Ein Leben am Limit
Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu beurteilen. Für mich liest es sich schwierig und ich kann es auch nicht in einem „Guss“ lesen, da es nicht unbedingt „leichte Kost“ ist. Das Gelesene möchte ich ...
Es fällt mir sehr schwer dieses Buch zu beurteilen. Für mich liest es sich schwierig und ich kann es auch nicht in einem „Guss“ lesen, da es nicht unbedingt „leichte Kost“ ist. Das Gelesene möchte ich immer erst noch überdenken und versuchen zu verstehen, bevor ich mich dem nächsten Kapitel zuwende. Hervorzuheben ist die Verwendung zahlreicher Zitate bzw. Notizen, die von einer enormen Recherche zeugt.
Auf jeden Fall ist Franziska zu Reventlow eine sehr interessante Frau, die nicht in ihre Zeit passte und auch ständig dagegen rebellierte anstatt sich anzupassen. Teilweise finde ich ihre Einstellung jedoch sehr egoistisch und kurzsichtig – zumal sie Verantwortung für ein Kind hat. Es ist mir unverständlich, dass sie mit ihrer Lebenseinstellung und Schnorrerei so durchs Leben kam, zumal es für ihre Freunde/Lover/Bekannten sicher nicht immer einfach war, mit ihr umzugehen und Dank nicht immer zu erwarten war. Man hat den Eindruck eines flatterhaften Schmetterlings, der von Blüte zu Blüte huscht und sich nur das Beste heraussucht.
Problematisch für mich beim Lesen waren weiterhin die vielen verschiedenen Männer – zum Teil namentlich, zum Teil mit „Deck“- bzw. Spitznamen benannt. Es war nicht immer einfach, da noch durchzublicken. Eine Übersicht dazu sowie eine kurze Zusammenfassung zu ihrer Biografie/Lebensabschnitte wäre wünschenswert gewesen um das ganze besser einordnen zu können.
FAZIT:
Es handelt sich um ein sehr tiefgründiges Buch mit sehr guter Hintergrundrecherche. Wer – wie ich - eine „reine Biografie“ erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die eingearbeiteten Gedanken Franziskas sind sehr philosophischer Natur und ihre Überlegungen/Pläne – für mich – nicht immer nachzuvollziehen und zu verstehen.