselt zwischen den Seiten. Andere Agenten spielen mit, auch Doppelagenten, Chefs der Geheimdienste. Es geht hin und her. Mal kooperieren sie, mal legen sie sich gegenseitig herein – wie es sich für einen Agententhriller gehört. Zum Ende hin wird es ziemlich blutig, aber das war bei diesem Roman abzusehen.
Wir erleben, wie Nat Dickstein vorgeht, zunächst um eine Lösungsidee für den Urandiebstahl zu finden. Der Leser begleitet ihn bei jedem Schritt, kann ihm manchmal „in den Kopf“ schauen. Trotzdem ist es mir nicht gelungen, seinen gesamten Plan gleich von Anfang an zu verstehen. Es ist eine verdammt komplizierte Kiste, über die man nachdenken muss. Aber das macht den Roman reizvoll, neben vielen anderen Dingen.
Die anderen Agenten sind auch nicht untätig, kommen Dickstein auf die Spur, wenn auch nur teilweise, und versuchen natürlich, das Ganze zu vereiteln. Jeder hat dabei seine politischen als auch persönlichen Ziele. Dann greift noch ganz überraschend eine weitere „Macht“ ins Geschehen ein.
Am Ende ist für mich kaum eine Frage offen geblieben. Zweifelsohne – ein genialer Plan, aber auch Chapeau vor den Gegenspielern! Obwohl ich das alles moralisch natürlich nicht vertreten kann – und hier schließe ich keine der handelnden Parteien aus. Es gibt meiner Ansicht nach hier keine „Guten“.
Es gibt nur eine Stelle bzw. eine Person, in dem Buch, deren Handeln ich an einer bestimmten Stelle nicht hundertprozentig nachvollziehen konnte. Aber das hat mein Lesevergnügen nicht geschmälert, sondern ist eher Geschmackssache.
Dieses Buch ist unheimlich fesselnd geschrieben und äußerst intelligent konstruiert. Der Autor muss akribisch recherchiert haben, sowohl in Geheimdienstbelangen als auch technischen Dingen, wie Schiffsmechanik. Das hat mich sehr beeindruckt und fasziniert. Nebenbei habe ich eine Menge gelernt und weil mein Interesse geweckt wurde, einiges dazu nachgeschlagen.
Am Ende des Romans im Nachtrag wird eine echte Meldung aus dem „Daily Telegraph“ vom 7. Mai 1977 abgedruckt, die eine Äußerung über den Verdacht eines Urandiebstahls durch Israel enthält. Ken Follett hat den Roman offenbar auf Grundlage dieser Meldung geschrieben, indem er sich die Frage gestellt hat: Wie hätte das abgelaufen sein können?
Es kamen viele Personen in diesem Buch vor, aber sie wurden nach und nach recht anschaulich eingeführt. So war das für mich in einem vertretbaren Rahmen. In dieser Art von Geschichte wäre es meiner Meinung nach anders kaum möglich gewesen.
Kurz gesagt: Sehr spannend und interessant, überaus geschickt und intelligent konzipiert. Habe eine Menge nebenbei gelernt und konnte das Buch zum Ende hin gar nicht mehr aus der Hand legen.