Zitate:
"Die drei unbekannten Dinge an jenem Tag waren meine Mum, ihre ältere Schwester Shirley und Dr. Gibson. Und das Komische (das Eigenartige) daran war, dass sie - die ersten Menschen, die mich zu Tode erschreckten - seitdem zu den einzigen dreien geworden sind, die mich nicht zu Tode erschrecken." Seite 11
"Das Zimmer ist meine Zuflucht, der einzige Ort, wo ich mich sicher fühle, der einzige Ort, wo ich sein will.
Mein Zimmer.
Mein Alles.
Meine Welt." Seite 49
"Das Monster lächelt in sich hinein. Es ist glücklich." Seite 176
Meinung:
Die Geschichte handelt von dem jungen Elliot, der seit seiner Geburt unter großen Angstzuständen leidet. Sagte ich Angst? Wenn man ehrlich ist, trifft es "Panik" wohl besser!
Das Schlimmste daran ist, dass seine Ängste nicht nur Dinge, Menschen und Ähnliches betreffen, sondern auch Vorstellungen. Er hat zum Beispiel Angst vor Autos, da diese ihn einklemmen oder zerquetschen könnten. Selbst die meisten Farben kann er sich nicht anschauen, solange sie dominant sind.
Um zumindest einigermaßen dagegen anzukommen, nimmt er Angstpillen, die ihm jedoch nie ausgehen dürfen. Natürlich passiert das jedoch gerade dann, als seine Mutter plötzlich verschwunden ist...
Dies war mein erstes Buch von Kevin Brooks, aber wie ihr euch vorstellen könnt, war meine Neugier nach diesem Klappentext sofort geweckt! Thriller lese ich ja sowieso besonders gerne und Dinge wie Angstzustände, Zwangsneurosen und Ähnliches finde ich an sich schon sehr interessant.
Dementsprechend war ich auch gleich von Anfang an gefesselt, der im Wechsel erzählt, wer Elliot eigentlich ist und wie sich das mit seinen Ängsten verhält. Dazwischen erfahren wir in kurzen Kapiteln etwas über zwei geheimnisvolle Männer, die etwas Schreckliches planen. Wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen, erfahren wir jedoch erst nach und nach. Der Autor hat sich viel Mühe gegeben, die Story für den Leser ansprechend und spannend zu halten.
Besonders gut hat mir der Schreibstil gefallen. Die Geschichte ist nicht nur in knackigen, einfachen Sätzen gehalten, was sich wirklich gut lesen lässt, sondern auch in ziemlich kurzen Kapiteln, die zwischen den einzelnen Handlungen wechseln. So werden wir häppchenweise mit Neuigkeiten gefüttert und natürlich neugierig gemacht :)
Dazu kommen Elliots "Gespräche" mit seiner toten Zwillingsschwester Ellamay -sie starb bereits kurz nach der Geburt-, die dem an sich schon beklemmenden Grundthema der Angst, noch eine weitere, recht pikante Note verleihen. Ihr seht, bis dahin, finde ich das Buch wirklich toll!
Das Einzige, was ich mir anders gewünscht hätte, sind die Wendungen. Das Buch verändert sich an vielen Stellen völlig unvorhergesehen, was natürlich an sich positiv zu werten ist ;) Jedoch waren mir ein paar davon letzen Endes leider etwas zu weit hergeholt, oder wirkten auf mich einfach ein bisschen konstruiert. Für meinen Geschmack wäre da weniger mehr gewesen.
Alles in allem war "Born Scared" für mich eine kurzweilige und spannende Lektüre, die mich gut unterhalten hat. Eine beklemmendes Gefühl begleitet uns fast durchgängig und fesselte mich so an die Geschichte.